Kampagne zur Stärkung der Medienkompetenz in Familien

1. Dezember 2022

Mit der Postkarten- und Social Media-Kampagne „Foto gemacht – Moment verpasst“ wirbt die Arbeitsgemeinschaft „Medien-Familie-Verantwortung“ für mehr Bewusstsein bei der Mediennutzung in Familien. Mit der Aktion wollen die Initiatoren, darunter das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, Eltern dazu anregen, die schönen Momente mit ihrem Kind nicht nur auf dem Smartphone festzuhalten, sondern diese auch bewusst mit den Kindern zu genießen. „Besonders das frühe Kindesalter ist geprägt von vielen ersten Meilensteinen. Der Reflex liegt nahe, diese festhalten zu wollen – und dabei den eigentlichen Moment zu verpassen. Die Kampagne soll hierauf aufmerksam machen und Eltern darin bestärken, ihr Mediennutzungsverhalten zu reflektieren“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum heutigen Kampagnenstart.

„Gleichzeitig unterstützt die Kampagne das Anliegen der Frühen Hilfen, die Eltern-Kind-Bindung zu fördern sowie die Erziehungs- und Versorgungskompetenz zu stärken“, verdeutlichte Drese. Die online stattfindende Kommunikation wird dabei auch im direkten Kontakt durch eine Postkartenaktion ergänzt. Bei der Übergabe dieser werde den Familien bei Bedarf ein Beratungsgespräch angeboten. Sofern dies gewünscht ist, kann auch an weiterführende Angebote der Frühen Hilfen oder andere adäquate Angebote vermittelt werden.

Die Kampagne schließt an eine ähnliche Aktion aus dem Jahr 2016 an, die unter dem Titel „Heute schon mit Ihrem Kind gesprochen?“ bundesweit großen Anklang und viel Zustimmung gefunden hat.

„Vor dem Hintergrund steigender Nutzungszeiten digitaler Medien, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ist es außerordentlich wichtig, Familien bei einem achtsamen Mediengebrauch zu unterstützen. Der elterliche Blick ist durch das Smartphone gefiltert. Das Kind selbst sieht oft das Gerät und weniger das Gesicht und die Reaktion der Eltern. Die Kommunikation erfolgt häufig mit abwesenden Dritten und nicht direkt mit dem Kind,“ erklärt Christian Krieg von der vom Sozialministerium geförderten Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST).

Drese: „Die Mediensozialisation beginnt in der Familie. Ein erster Schritt besteht darin, von Anfang an mit gutem Beispiel voranzugehen, denn schon die Kleinsten erleben, wie Eltern als ihre engsten Bezugspersonen mit digitalen Medien umgehen. Wenn das auf so kreative Weise wie durch die Kampagne geschieht, erreichen wir hoffentlich viele Familien mit Kindern.“

Zu den Initiatoren der Kampagne „Foto gemacht – Moment verpasst“ zählen die Mitglieder der Landesarbeitsgruppe „Medien-Familie-Verantwortung“:

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV (u. a. Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen)
Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV
Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit MV
Landesfachstelle Familienhebammen in MV
Kompetenzzentrum und Beratungsstelle für exzessiven Mediengebrauch und Medienabhängigkeit
Beratungs- und Therapiezentrum Ludwigslust/Parchim
Frühe Hilfen, Hansestadt Rostock
Frühe Hilfen, Landkreis Ludwigslust-Parchim
Verband der Ersatzkassen e.V.

Sowohl über die Postkarten als auch über Social Media werden Eltern auf die Webseite der www.familieninfo-mv.de weitergeleitet. Hier finden sie zusätzliche Informationen und Ansprechpartner zu Fragen rund um Angebote für Kinder, Jugendliche, Eltern – für die gesamte Familie. Hier geht es um Gesundheit, Bildung, Beratung, um Hilfen und Kurse, aber auch um Tipps für die Freizeit.


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