Die bekannte Ostsee-Insel Hiddensee hat nur etwa 1000 Einwohner, eine Kirche, eine besonders bekannte Wetterstation und auch ein Polizeibüro. Das Eiland westlich von Rügen gilt bei vielen Erholungssuchenden schon lange und auch immer noch als Ort mit besonderem Flair, aber manche Leute scheinen damit wenig anfangen zu können. So muss die Polizei auf der autofreien Insel jetzt in Sachen Kirchenklau ermitteln, nachdem ein Kunstdiebstahl mit einer hölzernen Gans gerade erst aufgeklärt wurde. Wie die Kirchengemeinde Hiddensee mitteilte, haben Unbekannte innerhalb von einem Monat zweimal Spenden in der Inselkirche gestohlen. Am vergangenen Sonntag verschwand ein Spendenbehältnis aus einem Vorraum gleich völlig. Diese Box hatte einen Wert von etwa 250 Euro, darin waren wohl etwa 50 Euro, wie es hieß.
Erst vor gut einem Monat war eine alte hölzerne Spendentruhe im Vorraum der Kirche aufgebrochen und daraus Geld gestohlen worden. Auch hier lag der Sachschaden bei 300 Euro, entwendet wurden 65 Euro an Spenden. Ob die Täter Inselbewohner oder Besucher waren, die fast immer per Fähre kommen und wieder wegfahren, ist noch unklar.
Solche Fälle sind auf Hiddensee insgesamt aber doch selten, wie eine Aufstellung der zuständigen Polizei in Stralsund zeigt. So gab es 2021 genau 13 Fälle. Darunter war der Fahrradklau das häufigste Delikt. Räder sind das Hauptverkehrsmittel auf der Insel. Außerdem verschwanden auch eine Strandmuschel und ein oder zwei Reusen. Für mehr Aufsehen hatte allerdings Ende 2021 schon ein „Kunstdiebstahl“ gesorgt.
Unbekannte hatten eine etwa einen Meter hohe Holz-Gans im August vom Hof des 70-jährigen Schöpfers bei Vitte verschwinden lassen. Die Ermittlungen ergaben, dass sich ein 67-jähriger Inselbewohner die „Gans“ wohl geholt hatte, ohne zu fragen. In seinem Haus stand das Exemplar auch – sogar im Wohnzimmerfenster, so dass sie von außen zu sehen war.
Der 67-Jährige habe im Zuge eines Durchsuchungsbeschlusses die Tat auch gestanden und die Skulptur freiwillig wieder herausgegeben. Warum er nicht mit dem Bildhauer darüber gesprochen hatte, blieb zunächst unklar.
Foto: Polizei
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