Kreis will Flüchtlinge in Sommerstorf unterbringen und zahlt schon
Während die Kommunen deutschlandweit Alarm schlagen, dass sie keine Unterkünfte mehr für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung stellen können, scheint es an der Mecklenburgischen Seenplatte damit keine Probleme zu geben. So zahlt der Landkreis bereits seit Mitte August für eine Immobilie in der Müritz-Region eine stattliche Miete – eingezogen ist dort aber noch kein Flüchtling. Bei dem Objekt handelt es sich um den einstigen Landsitz Sommerstorf. Der hat nach der Insolvenz einen neuen Besitzer (Name ist der Redaktion bekannt). Der „Neue“ will das schöne Fleckchen in ländlicher Idylle zu einem Urlauberparadies entwickeln. Bis es aber so weit ist, sollen in dem Gebäude Flüchtlinge unterkommen.
Der Landkreis zahlt für die Anmietung des Reiterhofes 16 000 Euro im Monat, und zwar bereits seit Mitte August. Das bestätigte die Pressestelle auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. In der Hotelanlage können laut Kreis bis zu 85 Menschen untergebracht werden. Wohl gemerkt, können. Denn bis heute steht die Immobilie leer. Auch das bestätigte der Kreis auf Nachfrage.
„Aktuell hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die ukrainischen geflüchteten Personen mit dezentralem Wohnraum versorgen können. Sofern wieder ein Anstieg der Anzahl der geflüchteten Personen registriert wird, wird mit einer Belegung in Sommerstorf gerechnet werden können“. heißt es aus der Pressestelle.
Der neue Eigentümer hat den Reiterhof aus der Insolvenz heraus gekauft. Wieviel Geld er dafür auf den Tisch legen musste, wollte er nicht sagen, sprach aber von einer siebenstelligen Summe. In den vergangenen Wochen gab es bereits Gespräche zur weiteren Nutzung mit verschiedenen Behörden. Geplant ist ersten Vorstellungen zu Folge eine Urlaubsanlage mit Hotel, Ferienwohnungen und Wellness. Das Reit-Thema soll auch weiterhin eine Hauptrolle in Sommerstorf spielen.
Die Planung der neuen Anlage wird sich nach Aussage des neuen Besitzers etwa ein Jahr hinziehen, insofern habe er der vorübergehenden Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge zugestimmt, als der Landkreis mit einer entsprechenden Anfrage auf ihn zugekommen sei.
Gutes Geschäft sind doch nur Steuergelder.
Das ist wirklich eine gute Aktion und damit werden viele Gesichtspunkte optimal erfüllt. Dazu sollte der Kreis kräftig Werbung machen , damit genügend Personal das Ganze zum Erfolg führt. Den Menschen ,die hier die Hilfe bekommen sollte man auch eine gute freiwillige Beschäftigung anbieten, damit sie mit unserem schönen Land warm werden. Ich werde sehr interessiert das Geschehen verfolgen, denn ich habe eine besondere positive Beziehung zu diesem Haus. Mit freundlichen Grüßen Norbert
Zunächst einmal finde ich es gut und richtig, dass WsM den Vorgang hier publik macht. Da der „ Neue“ Besitzer in Anführungszeichen gesetzt ist, gehe ich davon aus, dass es eventuell der alte Besitzer ist. Es gab bei WsM ja schon einmal Recherchen zu dem ganzen Vorgang Sommersdorf. Da so eine Entscheidung, Geflüchte dort unterzubringen, nicht im stillen Kämmerlein irgend eines Bearbeiters stattgefunden haben wird, wäre es interessant, zu erfahren, wer im Landkreis für diese Möglichkeit gestimmt hat. Welche Parteien bzw. deren Abgeordnete, haben dem Vorhaben zugestimmt? Ich denke, dass darüber hinaus zu Beginn des Krieges und sicher auch noch jetzt eine große Bereitschaft in der Bevölkerung vorhanden war und ist, Menschen zu helfen, die vor Krieg und deren Folgen fliehen. Wenn sich allerdings die Anzeichen mehren, dass die Gutmütigkeit der Bevölkerung durch Betrug. Erschleichen von Leistungen usw. durch einige der Geflüchteten mißbraucht wird,, ist es an den Verantwortlichen in der Politik, zu handeln und die Vorgänge aufzuklären. Leider findet sich kein Medium, das dieses Thema ohne Tabus aufdeckt. Wenn ich als Bürger eins und eins zusammenzählen kann, warum sämtliche Flixbusse in Richtung Ukraine, explizit Kiew, über Wochen ausgebucht sind, dann sollte das entsprechend jedem möglich sein, der hier unsere Steuergelder verbrät. Diese Dinge aufzuklären ist um so wichtiger, damit bei der nächsten Katastrophe überhaupt noch eine Bereitschaft vorhanden ist, zu helfen. Aber dann kommen halt…..ups…Leute wie in Sommersdorf zum Zug und lassen sich noch als Samariter feiern. WsM schrieb vor kurzem, als es um den Unternehmeraufstand ging : sie schreien auf dem Marktplatz umher…., ja was bitte, kann man denn noch tun, außer laut zu schreien, bei dem ganzen Irrsinn!?
@ G.Rehfeldt,
was wollen Sie uns eigentlich sagen? Was soll das Geraune über ausgebuchte Flixbusse? Dass auch heute noch Menschen nach Kiew reisen, in eine Stadt die täglich in verbrecherischer Weise mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen wird? Es gibt vielleicht Gründe für geflüchtete Frauen, nach ihren dort gebliebenen Verwandten zu sehen, ihnen zu helfen oder anderes? Warum hetzen Sie gegen diese armen Menschen? Haben Sie selbst schon erlebt, was Krieg bedeutet? Ich hoffe, es geht Ihnen gut.
Was soll denn ihr Kommentar? Natürlich muss geprüft werden ob alles rechtens ist. Es gibt hier Menschen die um ihre Existens bangen und wie sie über die Runden kommen da ist es nur gerechtfertigt oder haben sie kein Interesse daran wie es den eigenen Leuten geht ? Ständig sollen wir verzichten für wen denn noch ? Irgendwann ist auch mal genug oder glauben sie uns hilft jemand wenn es uns schlecht geht ?
Die Leute müssen ja irgendwohin gehen können. Dass teilw. deutsche Behörden mit der eigenen Bevölkerung recht herb umgehen, also negativ deutsch, damit muss man sich an anderer Stelle befassen. Die Niedriglöhner gehören angehoben und vieles ist wieder gut. Flüchtlinge haben daran keine Schuld.
Was läuft in diesem Land alles nicht mehr richtig.
In Lüneburg dürfen Kinder keinen Sport mehr machen, da eine Sporthalle zu Unterkünften umgebaut werden soll und in Mecklenburg werden Gelder für leerstehende Unterkünfte gezahlt.
Scheint ja für die Länder ein lohnendes Geschäft zu sein.
Es geht hier nicht um die Flüchtlinge, sondern um die Vermietung zu einem sehr hochen Preis und dafür wird kein Nutzen generiert.
Der Verdacht kommt da doch auf, dass ein Gemauschel stattgefunden hat und da bin ich mit der Wortwahl vorsichtig:
Die Möglichkeit, dass Bestechung oder Vorteilsnahme bei solchen Fällen wie diesem bestehen, sollte untersucht werden.
Daher begrüße ich die Berichterstattung ausdrücklich zu solchen Vorgängen und das hat mit dem Thema Flüchtlingen nichts zu tun, sondern einfach mit der effizienten Verwaltung von Steuergeldern.
Selbst wenn der „Neue“ einen siebenstelligen Betrag bezahlt hat, sagen wir also 3 bis 5 Millionen Euro – sind 16.000 Euro im Monat Mieteinnahmen eine sehr sehr gute Finanzierungsgrundlage.
Kosten sind ja überschaubar, wenn kein einziger Flüchtling eingezogen ist.