Land fördert „Kleinkraftwerke“ für Balkone
Auf dem Energiegipfel in Rostock hat die Landesregierung beschlossen, Photovoltaikanlagen für Balkone zu fördern. Die dazu nötige Förderrichtlinie befindet sich in der Abstimmung zwischen Klimaschutz- und Finanzministerium. Allerdings sind nicht alle begeistert von dieser Ankündigung.
„Ich freue mich, dass wir den Menschen in MV ab Oktober mit einem 10 Mio. Euro-Programm ermöglichen können, selbst Strom aus Sonnenkraft zu produzieren und diesen auch selbst zu nutzen. Die „Kleinkraftwerke“, die wir fördern wollen mit einer Leistung bis zu 600 Watt sind nicht genehmigungspflichtig, sie müssen nur beim Energieversorger angezeigt werden. Je nach Wohnsituation muss noch die Zustimmung des Vermieters eingeholt werden. Das ist unbürokratisch und kann bei steigenden Strompreisen schnell eine Ersparnis bringen.
Es geht aber vor allem darum, alternative Energien zu nutzen und den Verbrauch fossiler Energieträger zurückzufahren. Im Oktober werden wir die Richtlinie veröffentlichen und dann können die Anträge beim Landesförderinstitut gestellt werden. Die Anschaffung der PV-Anlagen kann dann mit bis zu 500 Euro pro Haushalt gefördert werden. Ich denke, auf diese Klimaschutz-Förderung warten schon viele Menschen im Land“, so Minister Till Backhaus.
Aber: Viele Vermieter befürchten durch die Förderungen einen wahren Wildwuchs auf den Balkonen und haben bereits angekündigt, die „Kleinkraftwerke“ nicht genehmigen zu wollen.
Wir als Mieter sind interessiert. Was sagt die Warener Wohnungsgenossenschaft dazu?
Nette Sache ! Aber die Verfügbarkeit solcher Kleinkraftwerke ist jetzt schon überschaubar, die Preise auch seit Jahresbeginn natürlich deutlich gestiegen weil der Bürger jeden Tag nur noch steigende Gaspreise, steigende Strompreise, Black Out usw. hören.
Was werden die Anbieter jetzt wohl machen, wenn sie hören dass der Staat es fördert und sie so wissen dass die Nachfrage nach einem begrenzt verfügbarem Gut jetzt noch mehr steigt, weil jeder die Förderung abgreifen will ?
Politischer Blödsinn…Was kann man denn mit einem 600 Watt „Balkonkraftwerk betreiben? Ein Radio, ein….mehr feld mir nicht ein. Keine Kaffeemaschine, keinen Eierkocher…..Die Politik folgt ideologischen Zwängen und verschandelt unsere Städte und unsere Landschaft. Macht einfach Nordstream II auf und lasst das russische Gas fließen, statt die Energiekriese weiter anzuheizen. Schließlich bezieht die Ukraine russisches Gas und Transitgebühren
Es lebe Deutschland. Der letzte Absatz sagt mal wieder alles. Dann sollen die Vermieter doch mal proaktiv reagieren und Ihren Mietern sagen, welche Art/Typ von Modulen sie an die Balkone bauen dürfen. Ist das wirklich so schwer oder ist das Verhinderungstaktik?
Mich wundert es so oder so ein wenig, dass auf den Wohnblöcken nicht schon lange Photovoltaikanlagen stehen. Das die Thematik mit Mieterstrom schwierig ist, kann ich verstehen. Dann könnte der Vermieter ja auch sagen, liebe Mieter, ich baue jetzt PV aufs Dach (als Volleinspeiser), aber die Bürokratie den Strom für die Mieter günstig anzubieten ist zu hoch, aber dafür bekommt jeder Mieter (ja nach Balkongröße und Möglichkeit) 1 oder 2 Balkonmodule für den Eigenverbrauch und der Vermieter hätte es dann auch in der Hand, einem Elektriker des Vertrauens, die Steckdosen auf Balkonien bauen zu lassen, sofern noch nicht vorhanden.
Purer Aktionismus, denn weder Verfügbarkeit noch Genehmigungen der Vermieter werden berücksichtigt.
Wenn man eine Leistung von 600Wp baut, sind kaum mehr als 350W erzielbar, bei voller Sonne im perfekten Einstrahlwinkel! Das heißt, tagsüber im Hochsommer, wenn in den meisten Wohnungen der wenigste Strom gebraucht wird. Bei bedecktem Himmel sinkt die Ausbeute in den kleinen zweistelligen Wattbereich, d.h. nicht mal genug für einen Kühlschrank. Energiespeicherung funktioniert mit den einfachen Wechselrichtern nicht und wäre sonst dafür auch viel zu teuer. Dazu kommt, dass die Akkus nur eine begrenzte Lebensdauer haben und dass die Energieausbeute immer weiter sinkt. Es werden zwar „Balkonkraftwerke“ angeboten, die die Energie über einen gewöhnlichen Schukostecker einspeisen, dass ist aber verboten, da ansonsten der Strom einstrechend Absicherung + die der PV-Anlage über eine Leitung fließen kann, was zu deren Überlastung mit Brandgefahr führten könnte. Das ist rein theoretisch, denn es geht um max. 3 Ampere zusätzlich. Deshalb muss eine eigens abgesicherte Wieland-Steckdose installiert werden. Dafür kommt ein Elektriker, wenn er denn kommt, und stellt, upps, fest, dass die ganze Anlage nicht erweiterungsfähig ist und dass sie mangels einiger Teile, wie RCD oder 16A-Absicherung von Stromkreisen mit 1,5mm²-Leitungen sowieso nur noch mit Bestandsschutz existiert. Entsprechend wird dann mehr oder weniger erneuert und auch die Rechnung. Man kann es deutsche Pedanterie nennen. Ich denke eher, Herr Altmeyer CDU, hat vorgesorgt, dass seinen Kumpanen bei RWE, Vattenfall und Co. niemand etwas wegnimmt. Einspeisevergütung geht theoretisch, wurde aber total abgewürgt. Denn dann bekommt man es mit unseren Stadtwerken zu tun. Wer das will, bekommt den Zweirichtungszähler nur, wenn die aktuellen TAB (Technischen Anschlussbedingungen) erfüllt sind. Ist die Anlage älter, kommen fette Umbaukosten auf einen zu. Seit oben genanntem Wirtschaftsminister gibt es für solche Anlagen schlappe 6 Cent Einspeisevergütung. Von der Erhöhung auf 13 Cent, jetzt unter der rot/gelb/grünen-Regierung beschlossen, haben die Balkonkraftwerker, soweit ich weiß, nichts. Für sie gilt das nicht. Das Balkonkraftwerk und sein Besitzer müssen schon sehr alt werden, ehe mit den 6 Cent die ganzen Kosten zurückgeflossen sind. Damit man gezwungen ist, den überschüssigen Strom zu verschenken, so sich die Installationskosten für den Zweirichtungszähler nicht darstellen lassen, wurden in den letzten Jahren das Gros der alten Zähler gegen genauso primitive, aber mit Rücklaufsperre ausgetauscht. Aber auch wenn man durch diese typisch deutschen Bedingungen de facto gezwungen ist, nicht selbst verbrauchten Strom zu verschenken, kriegt man doch noch ordentlich Bürokratie übergebraten. Man muss das nämlich vor Inbetriebnahme bei den Stadtwerken und bei der Bundesnetzagentur anzeigen. Formulare in Hülle und Fülle und danach Überwachung! Aber ob die Anlage in Betrieb geht, steht in den Sternen. Denn unsere Warener Stadtwerke agieren mit elend langen Wartezeiten, dann dürren Antworten und Aufteilung in mehreren Teilprozesse, vor denen jeder normale Mensch hoffentlich kapituliert, bevor er den Schalter auf I stellen darf.
Statt der dämlichen Förderung aus Steuergeldern hätte es die Regierung wie die in Holland machen können. Dort ist es legal, ohne Bürokratie den gewöhnlichen Zähler bei Einspeisung rückwärts laufen zu lassen. Rücklaufsperren haben die dort nicht. Aber wir sind in Deutschland und ein typischer Wirtschaftminister sitzt gern auf dem Schoß bei den Bossen von RWE, Vattenfall & Co.