Landkreis wehrt sich gegen Vorwürfe des Kreisjugendrings

30. März 2015

Aus der Sicht des Landkreises hört sich das finanzielle Dilemma um den Kreisjugendring ganz anders an: Da erklärt der Landesjugendring am Freitag, dass der Kreisjugendring Mecklenburgsiche Seenplatte auf der Kippe steht, weil sich der Landkreis nicht in der Lage sieht, 36 000 Euro Zuschuss zu zahlen (WsM berichtete). Der Kreisjugendring, der die Interessen zahlreicher Kinder und Jugendlicher vertritt, müsse am 1. April seine Arbeit beenden, so der Hilferuf. Doch die Gründe dafür scheinen nicht unbedingt bei der Kreisverwaltung zu liegen.

daumen runterWie Haidrun Pergande als Pressesprecherin des Kreises Mecklenburgische Seenplatte gestern erklärte, bekommt der Kreisjugendring seit Jahren finanzielle Unterstützung vom Landkreis, um die Stelle für die Geschäftsführung zu bezahlen.
„Fünfzig Prozent der Förderung kamen aus den Europäischen Sozialfonds, vierzig Prozent vom Landkreis und die restlichen zehn Prozent waren Eigenmittel des Vereins. Allerdings hatte der Verein im Oktober 2014 seinen Antrag auf Fördermittel beim Landkreis selbst zurückgezogen, die schon im Haushaltsentwurf für 2015 aufgenommen waren. Der Verein teilte der Kreisverwaltung außerdem mit, dass er sich Ende Februar 2015 auflösen wird. Daraufhin wurden die Gelder für andere Personalfinanzierungen von Vereinen im Haushaltsentwurf eingestellt“, so Sprecherin Haidrun Pergande gestern gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Der Kreisjugendring habe sich doch nicht aufgelöst, aber die Bewerbungsfrist für Fördermittel vom Landkreis sei lange abgelaufen. Deshalb stehen Mitarbeiterinnen des Jugendamtes seit langem im engen Kontakt mit dem Vereinsvorstand, um nach einer Lösung zu suchen. Die Behauptung, der Kreis ließe den Verein „verhungern“ treffe deshalb die Mitarbeiterinnen auch ganz persönlich, deren Arbeit und Bemühen auf diese Weise verachtet werde.

Am kommenden Dienstag gibt es nach Auskunft der Pressesprecherin das nächste Treffen zwischen Jugendamt und Verein, um nach Fördermöglichkeiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu suchen. Leicht werde das nicht, denn natürlich seien überall die Haushaltsplanungen abgeschlossen und Fristen abgelaufen. Aber im Jugendamt gebe man nicht auf und hoffe, doch noch eine Lösung für den Verein zu finden.

Unerklärlich allerdings, warum der Landesjugendring in aller Öffentlichkeit etwas anderes behauptet und der Kreisjugendring seit Wochen bei Warener Firmen um Geld für den Erhalt der Organisation „bettelt“.


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