Leichte Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt der Seenplatte

3. November 2023

„Der Arbeitsmarkt im im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zeigt im Oktober erfreuliche Anzeichen einer leichten saisonalen Belebung, die zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen führt. Im Vergleich zum Vorjahr wirkt die Herbstbelebung in diesem Jahr stärker“, kommentierte Stephan Bünning, stellvertretender Leiter der Neubrandenburger Arbeitsagentur, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt. Im Oktober waren an der Seenplatte 81 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im September. Insgesamt 10.742. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent. Die niedrigste Quote im Bereich der Neubrandenburger Arbeitsagentur weist nach wie vor Röbel mit 5,9 Prozent auf.

„Die herbstliche Belebung ist ein bekanntes Arbeitsmarktphänomen, das auf saisonale Veränderungen in verschiedenen Branchen zurückzuführen ist und auf die zumeist flaue Sommerpause folgt. Viele Unternehmen stellen zusätzliches Personal ein, um den gestiegenen Bedarf während der Herbstsaison und in Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft zu decken“, erklärte Bünning und betont: „Die saisonale Belebung ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die Wirtschaft trotz der herausfordernden Umstände weiterhin stabil ist und sich Arbeitsmöglichkeiten für die Menschen verbessern.“

Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren. Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat überproportional gesunken, um 58 Personen oder 5 Prozent. Dies verdeutlicht, dass nicht nur die Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen von Bedeutung sind. Wie bereits im vergangenen Monat haben auch im Oktober zahlreiche Betriebe jungen Fachkräften – die aus unterschiedlichen Gründen nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen wurden – eine Chance gegeben.

„Es ist erfreulich, dass die Betriebe ihr Personal weiterhin halten.“ Die Zugänge zur Arbeitslosigkeit aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt sind zum Vorjahr weiterhin rückläufig und seit Jahresbeginn um 216 oder 3,2 Prozent gesunken.  „Noch nie war das Risiko, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte arbeitslos zu werden, so gering wie heute“, betonte Bünning. Er fügt hinzu: „Ebenfalls erfreulich ist, dass im Vergleich zum Vorjahr die Arbeitsaufnahmen aus der Arbeitslosigkeit seit Jahresbeginn um 126 oder 2,1 Prozent gestiegen sind.“

Hohe Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften

„Trotz der fortwährenden Arbeitslosigkeit ist es ermutigend zu sehen, dass die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften nach wie vor auf einem hohen Niveau bleibt. Dies unterstreicht, dass Unternehmen und Branchen in der Region nach wie vor auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden sind, um ihre Teams zu verstärken, selbst wenn die Zahl der gemeldeten freien Stellen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist“, sagte der Arbeitsmarktexperte. Seit Beginn des Jahres haben die gemeinsamen Arbeitgeberservice-Teams der Arbeitsagentur und Jobcenter 4.335 sozialversicherungspflichtige Arbeitsangebote akquiriert. Dies entspricht einem Rückgang von 630 Angeboten oder 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Besonders im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, in der Gesundheitsbranche und im Gastgewerbe bieten sich zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten. „Unsere Betriebe sind weiter auf der Suche nach talentierten Fachkräften. Es ist wichtig, dass sich Arbeitsuchende bewusst sind, dass sie – bei entsprechender Qualifikation – gefragt sind. Wir sind uns bewusst, dass viele der länger als ein Jahr arbeitslosen Menschen nicht über ausreichende Qualifikationen verfügen. Die Arbeitsagentur und die beiden Jobcenter im Landkreis arbeiten aktiv mit diesen Menschen zusammen, um gemeinsam zu erörtern, welche Qualifizierungen ihnen helfen können, wieder Fuß an dem Arbeitsmarkt zu fassen. Unser Ziel ist es, die berufliche Weiterbildung dieser Menschen aktiv zu unterstützen und bis zum Abschluss eines anerkannten Berufsabschlusses zu fördern, da auf dem Arbeitsmarkt vor allem qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber gefragt sind.“

Arbeitsmarktdaten für Geflüchtete aus der Ukraine

Bis Mitte Oktober wurden 740 arbeitslose Ukrainer in den Jobcentern betreut. 6 weniger als im September und 27 mehr als im Oktober des Vorjahres.

Zu- und Abgänge

745 Männer und Frauen mussten sich im Oktober nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte neu oder erneut arbeitslos melden. Das sind 66 oder 8 Prozent weniger als im Oktober 2022.

584 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 9 oder 1 Prozent weniger als im Oktober 2022.

Die Zahl der Bezieher von Bürgergeld lag im September bei 7.639 Arbeitslosen. 56 weniger als im September und 84 mehr als im Oktober 2022. Das entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent.

Geldleistungen

Insgesamt 2.846 Personen erhielten im Oktober Arbeitslosengeld, 36 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Oktober bei 14.611. Gegenüber Oktober 2022 war dies ein Anstieg von 93 Personen.

Die größte Nachfrage gab es im Oktober aus den Bereichen: im Baugewerbe (363 Stellen im Bestand),  Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (331), im Gesundheits- und Sozialwesen (311), verarbeitendes Gewerbe (298) und im Gastgewerbe 216.

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.


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