Liepener Ackerschlepper drehen den „Schulhäschenreport“

9. April 2024

Schon einmal haben die Einwohner des 30-Seelen-Ortes Liepen bei Hohen Wangelin mit einem Video auf sich aufmerksam gemacht und viel Anerkennung eingeheimst. Jetzt legten sie noch einen ‚drauf: Am Wochenende gab’s dort nämlich eine richtige Uraufführung mit Premierenfeier. Das „Ackerschlepperteam Liepen“, das sich während der Bauerndemos Anfang des Jahres in der Gemeinde formiert hat, führte vor geladenen Gästen ihren Film „Der Schulhäschenreport“ vor. Anlass für die aufwändige Filmproduktion, die nur von Mitgliedern des Ackerschlepperteams gestemmt wurde, ist das Kinderbuch „Die neue Häschenschule“ von Anke Engelke. In dem Kinderbuch, so die Mitglieder des Teams, wird der Klassiker „Die Häschenschule“ von 1924 neu erzählt und statt des Fuchses der Bauer zum Feindbild der Häslein auserkoren.

„Das Buch stieß vor allem im landwirtschaftlichen Milieu auf blankes Entsetzen“, heißt es von denMacher.  Grund genug, dachte man sich in Liepen, eine andere Geschichte zu erzählen. Herausgekommen ist der „Der Schulhäschenreport“: Eine Geschichte über Bauernproteste, Kinderbücher und das Bild vom Landleben. Eine echte Gemeinschaftsproduktion aus Liepen.

Noch während der Premierenfeier wurde der Film im Internet veröffentlicht und kann dort abgerufen werden (https://www.youtube.com/watch?v=eQusF9pj3WA&t=270s).

Ebenfalls verkündet wurde auf der Premierenfeier, dass das „Ackerschlepperteam“ sich nun als gemeinnütziger Verein formieren will, um das Dorf und das Gemeindeleben zu fördern. Ein schöner Beweis, dass aus negativen Anlässen, Gutes erwachsen kann.  

Nicht erschienen auf der Premierenfeier ist Anke Engelke, die ebenfalls eingeladen war. Aber die veganen Häppchen, die extra bereitgestellt wurden, fanden auch so guten Absatz, wie auch der Rest des reichhaltigen Buffets.

Im Januar präsentierten die Einwohner des Ortes eine Petition und ein Video, das auf emotionale Art und Weise deutlich machen soll, was in den Liepenern so vorgeht.

Die Online-Petition richtete sich gegen den Bundeshaushalt 2024 und die Enttäuschung über die Bundesregierung. „Es geht nicht mehr nur um einen Bauernprotest. Die Demonstrationen sind ein Bürgerprotest“, hieß es damals. Und weiter: „Wir sind nur ein Dorf und doch sind wir viele Dörfer.“


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