Linke protestiert gegen Abbau von Automaten in Gielow

6. Dezember 2019

Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin will in Gielow – dem wohl größten Dorf Mecklenburgs mit mehr als 1000 Einwohnern – die letzten Sparkassen-Automaten abbauen. Ab dem Jahreswechsel  bekommen die Einwohner dort dann weder Geld noch Kontoauszüge. Die Partei Die Linke im Landkreis protestiert dagegen und fordert die Sparkasse auf, die Schließung nicht umzusetzen.

Die Sparkasse sei kein privates Unternehmen, sondern eine Anstalt des öffentlichen Rechts in der Trägerschaft des Landkreises und damit auch dem Gemeinnutz verpflichtet. „Nun sollen die Bürger aus Gielow mit dem Schulbus nach Malchin fahren um sich dort mit Bargeld und Kontoauszügen zu versorgen.“ erklärt Tobias Hecht, Vorsitzender der Linken im Kreis.

„Sinnvoll wäre ja eher, dass die Sparkassen ihre Strukturen in der Fläche erhalten und ausbauen. Und sollte es an den Kosten liegen, schlage ich vor, stellt die Sparkasse das Sponsoring des CDU-Sommerfestes des Landrates ein. Wenn sie dann noch etwas an ihren Gehältern der Vorstände schrauben, ist auch genug Geld für wichtige Infrastruktur da!


14 Antworten zu “Linke protestiert gegen Abbau von Automaten in Gielow”

  1. Rainer sagt:

    Das Schließen ländlicher Filialen scheint allgemein üblich zu sein. Bereits 2014 hat die Raiffeisenbank Waren u.a. die Filiale in Vollrathsruhe – trotz schriftlicher Eingaben, persönlicher Vorsprache und Unterschriftensammlung – geschlossen. Der Ort liegt ziemlich genau zwischen Waren und Teterow sowie Malchow und Malchin. Wie die Leute an ihr Geld kommen, ist den Banken völlig egal. Und dann redet die Politik davon, dass Leben auf dem Lande wieder attraktiv zu machen! Da kann auch die Linke protestieren soviel sie will um letztendlich resigniert festzustellen, wer uns eigentlich regiert!

    • DirkNB sagt:

      Aber höhere Bankgebühren zum Erhalt der Filialen will auch keiner Zahlen … ;-)

      • Rainer sagt:

        Wie wäre es denn mal mit der Kürzung der Gehälter in den Chefetagen?

        • DirkNB sagt:

          Die Sparkasse ist öffentlich-rechtlich, da hat der Bürger über die regionalen Körperschaften Mitspracherecht. Genutzt?
          Ähnlich bei der Raiffeisenbank, dass ist eine Genossenschaft. Zumindest ihre Kunden als Gesellschafter haben Mitspracherecht. Genutzt?

      • Hermann W. sagt:

        Haben Sie sich schon einmal die Vorstandsgehälter angeschaut?

        • DirkNB sagt:

          Neidisch? Das ist Marktwirtschaft. Die Nachfrage bestimmt den Preis.
          Das haben wir 1989 so gewollt. ;-)

          • Hermann W. sagt:

            Mir erschließt sich nicht, was meine Antwort mit Neid zu tun hat. Es geht darum, dass ein Verzicht von einigen wenigen hundert Euro den Betrieb zumindest an 2-3 Tagen in der Woche sicherstellen würde. Ich behaupte das mal so, so wie Sie behaupten, dass keiner für den Erhalt der Banken bezahlen will.

          • DirkNB sagt:

            Für ein paar hundert Euro im Monat ist kein Raum mit nötigen Sicherheitseigenschaften zu mieten. Das wird mindestens 4-stellig. Aber selbst das könnte man von den Gehältern der Vorstände abiehen, die sind hoch genug. Aber es tut ja keiner. Anstatt hier wirkungsfrei zu kommentieren sind die jeweilige Bank bzw. ihre Träger die richtigen Ansprechpartner für Kritik. Dort muss was getan werden. Nicht hier.

  2. Schulz sagt:

    Das alles sind die Manager Gehälter von den Banken die die Fäden halten ( auch somit die Politik ) bestimmen was ab geht.
    Normalerweise muss für die Bevölkerung , auch in einem Dorf die Versorgung der Banken vorhanden sein.
    Es kann doch nicht angehen das man von älteren Menschen erwartet das sie den langen , komplizierten Weg zurücklegen sollen ( in dem Fall Malchin) um nur wegen das Geldes bzw. Kontoauszüge zu besorgen..
    So wie der o.g . Schreiber Herr Rainer schon geschrieben hat, ,, Kürzung der Gehälter in Chefetagen“!
    jedenfalls ist es eine bodenlose Frechheit gegenüber den Bank Kunden..

    • DirkNB sagt:

      Das ist keine Frechheit sondern wirtschaftliche Freiheit. Leider haben die Banken/Sparkassen es zum Teil nicht mitbekommen, dass sie nicht vom Geld allein leben, sondern auch vom Service. Bank wechseln und zu der gehen, die am nächsten liegt bzw. am einfachsten zu erreichen ist. Oder sich im Dorf einigen auf eine Bank, und der dann versprechen, dass alle zu ihr wechseln, wenn sie mindestens eine SB-Filiale mit zeitweiser Berateranwesenheit errichtet. Fahrgemeinschaften im Dorf bilden, und gemeinsam zur nächsten Bankfiliale fahren. Kreativ sein und was tun, statt nur zu meckern.

  3. Schulz sagt:

    Sehr geehrter Herr DirkNB

    Das hat mit wirtschaftliche Freiheit überhaupt nichts damit zutun.
    Desweitern was nützt eine Fahrgemeinschaft , wenn heutzutage kaum noch Nachbarn in Dörfern zu einander kein richtigen kontakt haben & nur jeder an sich denken.
    Zudem müsste man ja auch den Autofahrer Sprit Geld zukommen lassen & die Abnutzung des Fahrzeug kommt auch noch dazu ..
    Wer nicht meckert / oder seine öffentliche Meinung sagt ist auf dem verlorenen Posten verloren.
    Nur so kann man sich gehör verschaffen!!

    • DirkNB sagt:

      Gehör verschaffen? Hier? Bei allem Respekt vor den Machern von WsM, aber freie Meinungsäußerung hier in den Kommentaren ist genauso wirkungsvoll wie der berühmte in China umfallende Reissack.
      Sie sprechen doch das eigentliche Problem an: Es gibt keine Gemeinschaft mehr, jeder krepelt für sich selber rum. Deswegen können bspw. Banken ja machen, was sie wollen: Einzelne Kunden wehren sich nicht. Wenn sich die Kundschaft einig wäre und geschlossen zu einer anderen wechselt, was denken Sie, wie schnell werden die wieder kundenfreundlicher? In Anlehnung an einen alten Spruch: „Bürger, die was wollen, vereinigt euch.“ ;-)
      Vor sich hin zu meckern bringt meiner Erfahrung nach gar nichts. Außer, dass der Meckerer immer frustrierter wird, weil er nichts bewirkt. Gleichgesinnte oder ebenfalls Betroffene suchen, zusammentun, und dann die gemeinsame Forderung beim Auslöser des Unbill anbringen. Das bringt was. Macht natürlich mehr Arbeit, als vor sich hin zu meckern.

  4. Schulz sagt:

    Sehr geehrter Herr DirkNB

    Sie haben ja nicht ganz unrecht was sie o.g. Schreiben mir mitteilen.
    Eins möchte ich hiermit klarstellen das meine Person nicht nur meckert sondern auch aktiv soweit bin.
    Also bin ich nicht so einer der nur vor sich hin meckert sondern auch mit anpacken würde .
    Jedenfalls ist & bleibt es eine bodenlose Frechheit das die Banken so mit den Kunden umgeht..

    • DirkNB sagt:

      Zwei Punkte.
      Vielsagend ist der Konjunktiv in ihrer Nachricht.
      „Frechheit“ ist die falsche Kategorisierung für normales Geschäftsgebaren im aktuellen System.