Die Bürger in Friedland und Umgebung bekommen einen neuen Bürgermeister, den ersten „Neuen“ seit 29 Jahren. Dabei handelt es sich um den 58 Jahre alten Frank Nieswandt (Linke). Der Lehrer, der seit Jahren auch im Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte mitmischt, kam heute bei der Stichwahl auf 1325 Stimmen. Damit erhielt er knappe 53,1 Prozent der Stimmen. Sein „Mitfinalist“ Matthias Noack (Freie Wählergemeinschaft Friedlands) kam auf 1170 Stimmen, was 46,9 Prozent bedeutete.
Auch der Landkreis Nordwestmeckleburg bekommt einen neuen Landrat.
Die Wahl in Friedland war nötig, weil einer der dienstältesten hauptamtlichen Bürgermeister – Wilfried Block (parteilos) – Anfang August in den verdienten Ruhestand wechselt. Im ersten Wahlgang hatte es sechs Bewerber gegeben. Friedland gilt als Zentrum für die Region östlich von Neubrandenburg, hatte zuletzt etwa 6500 Einwohner ist Amtssitz.
Dass Amtsinhaber nicht per se wiedergewählt werden, musste dagegen die Landrätin von Nordwestmecklenburg – also der Region nördlich von Schwerin um Wismar – erfahren. Die 55 Jahre alte Kerstin Weiss von der SPD unterlag am Sonntag ihrem Konkurrenten Tino Schomann (CDU) deutlich.
Der mit 33 Jahre viel jüngere Schomann bekam rund 26 000 Stimmen und damit etwa 10 000 Stimmen mehr als die Amtsinhaberin. So siegte der Landwirt mit rund 64 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Allerdings lag die Wahlbeteiligung nur bei 32 Prozent. Im ersten Wahlgang mit vier Kandidaten hatten beide noch fast gleichauf gelegen und damit gewonnen gehabt. Weiss muss ihr Amt voraussichtlich im Juli abgeben. Während des Wahlkampfes wurden verschiedene Vorwürfe gegen sie laut, die Untersuchungen dazu dauern noch an.