Malchower Jungangler erobern das Ozeaneum
Bei Sonnenschein und einer leichten Brise nach dem nächtlichen Sturm setzten die Jungangler der Malchower Fleesenseeschule mit ihren Betreuern Martin Pianka und Torsten Krüger Segel und nahmen Kurs auf das Ozeaneum in Stralsund. Nach einem kurzen Briefing in der Aula der Schule zogen sich die Teilnehmer des Projektes „Angeln macht Schule“ ihre Westen an und machten sich auf den Weg zur Bushaltestelle, an der sie mit einem Straßenkreuzer von Müritztransfer abholt wurden. Es begann ein erlebnisreicher Tag, den die Kids so schnell sicher nicht vergessen werden.
Im Ozeaneum wurden die Malchower Angler auch in diesem Jahr wieder von Frau Pankow in Empfang genommen, die Frau Nebert mit an Bord hatte. Frau Nebert absolviert aktuell ein FÖJ im Ozeaneum und begann die Entdeckungstour durch das Museum mit den Gästen. So sahen sie sich die große Planktonwolke an, die die Nahrungsgrundlage für die Riesen der Meere bildet. Aber nicht nur für die Wale ist das Plankton ein Schatz, sondern auch für die für uns lebensnotwendige Sauerstoffproduktion auf der Erde hat das pflanzliche Plankton eine enorme Bedeutung. Schätzungsweise wird innerhalb eines Jahres ca. 70 Prozent des Sauerstoffs der Erde durch das Phytoplankton über Photosynthese produziert. Man könnte sagen, wir haben den ersten Schatz gefunden – Smaragd der Ostsee!
Dann übernahm Frau Pankow das Steuerrad und führte die Schüler zum „Silber der Ostsee“ – zum Hering. Leider hat der Hering mit der sich momentan immer früher erwärmenden Wassertemperatur zu kämpfen, weshalb die Fangquoten in Deutschland enorm heruntergesetzt wurden. Durch die immer wärmer werdenden Winter gerät der Fortpflanzungszyklus der Fische durcheinander. Frisch geschlüpfte Heringslarven ernähren sich von Plankton. Dadurch, dass sich die Wassertemperaturen durch die in den letzten Jahren sehr milden Winter immer früher erhöhen, laichen auch die Heringe immer früher ab. Zu diesem Zeitpunkt hat sich jedoch noch nicht genügend Plankton gebildet, sodass die frisch geschlüpften Fischlarven nicht genügend Nahrung finden und verhungern, was eine Abnahme der Heringsbestände zur Folge hat.
Auch das „Gold der Ostsee“, der Bernstein, war in einer Vitrine zu finden. Bernstein ist fossiles Baumharz, was nach Stürmen an die Strände der Ostsee gespült wird und unter anderem der Schmuckherstellung dient. Das älteste Stück Bernstein soll ca. 310 Millionen Jahre alt sein. Schatz Nummer zwei und drei nahmen wir also auch mit in unsere Bildungskiste.
Im Anschluss daran erzählte Frau Pankow noch einiges zu einheimischen Fischen und Säugetieren und führte die Malchower Truppe durch das Museum an den vielen Aquarien vorbei. Den Abschluss der Führung bildete das riesige Schiffswrack, das sich im großen Schaubecken des Ozeaneums befindet.
Gut gestärkt durch nach einem Snack, den auch in diesem Jahr wieder der Angelverein „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e.V. sponserte, zeigte der Kompass auf die Pinguine, die sie bei sonnigem, aber kaltem Wetter im Außengehege beobachten konnten. Bei dem Rundgang ließ keiner der Jungangler die Gelegenheit aus, die Indoorrutsche auszuprobieren.
Bei den Pinguinen trennten sich die Kinder in Kleingruppen auf und erkundeten auf eigene Faust und interessengeleitet das Museum ohne die Kursleiter.