Die Klausuren zum Mathematik-Abitur sind in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern weit unterdurchschnittlich ausgefallen. Die durchschnittlichen Ergebnisse bei den Notenpunkten im Grundkurs lagen in diesem Jahr bei 4,1 Notenpunkten im Grundkurs und 5,6 Punkten im Leistungskurs. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die durchschnittliche Punktebewertung im Grundkurs bei 5,7 (2019: 4,8) und im Leistungskurs bei 8,4 Punkten (2019: 7,9). Deshalb soll es jetzt einen einmaligen Punkteausgleich geben.
Dieses außergewöhnlich niedrige Punkteniveau lässt vermuten, dass hier mehrere Rahmenbedingungen zusammengewirkt haben. So hat in diesem Jahr der erste Jahrgang der neuen Oberstufe das Abitur nach den neuen Vorgaben abgelegt. Dabei waren die Mathematik-Aufgaben zum Abitur erstmals in Grund- und Leistungskursklausuren aufgeteilt. Gleichzeitig war in erhöhtem Umfang ein qualitativ neuer Aufgabentypus Grundlage für das Abitur, der stärker auf Kompetenzen als auf Anwendung von erlerntem Formelwissen beruht.
„Unabhängig von dem vermutlichen Zusammenwirken dieser Voraussetzungen haben wir klar gesagt, dass die Schüler keine Nachteile aus den Umstellungen erfahren sollen. Wir werden deshalb in diesem Jahr eine Punkteanhebung im Umfang von 2 Notenpunkten sowohl für den Grund- als auch für den Leistungskurs vornehmen, um den Punktedurchschnitt rechnerisch an die Ergebnisse der vergangenen Jahre anzugleichen.
Es ist ausdrücklich hervorzuheben, dass die Einführung der neuen Oberstufe und der neuen Anforderungen im Bereich Mathematik seit 2019 in MV durch intensive Lehrerfortbildungen begleitet worden ist. Wir werden erhebliche Anstrengungen darauf verwenden, diese in hohem Umfang und mit hoher Qualität fortzuführen“, so das Bildungsministerium.
Und: „2020 haben wir erstmals einen Mathematik-Fortbildungstag eingeführt, den wir für die kommenden Jahre fest etablieren werden. Auch eine Veranstaltung des diesjährigen Schulkongresses war ausschließlich der Mathematik mit dem Schwerpunkt auf Unterrichtsverständnis gewidmet. Und: Selbstverständlich müssen wir darüber hinaus schnellstmöglich die Ursachen für diese Ergebnisse im Mathematik-Abitur ergründen. “
Auch soll ab dem neuen Schuljahr ein Sonderprogramm für Mathematik-Förderung in der Oberstufe aufgelegt werden. Bei diesem Angebot soll es darum gehen, die Oberstufenschüler individuell mit zusätzlicher Mathematik-Förderung an die neuen kompetenzorientierten Aufgaben heranzuführen.








Da interessiert mich mal, ob es bei den Realschul- bzw. Hauptschulprüfungen auch einen deutlich schlechteren Notendurchschnitt dieses Jahr gab.
Und wenn ja, wird es dann ebenso entsprechende Anpassungen geben?
Egal welche Umstände, ob nun Corona oder Umstellung im System, es ist schon absurd, nach dem Motto „Ich bastle mir ein Ergebnis, das für alle gut aussieht.“
Wozu überhaupt noch Prüfungen, wenn die Ergebnisse dann frei gestaltet werden.
Heißt das nun, dass in MV kein Abiturient durch die Matheprüfungen fallen kann, da 2 Punkte „sicher“ sind, selbst wenn man nur einen leeren Zettel abgegeben hat?