Millionen für Behinderte: Lebenshilfswerk Waren investiert weiter

16. Oktober 2019

Große Investition in Waren. Eine Investition von 4,2 Millionen Euro. Eine Investition ganz ohne Fördermittel. Eine Investition für behinderte und nicht behinderte Menschen: Das Lebenshilfswerk Waren  baut am Ende der Gievitzer Straße ein neues Haus. Und davon können letztlich alle Müritzer profitieren. Denn der Neubau wird eine Großküche und eine Kantine sowie im Obergeschoss die Verwaltung beherbergen. Das bisherige Gebäude am Anfang der Gievitzer Straße platzt nach Auskunft von Geschäftsführerin Anke Koth inzwischen aus allen Nähten. Vor allem, weil die Einrichtungen des Lebenshilfswerkes wie die öffentliche Kantine und die Wäscherei immer beliebter werden.

Auf dem Grundstück am Abzweig zum Gewerbegebiet Ost steht bereits ein Gebäude, in dem das Lebenshilfswerk seit einiger Zeit eine Werkstatt betreibt. Als dann auch das gegenüberliegende Areal zum Verkauf stand, schlug Anke Koth zu. Seit mehr als eineinhalb Jahren plant sie mit ihren Mitarbeitern und den Architekten den Neubau, die Baugenehmigung – und das hat die Geschäftsführerin ausdrücklich gelobt – hat der Landkreis dann innerhalb von nur drei Monaten ausgestellt.

„Durch den Neubau werden wir die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter nachhaltig verbessern und haben auf den 950 Quadratmetern im Haus gleichzeitig mehr Kapazitäten. Gegenwärtig werden im Lebenshilfswerk rund 700 Essen am Tag gekocht, mit Fertigstellung des neuen Hauses im Frühjahr 2021 könnten es um die 1500 sein. Der Bedarf ist auf jeden Fall da, wir haben bereits Anfragen von Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen“, berichtet Anke Koth.

Ebenfalls sehr gefragt: Die Wäscherei der gemeinnützigen GmbH. Die bekommt dann am jetzigen Standort endlich mehr Platz, so wie die Mitarbeiter, die sich in ihren Sozialräumen derzeit etwas einschränken müssen.

Das Lebenshilfswerk Waren beschäftigt rund 300 behinderte Mitarbeiter, die auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt keine Chance hätten, sowie 185 Fachkräfte. Neben der öffentliche Kantine/Küche betreibt sie eine Wäscherei und hat in den vergangenen Jahren auch mit ihrem Hotel Am Tiefwarensee, in dem vorrangig behinderte Menschen arbeiten, für Schlagzeilen gesorgt. Darüber hinaus betreuen die Mitarbeiter in Waren und Neustrelitz etwa 230 Kita-Kinder, versorgen um die 60 Frauen und Männer in drei Wohneinrichtungen, sind in der ambulanten Frühförderung aktiv und kümmern sich liebevoll um rund 30 erwachsene Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen in den Fördergruppen. Nicht zu vergessen die Gärtnerei und der beliebte „Müritzhof“ im Nationalpark, der jedes Jahr tausende Besucher anlockt.

„Wir sind bekannt dafür, dass wir im Sinne unserer behinderten Menschen immer wieder innovative Wege gehen. Das machen wir jetzt und das wird auch künftig so sein“, versprach Geschäftsführerin Anke Koth.

Und wenn man vom gestrigen ersten Spatenstich ausgeht, dürfte dem gesteckten Ziel, im Frühjahr 2021 in den Neubau ziehen zu können, nichts im Wege stehen: Gleich elf Spaten waren in Aktion und gaben quasi das Tempo für die kommenden Wochen vor.

Foto oben: Den gestrigen symbolischen ersten Spatenstich vollzogen neben Geschäftsführerin Anke Koth und Waren Bürgermeister Norbert Möller auch Mitarbeiter des Unternehmens.

Foto im Text: Dieser Spaten wurde gestern geschont, schließlich soll er im neuen Haus einen Ehrenplatz bekommen.

Foto unten: So soll das neue Haus aussehen.


2 Antworten zu “Millionen für Behinderte: Lebenshilfswerk Waren investiert weiter”

  1. Harald Korthals sagt:

    Schade, dass der Architekt keine Erwähnung wert ist, zumal seine Zeichnung präsentiert wird. Seine fleißigen Helfer und er werden zunächst die Grundlagen für gutes Gelingen zu legen haben.