Muss Warens Stromnetz grundlegend ausgebaut werden?

13. September 2022

Die AfD-Stadtfraktion sorgt sich um das Stromnetz Warens und wünscht sich, dass die Verwaltung mit den Stadtwerken eine Strategie zum Ausbau des Netzes für die nächsten 20 Jahre erstellt. Denn nach Meinung der Fraktion ist Warens Stromnetz nicht für das ausgebaut, für das es zukünftig genutzt werden soll. Unter anderem sei es nicht darauf ausgelegt, dass immer mehr E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Das betreffe die Pkw genauso wie Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs.

„Parallel zu dieser Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Nutzung von Wärmepumpen und Solaranlagen weiterhin zunehme. Es ist also auch für die Stadt Waren von einer Vervielfachung des Bedarfs an elektrischer Energie auszugehen. Das heißt, unser Netz muss ausgebaut werden“, so AfD-Fraktionschef Frank Müller.

Die von seiner Fraktion geforderte Ausbaustrategie soll unter anderem zeigen, mit welchen durchschnittlichen und Spitzenlasten bis zum Jahr 2042 zu rechnen ist, welche Ausbaumaßnahmen im Stromnetz dafür nötig seien und wie die Hausanschlüsse entsprechend verändert werden müssten.

Außerdem möchte die AfD untersucht wissen, wie sich das Geschäftsmodell der Stadtwerke verändert, wenn immer weniger Gas und dafür mehr Elektroenergie nachgefragt werde.

Der Antrag der AfD ist in der Stadtvertretung allerdings nicht beschlossen worden. Aber auch nicht abgelehnt. „Inhaltlich teile ich das Anliegen, ich denke aber, wir sollten das erst im zuständigen Ausschuss diskutieren“, so FDP/MUG-Fraktionschef Toralf Schnur. Dieser Ansicht schloss sich die Mehrheit der Stadtvertreter an.


6 Antworten zu “Muss Warens Stromnetz grundlegend ausgebaut werden?”

  1. Nachdenklicher sagt:

    Ich denke, daß nach dem nächsten Regierungswechsel sich die Energiestrategie unserer Republik wieder normalisieren wird und an der Realität orientiert. Noch vor zwei Jahren wurde in unserem Lande die Umstellung der Heizung – auch im privaten Bereich – auf den Energieträger Gas finanziell gefördert.

  2. Warener Oldie sagt:

    In den N3 Nachrichten wurde heute schon verkündet, das am östlichen Stadtrand von Waren ein neuer Windpark
    enstehen soll. Na dann schauen wir mal.

  3. toberg sagt:

    @Nachdenklicher13. September 2022 um 09:58 Uhr
    >“auch im privaten Bereich – auf den Energieträger Gas finanziell gefördert.“
    Na klar doch. Aber das war die CDU geführte Vorgänger-Regierung, die voll auf Putin Kuschelkurs setzte und sein Erdgas. Wie schnell solche Abhängigkeiten nach hinten los gehen, sehen wir derzeit. Die Vorgängerregierung hat es auch versäumt, zumindest die Infrastruktur zu schaffen, um andere Gasquellen nutzen zu können. War ja alles so schön geredet von den Gas- und Energiekonzernen… Denn die haben sich dumm und dusselig verdient damit, weil Investitionen in anderen Technologien ja nun mal Geld kosten und den Reingewinn schmälern.

  4. rmk sagt:

    @ toberg
    ist man nicht immer von jemanden abhängig , oder meinen sie das ist mit Fracking-Gas aus Übersee anders ?

  5. Müritz er T sagt:

    Planen ist ja schön on und gut aber auch ich, als Befürworter vieler AfD Ideen, muss mich fragen, wofür?
    Was meinen Sie wer sich alles in den nächsten Jahren noch eautos leisten kann? Wenige….
    Dazu kommt das nächstes Jahr bei vielen der Strom eh abgeschaltet ist, da sie ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, dies entlastet das Netz schon direkt.

  6. Simon Simson sagt:

    Bereits unter CDU-Regentschaft mit CDU-Wirtschaftsminister wurden Jahr für Jahr die Gasspeicher leerer. Kein Grund für Herrn Altmeyer, nicht die Axt an alle Erneuerbaren zu legen, sei es mit hanebüchen niedrigen Einspeisevergütungen, sei es mit den von den CDU-Länderregierungen gepuschten Abstandsregeln oder durch das Überziehen der Branchen mit Bürokratie, der niemand gewachsen ist und sinnfreien Anforderungen, die die Anlagen extrem verteuern. Beispiel? Kleine Solaranlage mit 1600 Watt, Kosten: 2000 Euro. Überschusseinspeisung nur bei Zählerplatz nach TAB mit einem riesigen, quasi leeren Blechschrank. Dessen Kosten + Umrüstung: 2000 Euro. Als wäre es ein Drama, wenn die Zähler der PV-Enthusiasten für 30 Cent bei Sonnenschein einfach rückwärts drehen würden und die Stadtwerke für ihre Forderungen nach Anlagenerneuerungen selbst aufkommen müssten. Dann wären die Uraltanlagen bestimmt noch lange gut. Aber oh, es könnten ja die Falschen daran mitverdienen. Auch die neue Regierung will das nicht grundlegend ändern, sondern doktert ewig herum, die Vergütung vielleicht aber wenn, maximal um 2 Cent und nur für eine begrenzte Zeit anzuheben. Also verschenken viele PV-Betreiber lieber ihren kostbar erzeugten, überschüssigen Strom von Anlagen, die sie eigentlich klüger nicht anmelden würden, wären sie keine gesetzestreuen Untertanen ihrer Verwaltungen und angehängten GmbH. Das ist sinnvoller, als sich wegen noch(!) 6 Cent, die auch noch von Jahr zu Jahr abgeschmolzen werden, mit dieser Macht anzulegen. Besserung ist nicht in Sicht. Vielleicht ist die Knappheit bei immer mehr Verbrauch gewollt. Denn, dass dann die Richtigen an den explodierenden Preisen verdienen, steht so außer Frage. Nochmal Thema Hausanschluss. Wer ein E-Auto fahren will, kann sich darauf gefasst machen, dass die Stadtwerke ihnen ordentlich Kosten für einen solchen neuen, riesigen Zählerschrank aufdrücken und bei einer Wärmepumpenheizung, für die ein anderer Tarif möglich ist, genauso. Eine Wärmepumpe mit Lichtstromtarif macht wenig Sinn. Die Ersparnis gegenüber Gas wäre zu klein. Und überhaupt will man bei den Grundversorgern intelligente Zähler, deren Stände fern ausgelesen werden können. Den Strom für diese Computer (APZ-Feld) und die Fernüberragung bezahlen sicher wir. Gleichzeitig erfahren die Stadtwerke über diese Schnittstelle viel über unser statistisches Verhalten, z.B. wann die Waschmaschine und wann die Kaffeemaschine läuft und wie spät man noch am Computer daddelt. Momentan ist das zwar durch Verbraucherschützer gestoppt, aber nur vorläufig. Legen wir schon mal alle Geld zur Seite, wenn mithilfe der AfD das beschleunigt durchgesetzt wird. Wir alle wollen ja moderne Anlagen im Keller haben und freuen uns immer, wenn die, obgleich eigentlich ohne Nutzen für uns, größer und, von uns bezahlt, teurer werden.