MV: 29 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen im Jahr 2021

13. Dezember 2022

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2021 insgesamt 29 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen gemeldet. Davon ereigneten sich 14 Unfälle bei der Beförderung und 15 Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Insgesamt wurden bei diesen Unfällen 878 600 Liter Stoffe mit Wasserbelastungspotential freigesetzt, von denen 829 200 Liter (94 Prozent) durch geeignete Sofort- und Folgemaßnahmen wiedergewonnen und der anschließenden Verwendung bzw. Entsorgung zugeführt werden konnten.

Bei den 14 Beförderungsunfällen wurden 4 500 Liter Schadstoffe der Wassergefährdungsklasse 2 (deutlich wassergefährdend) freigesetzt, von denen 4 200 wiedergewonnen werden konnten. 300 Liter Stoffgemisch dieser Gefährdungsklasse führten zu Umweltbelastungen. Beim Transport von Jauche, Gülle, Silagesickersaft, Gärsubstrat sowie vergleichbaren in der Landwirtschaft anfallenden Stoffen allgemeiner Wassergefährdung traten unfallbedingt 2 000 Liter aus. Diese konnten jedoch vollständig wiedergewonnen werden. 

Alle Beförderungsunfälle mit Wassergefährdung des Jahres 2021 betrafen Straßenfahrzeuge und resultierten vor allem aus Verhaltensfehlern (8 Unfälle). Hier wichtige angewandte Sofortmaßnahmen waren das Abdichten schadhafter Behälter, die Verhinderung weiteren Auslaufens und Ausbreitens, das Aufbringen von Bindemitteln sowie das Umpumpen bzw. Umladen in andere Behälter. Anschließend wurde das verunreinigte Material aufgenommen und abgefahren (13 Unfälle) oder vor Ort aufbereitet (1 Unfall). 

Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

Bei den 15 Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen mit einer Schadstofffreisetzung wurden insgesamt 872 100 Liter freigesetzt. Davon konnten 823 000 Liter (94 Prozent) der fast vollständig allgemein wassergefährdenden Stoffe wiedergewonnen werden. Immerhin 49 000 Liter verblieben als wassergefährdende Umweltbelastung, darunter 30 000 Liter Jauche, Gülle, Silagesickersaft, Gärsubstrat sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe allgemeiner Wassergefährdung. 

Die Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ereigneten sich in Lagern (10 Unfälle), in Herstellungs-, Behandlungs- oder Verwendungsanlagen (2 Unfälle) und beim innerbetrieblichen Transport (3 Unfälle). Sie waren vorrangig auf Materialmängel (6 Unfälle) und Verhaltensfehler (5 Unfälle) zurückzuführen. 

Wassergefährdende Stoffe sind Stoffzubereitungen oder Gemische, die dauernd oder in nicht unerheblichem Maße nachteilige Veränderungen der Wasserbeschaffenheit herbeiführen können. Sie werden in drei Wassergefährdungsklassen – schwach, deutlich und stark wassergefährdend – eingeteilt. Allgemein wassergefährdende Stoffe werden auch erfasst. Diese sind unstrittig wassergefährdend, ihre Einstufung ist jedoch wegen komplexer und/oder variierender Zusammensetzung nur schwer möglich (zum Beispiel Abfälle oder in der Landwirtschaft anfallende Schadstoffe). 


Eine Antwort zu “MV: 29 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen im Jahr 2021”

  1. meckerkopp sagt:

    Schön, dass es in Deutschland für alles eine Statistik gibt.
    Das erhält Arbeitsplätze für Statistiker und nützt ansonsten wenig.
    Grüße Meckerkopp