MV: Ungelernte sowie Akademiker häufiger befristet
Im Jahr 2020 waren in Mecklenburg-Vorpommern 684 300 Personen abhängig beschäftigt, davon hatten 80 000 einen befristeten Arbeitsvertrag. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern basierend auf den Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, lag der Anteil der befristet Beschäftigten insgesamt bei 11,7 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, befristet beschäftigt zu sein, variierte jedoch stark nach Alter und Bildungsstand.
Bei den abhängig Beschäftigten unter 25 Jahren war etwa die Hälfte (52,3 Prozent) befristet beschäftigt. Grund hierfür sind die zeitlich begrenzten Ausbildungsverträge. Über ein Viertel (26,9 Prozent) aller befristet Beschäftigten im Land gab dies als Befristungsgrund an.
Allerdings sind auch außerhalb der Ausbildung vor allem jüngere Menschen betroffen. Ein Blick auf die Zahl der befristet Beschäftigten ohne die 21 600 Personen in Ausbildung zeigt, über die Hälfte (54,5 Prozent) waren zwischen 15 und 35 Jahre alt. Innerhalb dieser Altersgruppe (ohne Auszubildende) waren 16,5 Prozent befristet beschäftigt. Bei den über 35-Jährigen arbeiteten nur noch 5,7 Prozent der abhängig Beschäftigten mit einem befristeten Arbeitsvertrag.
Insgesamt waren 7,5 Prozent der abhängig Beschäftigten mit einem beruflichen Bildungsabschluss befristet beschäftigt. Am niedrigsten fiel der Anteil der befristeten Arbeitsverträge bei Personen mit einem Fachschulabschluss (5,7 Prozent) aus. Darauf folgen Personen mit einer abgeschlossenen Lehre oder Berufsausbildung (7,2 Prozent). Personen mit akademischem Abschluss waren mit 11,8 Prozent häufiger befristet angestellt.
Am höchsten fiel der Anteil an Befristungen bei denjenigen aus, die (noch) keinen beruflichen Bildungsabschluss hatten (42,8 Prozent). Darunter waren Personen, die sich nicht in schulischer oder beruflicher Ausbildung befanden, zu fast einem Viertel (24,1 Prozent) befristet beschäftigt.
Für Deutschland insgesamt fallen die Anteile für Personen ohne Berufsabschluss deutlich niedriger aus: Hier sind 31,2 Prozent der abhängig Beschäftigten ohne beruflichen Bildungsabschluss befristet angestellt. Personen ohne beruflichen Bildungsabschluss, die sich auch nicht in Schul- oder Ausbildung befanden, waren zu 12,7 Prozent befristet beschäftigt. In Mecklenburg-Vorpommern war die Wahrscheinlichkeit, befristet beschäftigt zu sein, stärker an den Bildungsabschluss gebunden als in Deutschland insgesamt.