Nach Flugzeugabsturz fast wieder Normalität – Dorffest in „Hütte“

23. Juli 2019

Vier Wochen nach dem Flugzeugunglück über Nossentiner Hütte und Nossentin zieht langsam wieder Normalität in die Region ein. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ wurden die Feuerwehrwehrfahrzeuge gereinigt und die kontaminierten Schutzkleidungen der Kameraden ausgetauscht, so dass alle Feuerwehren wieder einsatzbereit sind. Außerdem haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, ein Schreiben an die neuen Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu senden, in dem ein Ende solch gefährlicher Kampfflugzeugmanöver wie am 24. Juni über der Urlaubsregion Mecklenburgische Seenplatte gefordert wird.

Grundsätzlich kann die Bundeswehr ab einer bestimmten Höhe überall in Deutschland fliegen und üben. Aber vielleicht sei das Unglück ein Anlass, darüber nachzudenken, ob solche Manöver nicht in Regionen trainiert werden, wo weniger passieren kann, hieß es bei einer Tagung von Bürgermeistern.

An den Unfallstellen selbst wird noch gearbeitet. Im Wald bei Nossentin, wo der Eurofighter des getöteten Piloten in den Wald gleich neben dem Denkmal gestürzt war, ist der Boden ausgetauscht. Es riecht nicht mehr nach Kerosin, wie vorher. Trotzdem sind noch Wurzeln von gefällten Bäumen wegzuräumen, die Stelle bleibt noch abgesperrt, so dass der Verkehr weiter halbseitig mit einer Ampel geregelt wird.

Auf dem Acker bei Nossentiner Hütte ist noch mehr Betrieb. Hier steht ein Container, in den Abfälle geladen werden. Bundeswehrfahrzeuge verursachen riesige Staubwolken auf dem Roggenfeld, das noch nicht abgeerntet ist. Auch hier soll der Erdboden ausgetauscht werden.

Und in Nossentiner Hütte und Silz stehen auch noch kleine Bundeswehrcontainer an den Feuerwehren. Dort sollen ehrliche Finder Teile hineinwerfen, von denen sie denken, dass sie zu den zerstörten Flugzeugen gehören können. In einem der Container sind auch etliche Metallteile zu erkennen, die von den Eurofightern stammen dürften. „Wir rechnen sowieso damit, dass auch im Herbst noch Teile auftauchen, wenn die Pilzesammler unterwegs sind“, sagte Hartwig Kurth aus Nossentiner Hütte.

In dem Dorf steht nun das Gemeindefest an: Am 27. Juli wollen die „Hütter“ feiern. Zusammen mit DDR-Fußballgrößen wie Dixie Dörner. Zum Feiern haben die Dörfer jetzt mindestens einen Grund mehr, meinen etliche Einwohner. Denn im Grunde genommen sind die Dörfer jeweils nur um wenige hundert Meter von den abstürzenden Eurofightern verfehlt worden.


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