Die Kriminalpolizei in Neubrandenburg hofft dringend auf Zeugen, die am frühen Morgen des 5. Mai Verdächtiges beobachtet haben. Wie ein Polizeisprecher gegenüber „Wir sind Müritzer“ sagte, sollen Hinweise von Passanten möglichst schnell dafür sorgen, dass mögliche Brandstifter für das verheerende Großfeuer am Donnerstagmorgen in der Bootsschuppenanlage unmittelbar am Kulturpark so schnell wie möglich gefasst werden. Denn der Schaden ist noch größer als bisher angenommen – und viele der anderen Bootsschuppenbesitzer in den übrig gebliebenen Schuppenreihen machen sich bereits Gedanken, ob es demnächst vielleicht nochmal brennt.
Denn der Brand vor knapp drei Wochen, als auch ein Gebäude der Müritzfischer beschädigt wurde (WsM berichtete), hatte die eine Seite der riesigen Anlage am Oberbach geschädigt, der zweite Brand nun die Schuppen am anderen Ende. Viele Neubrandenburger kommen nun an die Schillerstraße und schütteln die Köpfe ob der vielen verkohlten Holz- und Blechreste.
Nach der ersten Analyse des Brandursachenermittlers wurde der Brand wohl vorsätzlich gelegt. Insgesamt wird der Schaden schon auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Zählungen ergaben, dass 60 Bootsschuppen in drei Reihen beschädigt und zerstört wurde. 54 Schuppen sind fast völlig abgebrannt, nur sechs Bootsschuppen sind teilweise beschädigt. Die Anlage besteht aber aus mehreren hundert Bootsschuppen in vielen Reihen unweit vom Tollensesee.
Über den Absperrzaun hinweg sind im Wasser noch Reste eines Metall-Bootskörpers zu sehen. In einem Schuppen hängt der Rest eines Bootes noch in Winterlagerstellung. Ein einziger Schuppen am Ende ist fast verschont geblieben, er wurde erst 2021 erbaut, wie ein Mann weiß, der sich die Brandstelle ansieht und sie schon seit Kindertagen kennt. Brandgeruch zieht immer noch durch den Kulturpark. Einige Besitzer hatten gerade einen modernen Zaun gezogen und ihre Anlage rundherum modernisiert.
Rot-weiße Absperrbänder sollen zeigen, dass das gesamte Gelände noch von der Polizei beschlagnahmt ist. Aufräumen geht also auch noch nicht. Einziger Trost: Es wurde wohl niemand verletzt.
Zudem liegen überall Ölsperren im Wasser. Die Stadt hat den Oberbach wegen der Schadstoffe vorerst bis 10. Mai gesperrt. Dieser Bach fließt vom Tollensee in Richtung der Rostocker Straße, die auch nach Waren führt. Dort gibt es ein Wehr. Dahinter fließt das Wasser Richtung Tollensefluss an der Wassermühle vorbei.
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