Nach Jagdunfall bei Penzlin: Anklage gegen Waidgenossen

19. Februar 2023

Zweieinhalb Jahre nach einem Jagdunfall in der Region Penzlin soll sich ein Waidmann in nächster Zeit vor Gericht verantworten. Dem 61-jährigen Beschuldigten wird fahrlässige Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen, wie „Wir sind Müritzer“ aus Justizkreisen erfuhr. Der Prozess soll vor dem Amtsgericht in Waren stattfinden, einen Termin gibt es aber noch nicht.
Bei dem Jagdunfall hatte ein damals 70 Jahre alter Jagdkollege des Beschuldigten einen Schuss abbekommen. Der Rentner wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden.

Einige Tage nach der Notoperation hieß es damals, dass der Rentner außer Lebensgefahr sei, aber noch weitere medizinische Behandlung brauche.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte sich beim Verladen des erlegten Wildes und der Waffen in einem Auto ein Schuss aus einem Gewehr gelöst. Der Vorfall hatte sich im Juli 2020 bei Groß Vielen südwestlich von Penzlin ereignet. Beide Jäger kamen aus Schleswig-Holstein, waren aber bei Groß Vielen gemeinsam auf die Pirsch gegangen.

Die lange Ermittlungszeit geht unter anderem wohl auf waffen- und schusstechnische Gutachter, die Corona-Zeit und etliche Anforderungen auf Akteneinsicht der jeweils beteiligten Parteien zurück. Dem Angeklagten droht neben einer Geld- oder Freiheitsstrafe auch ein Entzug der Jagdberechtigung und des Waffenscheines. Hier liegen die Grenzen entweder bei 60 Tagessätzen Geldstrafe sowie bei einem Jahr Freiheitsstrafe.


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