Der Zivilprozess zwischen Anwalt Mario Genth (Werder bei Potsdam) und seinem ehemaligen Kanzleichef Peter-Michael Diestel (WsM berichtete) verzögert sich weiter und wird frühestens 2022 zu Ende gehen – wenn überhaupt. Das Landgericht Neubrandenburg hat Kläger Genth in seiner letzten Amtshandlung neue „Hausaufgaben“ aufgegeben. So soll dieser weitere und detaillierter Unterlagen vorlegen, damit ein Gutachter den Wert der Kanzlei sowie der Anteile, die Genth damals nach eigenen Angaben hatte, genau bewerten kann. Erst dadurch könnte eine Bilanz erstellt werden. Und daraus könnte dann ein genauerer Streitwert – oder vielleicht auch ein Anspruch – festgelegt werden, wie es hieß.
Für die „Hausaufgaben“ hat Genth nun sechs Wochen Zeit. Legt er sie nicht vor, dürfte das Verfahren, das er seit 2018 betreibt, wohl am Ende sein. Wenn doch noch die nötigen Unterlagen vorliegen, dürfte Diestel dazu dann auch wieder schriftlich Stellung nehmen. Damit ist klar: Vor 2022 wird nichts Substantielles mehr passieren.
Der Kläger fordert von Diestel immer noch rund 280 000 Euro für seine früheren Kanzlei-Anteile. Genth hatte einst 37,5 Prozent der Gesellschafteranteile an der Potsdamer Kanzlei. Als sich beide Seiten aber im Streit 2018 trennten, blieb ihm Diestel eine Entschädigung und auch weitere Summen schuldig, wie Genth auflistete.
Nach der Trennung der Anwaltspartner schloss Diestel übrigens 2017 seine Potsdamer Kanzlei und arbeitet seitdem von seinem Wohnort in Zislow westlich von Malchow aus. Wie lange der Ex-Politiker noch als Anwalt arbeitet, hat er offen gelassen. Im Februar 2022 wird Diestel 70 Jahre alt.
Wie soll denn Genth bitte an „weitere und detailliertere Unterlagen“ kommen?
Blöde Hausaufgaben… Auf Unterstützung von seinem ehemaligen „Klassenkameraden“ kann er wohl nicht setzen.
Es bleibt spannend.