Nächstes Verfahren um Drogenbande: Angeklagter und mutmaßliche Hauptzeugen schweigen bisher

18. Februar 2019

Diesmal blieb das Rechtsgespräch zwischen allen Beteiligten erst einmal ohne Ergebnis. Der Prozess gegen den 30 Jahre alten mutmaßlichen Drogenhändler aus Waren, der am Montag begann, ist mit relativ mageren Ergebnissen auf den 25. Februar vertagt worden.
„Mein Mandant wird einen sehr konstruktiven Beitrag leisten“, erklärte Anwalt Peter-Michael Diestel am Landgericht Neubrandenburg. Doch eine Aussage in dem Prozess um die mutmaßliche Drogenbande, die am 18. Juni 2018 aufgeflogen war, gab es nicht. Diestel hält die Anklageschrift, die seinem Mandanten bandenmäßigen Drogenhandel in großen Stil vorwirft, sogar für „nicht ausreichend.“

In der Tat kam der Name des Angeklagten nur in drei der acht Fälle vor. Doch die Rolle des athletischen Mannes, der in schwarz-roter Joggingkluft mit der Aufschrift „Blood in, Blood out“ (Blut drin, Blut raus) und weißen Schuhen mit Fußfesseln vor Gericht auftrat, sieht die Staatsanwaltschaft eher als „Adjutant“ des Haupttäters. Wenn es schwierig in der Drogenbande von der Seenplatte wurde, sei der Angeklagte beteiligt worden, hieß es.

Ob die Staatsanwaltschaft das aber auch rechtskräftig beweisen kann, wird sich zeigen. Drei der wichtigsten Zeugen – die beiden jeweils zu drei und vier Jahren Haft verurteilten Führungskräfte aus Möllenhagen und Waren und ein Bekannter aus Gransee – haben angekündigt, keine Aussagen machen zu wollen. Sie haben ein Recht zu schweigen, da gegen sie ermittelt wird.

Die Kammer kann dazu aber auch Protokolle mit den Aussagen damaliger Beteiligter verlesen lassen. Weitere Verhandlungstermine sind am 25. und 27. Februar und am 6. März geplant. Auch über einen weiteren Antrag, den Haftbefehl gegen den Angeklagten aufzuheben, muss die Kammer noch entscheiden.


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