Nach rund einjähriger Bauzeit ist die neue Brücke in Fleether Mühle gestern offizielle freigegeben worden. Damit kann der Verkehr auf der Kreisstraße MSE 20 wieder rollen. Am alten Brückenbauwerk, einer Ein-Feld-Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1977, waren bei der letzten Prüfung 2019 erhebliche Schäden und Mängel festgestellt worden, die eine dauerhafte Erhaltung in Frage stellten: Damals gab es neben Rissen in Betonteilen, einer teilweise freiliegenden Bewehrung und Korrosion auch eine Durchfeuchtung des Überbaus sowie Schäden an der Böschung.
„Es freut mich sehr, dass wir diese für den örtlichen und überörtlichen Verkehr so wichtige Verbindung heute wieder öffnen können“, so Torsten Fritzals Beigeordneter des Landkreises. Die MSE 20 stellt eine Nord-Süd-Verbindung zwischen den Bundesstraßen B122 bei Canow und der B198 in Mirow dar und erschließt in der strukturschwachen Region neben Wohnsiedlungen auch Gewerbebetriebe sowie land- und forstwirtschaftliche Flächen. Insbesondere durch den Tourismusverkehr werde die Bedeutung der Strecke in Zukunft wohl noch steigen, sagte Fritz, der sich auch bei den Bürgern für die Geduld bedankte.
Das nun fertiggestellte Bauwerk wurde aus einer von vier möglichen Varianten nach den Gesichtspunkten Wirtschaftlichkeit, Funktion/Gestaltung, Dauerhaftigkeit und Konstruktion/Bautechnologie ausgewählt. Die Entscheidung fiel schlussendlich auf eine Bauart aus Stahlbetonfertigteilen, die im Hinblick auf Gestaltung und Baukosten die wirtschaftlichste Lösung darstellte.
Parallel zum Brückenneubau erfolgte der grundhafte Ausbau der Kreisstraße auf einer Länge von 220 Metern und einer Ausbaubreite von 6 Metern. Der Ausbau der verbleibenden 540 Meter in Richtung Peetsch soll 2024 erfolgen. Im weiteren Verlauf der MSE 20 ist für Ende des nächsten Jahres die Erneuerung der Brücke zwischen Canow und Diemitz geplant.
Um der umweltfachlichen Sensibilität der Baumaßnahme in Fleeth Rechnung zu tragen wurden neben der Einzahlung auf ein Ökokonto zum Erwerb von Flächenäquivalenten entlang der MSE 20 Winterlinden gepflanzt sowie Nistkästen für Wasseramsel und Gebirgsstelze an der Brücke angebracht.
Die Gesamtbaukosten der Brücke inklusive des Straßenausbaus und aller Baunebenkosten betragen rund 1,8 Mio. Euro.
Foto oben: Hajo Schütt (Sachgebietsleiter Tiefbau), Mirows Bürgermeister Henry Tesch, Torsten Fritz und der Kreisstraßenmeister Karsten Topfstedt bei der Eröffnung der Brücke.