- Anzeige -

Wird präsentiert von:

- Anzeige -

Wir sind Müritzer – das Original

Das lokale Netzwerk an der Müritz

- Anzeige -

Neuer Nationalparkchef will naturnahen Tourismus ankurbeln

Der Müritz-Nationalpark verändert sich – auch dessen Leitung. So hat der 52-jährige Ulf Zimmermann, der bisher im Nationalpark Sächsische Schweiz tätig war, inzwischen die Verwaltungsleitung in Hohenzieritz vom langjährigen Chef Ulrich Messner übernommen. Dieser war in den Ruhestand gewechselt (WsM berichtete). Zimmermann hat Erfahrungen im Schutzgebietstourismus im In- und Ausland gesammelt, er ist noch in der Einarbeitung, hat sich aber schon mal zu seinen Zielen geäußert. Tourismus sei wichtig, gerade für ländliche Regionen, sagte Zimmermann bei einer Veranstaltung mit Tourismusfachleuten. Es müsse aber klar sein, dass in einem Nationalpark nicht alles möglich ist. Den naturnahen Tourismus will der studierte Forstwissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen weiter ankurbeln.
Für ihn und viele Blaubeer-Freunde gab’s von den Waldfachleuten gleich eine schlechte Nachricht: Die Blaubeeren werden über kurz oder lang verschwinden.

Dabei setze er auch auf „gegenseitige Wertschätzung“. Nur so sei es möglich, auch Kompromisse zu finden. Mit geschätzten etwa 400 000 Besuchern im Jahr sei der „Nutzungsdruck“ im riesigen Müritz-Nationalpark mit den Teilgebieten Serrahn bei Neustrelitz und Ostufer der Müritz allerdings nicht so hoch wie in der Sächsischen Schweiz. Dort wurden etwa 3,5 Millionen Besucher im Jahr gezählt. Zimmermann will dafür sorgen, dass die Touristiker immer bei der Entwicklung des Nationalparkgebietes mitgenommen werden.

Konkreter konnte der neue Leiter da noch nicht werden. Konkreter wurden aber die Waldfachleute. So werden die Blaubeersträucher, die immer noch viele Einheimische in die Kiefernwälder an der Müritz locken, auf lange Sicht verschwinden. Der Schutzgebietswald bestehe zwar immer noch zu 70 Prozent aus Kiefern. Aber die Buche werde sich in sehr langen Zeiträumen durchsetzen. Neben den Kiefern sind dann auch die Blaubeerensträucher verschwunden. Dazu trägt auch bei, dass der Wald im Schutzgebiet seit 2017 so gut wie gar nicht mehr bewirtschaftet wird. 

Das führe dazu, dass sich unter den Kiefern – wo genug Licht ist – bereits Laubbaumarten ansiedeln. Birken, Eichen, die spätblühende Traubenkirsche und eben auch Buchen. Besonders gut erkennbar sei dies, wo es Sturmschäden oder Schneebruche gab. Die neuen Bäume „beeilten sich“ dann, die Lichtlücke zu schließen. Und dabei ist eben auf lange Sicht die Buche in dieser Region am besten vorbereitet.

Mehr Wald als 1990

Hat diese Baumart mit ihrer Krone erst erstmal geschafft, bekommen alle anderen Bäume nicht mehr genug Licht. Wer jetzt schon sehen will, wie sich die Wälder entwickeln, kann das im Serrahner Nationalparkteil. Dort gibt es uralte Buchenwälder und jetzt schon mehr Mischwald als an der Müritz. Die Buche komme auch mit Wetterveränderungen besser klar als bisher gedacht.

Und noch etwas wurde auf der Tourismusschulung bekannt: Der Nationalpark hat rund 1000 Hektar mehr Wald als 1990. Also 22 972 Hektar Wald wurden 2022 gezählt, statt 21 900 Hektar, wie es noch 1990 war. Das sind zum einen die geschlossenen Lücken und zugewachsenen Lichtungen, dort wo früher Platz für Forstmaschinen war, und zum anderen der bereits fast völlig zugewachsene ehemalige Truppenübungsplatz der Roten Armee bei Granzin. Dort konnte man nach 1990 manchmal sogar Sandstürme sehen, denn Panzer und andere Großgeräte hatten aus dem Schießgelände an der Straße nach Neustrelitz eine Art Sandwüste gemacht. Dort haben sich Tausende Bäume ganz von allein angesiedelt, vom Sand ist nichts mehr zu sehen.

6 Gedanken zu „Neuer Nationalparkchef will naturnahen Tourismus ankurbeln“

  1. Nun, zumindest wird schon mal der beliebte Ausflugs- und Aussichtssteg an der Feisneck nicht erneuert, sondern demnächst abgerissen. Gesperrt ist er schon.
    Kann ja auch nicht sein, dass alle Enten aussterben, weil die doofen Menschen dauernd auf den Seen gucken wollen. Ironie off.

  2. Lutra, wird denn ökologisch die saft- und kraftlose Renaturierung an einem Standort nicht durch 100x so viele Schwimmstege für unsere Yachtbesitzer kompensiert? Und da der Schilfgürtel zu 90% verschwunden ist, ist die Ausschau vom Ufer aus auch besser geworden. Dass die, nicht nur aus Entensicht doofen Menschen nicht aussterben, zumal in den Verwaltungen dieselbe Spezies sitzt, sorgt weiter dafür, dass es hier für fast alle fast alles schön beliebt bleibt. Quaaak.

  3. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie unser Müritz- Nationalpark geführt wird. Hoffentlich nicht so, wie im letzten Sommer der Sächsische Nationalpark, als dort die verheerenden Waldbrände wüteten und Herrn Zimmermann sein Urlaub wichtiger war. Aber diese Informationen bekommen wir hier natürlich nicht….

  4. Waren Sie mit ihm im Urlaub oder wo haben Sie die Informationen her? Es ist wohl noch immer Usus der Bildzeitung Glauben zu schenken.

  5. Sehr geehrte (r) DK,
    ich beziehe meine Informationen aus internen und direkten Quellen! Schönen Tag wünsche ich Ihnen!

  6. Den wünsche ich Ihnen auch bzw eine schöne Nacht. Aber schön, dann müssen wir uns ja bereits begegnet sein oder Ihre Quellen verzapfen den gleichen Mist wie die Medien.

Die Kommentare sind geschlossen.

Nach oben scrollen