Das 26. Fusion-Festival in Lärz ist am Sonntag offiziell zu Ende gegangen. Aber noch sind nicht alle der insgesamt 70 000 Gäste abgereist. Und so ist die Polizei auch nach wie vor verstärkt präsent in der Region. Und sie hat eine erste Bilanz gezogen. So wurden bis gestern Nachmittag 152 Anzeigen aufgenommen. 88mal saßen Festivalbesucher unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln über der gesetzlich festgelegten Grenze am Steuer, drei Mal mit zu viel Alkohol. Daneben gab es 36 Anzeigen wegen des Vorwurfs, mit Drogen zu handeln. Eine Festivalbesucherin musste am Freitag in lebensbedrohlichem Zustand in eine Klinik eingeliefert werden. Ob ihr Zustand im Zusammenhang mit der Einnahme von Drogen steht, wird aktuell ermittelt. Ihr Zustand gilt aktuell weiterhin als lebensbedrohlich. Außerdem beschäftigte ein 30-Jähriger, der offenbar nicht Herr seiner Sinne war, die Polizei.
Der Mann ist nach derzeitiger Kenntnis vom Festivalgelände in den Ort Lärz gegangen. Dort lief er in ein privates Wohnhaus, schloss sich ins Badezimmer der Bewohner ein und begann, das gesamte Mobiliar zu zerstören. Die Polizei musste ihn unter Zwang aus dem Bad herausholen, da er es freiwillig nicht verlassen wollte. Er wurde anschließend in ein Klinikum gebracht. Nach eigenen Angaben habe er zuvor Drogen konsumiert und sich dann in einem psychischen Ausnahmezustand befunden. Die Kriminalpolizei Röbel ermittelt in dieser Sache wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch gegen den Mann.
Bahn wird weniger genutzt
Viele Polizisten konzentrierten sich auf die An- und Abreise der etwa 70 000 Gäste. Ein Knotenpunkt, an dem es immer mal wieder zu kleineren Staus kam, bildete die Zufahrt zum Festivalgelände. Die meisten Gäste sind in diesem Jahr nicht nur mit eigenen Pkw, sondern auch in Reisebussen angereist, die vom Veranstalter organisiert waren. An den Zu- und Abfahrten kam es punktuell zu kurzen Staus.
Außerdem war die Polizei erneut mit einer mobilen Wache am Rande des Festivalgeländes für alle Besucher rund um die Uhr erreichbar. Dort wurden bisher unter anderem mehrere Fälle von Sachbeschädigung und Diebstahl sowie eine Körperverletzung angezeigt.
Für die Bundespolizei lag der Schwerpunkt darin, eine sichere An- und Abreise der Festivalgäste auf dem Hauptbahnhof Neustrelitz und am Haltepunkt Kratzeburg zu gewährleisten. Die verstärkte Bundespolizeiinspektion Stralsund war täglich mit rund 80 Beamten im Einsatz.
Insgesamt ziehen die Beamten eine positive Einsatzbilanz im Bahnbereich. Knapp 7.200 Festivalteilnehmer reisten zum Eventwochenende mit Reisezügen der Deutschen Bahn an und bis gestrigen Nachmittag rund 6.300 Personen auch wieder ab. Damit liegen die Zahlen der Bahn-Reisenden deutlich unter den Werten des Vorjahres, obwohl die Deutsche Bahn extra für das Eventwochenende diverse Sonderzüge zwischen Oranienburg und Neustrelitz eingesetzt hatte. Es waren allerdings deutlich mehr Reisebusse mit Festivalgästen unterwegs. Wie bereits im Vorfeld von der Bundespolizei angekündigt, war der Hauptbahnhof Neustrelitz als gefährdetes Objekt eingestuft worden.
Während des Einsatzzeitraums fanden stichprobenartige und anlassbezogene Kontrollen statt, bei denen 63 Straftaten und 6 Ordnungswidrigkeiten festgestellt wurden. Bei den Straftaten handelt es sich überwiegend um Delikte nach dem Betäubungsmittelgesetz. Es wurden Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 18.000 Euro sichergestellt. Ferner wurden 6 Haftbefehle vollstreckt. Zudem gab es einen tätlichen Angriff auf eine Bundespolizistin, die dienstfähig blieb.
Fast zwei Kilo Drogen-Fruchtgummis
Aufgrund stetig anwachsender Besucherzahlen beim Fusion Festival, auch aus dem europäischen Ausland, steigt gleichzeitig auch das Potenzial zollrechtlicher Verstöße. Das Hauptzollamt Stralsund hat daher in zwei Einsatzabschnitten über drei Tage den Anreiseverkehr zum Fusion Festival überprüft. Bei den Zollkontrollen ging es in erster Linie um die Verhinderung, Feststellung und Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Bereich der Verbote und Beschränkungen, vorrangig das Mitbringen verbotener Substanzen.
Wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und des Konsumcannabisgesetzes wurden insgesamt 19 Strafverfahren eingeleitet.
Unter anderem wurden, im Rahmen einer gemeinsamen Kontrollmaßnahme der Bundespolizei Stralsund und des Hauptzollamtes Stralsund im Reisegepäck eines Österreichers etwa 1,8 kg Fruchtgummis festgestellt, bei denen aufgrund eines vor Ort durchgeführten Schnelltests der Verdacht besteht, dass diese mit Kokain versetzt sind. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet, die Beweise sichergestellt. Die weiteren Ermittlungen werden nunmehr vom zuständigen Zollfahndungsamt geführt.
Fotos: Archiv








Schön dass der Steuerzahler den ganzen Bums bezahlen muss… unabhängig davon dass sämtliche Polizeikräfte sicherlich anderweitig sinnvolle Verwendung gefunden hätten.
Aber schon witzig wie sehr diese Delikte hier runtergespielt werden als wären all diese Straftaten und Ordnungswidrigkeiten ein Klacks(und all das in den paar Tagen).
Das ganze Event ist ein einziger Drogenumschlagplatz und Beschäftigungstherapie für die Polizeibehörden.Und jeder weiss es schon lange im Vorfeld.
Das ganze Ding einfach verbieten und nicht noch zur Förderung der Kriminalität beitragen lassen.
Fände es ja im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung nett, wenn man nicht nur die Polizei, sondern auch die Betreiber, Busunternehmen, Anwohner und andere Beteiligte Bilanz ziehen ließe. Der alleinige Fokus auf die Polizei und Drogendelikte blendet aus, dass dieses Festival auch ein Kulturfestival mit Theater, Vorträgen, politischen Workshops und Bands aus aller Welt ist. Dass Menschen wie die Semsrott Brüder, Maja Göpel und andere bekannte Persönlichkeiten auf dem Festival auftreten, wird oft unterschlagen. Drogen werden konsumiert, ja. Drogen werden aber auch auf jedem Dorffest konsumiert. Wäre doch interessant, wie die Festivalbetreiber die diesjährige Fusion einschätzen. Oder welchen Eindruck die Bands hatten.
im Artikel wird suggeriert, dass freiwillig weniger Menschen den Zug benutzt gaben. Fakt ist, dass die Bahn massive Verbindungsprobleme zur Festivalanreise angekündigt hatte und für die Abreise Zugausfälle. Die besagten Sonderzüge wurden erst 1-2 Tage vor dem Festival geplant. Ohne das bahntypische Gebaren, waren sicher deutlich mehr Gäste mit dem Zug angereist.
Lieber Marc,
Liebe Leser,
Ich bedauere an dieser Stelle deine Unzufriedenheit sehr. Deine fehlende Toleranz und Auffassungsgabe ohne eine objektive Sichtweise auf die Festivalsituation hingegen wünsche ich mir sehr zu überdenken. Jeder der Besucher und Veranstalter führt für diese Zeit ein friedliches Leben, welches auch Menschen wie dir gut tun würde. Sich einzig und allein auf einen eventuellen Verzehr / Konsum in Deutschland verbotner Substanzen zu beschränken ist dabei schon sehr einfach gedacht. Das kulturelle Angebot auf einem PRIVATGRUNDSTÜCK sollte weiterhin die Möglichkeit bleiben, Menschen für genau diese glückliche Zeit zusammen zu bringen. Wer der Fusion nichts gönnt ist herzlich dazu eingeladen sich mal zu den Vergehen anderer Festivals zu belesen, oder zu vorlesen zu lassen. ;)
>70.000 Gäste , 80 Vergehen = 0,11%
Die Fusion bietet Yoga Kurse, Vorlesungen, Kinofilme, Theatervorstellungen, tolle Workshops, Erfinderprojekte und eine Menge soziales Miteinander – weshalb ließt man davon nichts in den Medien?
Eine andere Berichterstattung ist von diesem Medium nicht zu erwarten. Ein zauberhaftes Festival mit tausenden Mitwirkenden und einer unfassbaren Bandbreite an Musik, Kultur und Vielfalt. Besucher und Künstler aus der ganzen Welt werden angezogen. Zigtausende Menschen feiern friedlich und sind eine bedeutende Einnahmequelle für die Region. In diesem Beitrag wird dieses Festival jedes Jahr wieder nahezu alleinig auf Drogen und einige wenige Polizeiaktionen reduziert. Also mit 152 Anzeigen sind es 0,002% auf die 70.000 Teilnehmer gesehen. Ein verschwindend geringer Anteil. Jedes Dorffest hier in der Umgebung hat prozentual eine schlimmere Bilanz mit ständigen Polizeieinsätzen. Wo bleiben die Berichte darüber? Nazigesänge auf einem Dorffest in Kargow. Wöchentlich Prügeleien unter Betrunkenen in Kneipen. Immer wieder unnötige Polizeieinsätze aufgrund von Dummheit und Langerweile. Wird mal darüber berichtet, wie viele Drogen hier tagtäglich in MV von Süchtigen konsumiert werden? Die Fusion ist hier in diesem AfD-verseuchten Land voller Hass und Dummheit einer der wenigen Leuchttürme für die über diese Region hinaus mehrheitlich offene, freiheitlich und friedlich lebende Gesellschaft in dieser Welt. Wie kann man so einseitig davon berichten und dem AfD-Pöbel wieder nur Futter geben. Und an alle Rentner, die sich für etwas Besseres halten, weil die verrückte Jugend heutzutage Drogen konsumiert und ein Festival wie dieses aus reiner Unwissenheit verteufeln: Wie viele von euch sind abhängig von der legalen Droge Alkohol? Wie viele von euch sind für die Gesellschaft eine schwerwiegende finanzielle Belastung, weil sie übergewichtig sind? MV: Das dickste, dümmste und alkoholsüchtigste Bundesland in Deutschland verurteilt Menschen eines solchen bewussten und intelligenten Festivals. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich vor Lachen tagelang nicht mehr in den Schlaf kommen. Und zum Thema Bahn: Es wurden lange vorher die Probleme der eingeschränkten Zugverbindung angekündigt. Die Anreisenden haben sich lediglich darauf eingestellt und dabei gab sogar kaum langanhaltende Staus. Eigentlich nur positiv.
Ich stimme Jonas rabsolut zu. Bin selbst seit mittlerweile 2 Jahrzenten auf der FUSIO, ohne irgendwelche Drogen zu nehmen. Wir können stolz sein, eins der größten und Festivals dieser Art (kommerzfrei) in Europa, in unserer Nähe zu haben. Möchte den Marc hier nicht als „Kulturbanausen“ bezeichnen, aber vielleicht sollte er sich das Ganze mal aus der Nähe anschauen.
Und für Steuergeldverschwendungen, gibt es hier in unserer Seenplatte leider viel haarsträubendere Bespiele, das ist doch jedem klar…
Eine Korrektur zu meiner Antwort von gestern: 152 Anzeigen auf 70.000 Teilnehmende sind natürlich nicht 152/70.000=0,002% sondern x100=0,2%. Ich glaube, die Polizei hat im Alltag in einer Stadt mit 70.000 Einwohnern über 6 Tage hinweg deutlich mehr zu tun. Warum werden solche Vergleiche nicht auch in einen solchen Beitrag eingebracht? Es ist doch besonders positiv hervorzuheben!
„ Er wurde anschließend in ein Klinikum gebracht. Nach eigenen Angaben habe er zuvor Drogen konsumiert und sich dann in einem psychischen Ausnahmezustand befunden.“
…und die Behandlung, Aufenthalt usw. bezahlt dann schön die Krankenkasse, ohne Wenn und Aber. Ich finde, der müsste ne Rechnung dafür bekommen bzw. alle, die auf Grund von Drogenkonsum ärztliche Hilfe bekommen mussten.
Wenn man bedenkt, dass manche schwer kranke Menschen eine erfolgsversprechende Therapie nur auf Grund von Spendensammlungen bekommen, da die Krankenkasse die Übernahme ablehnt, kann einem schon der Kragen platzen.
An AA: Und wie viele Menschen hier in der Region halten die Polizei und das Personal in den Rettungsstellen tagtäglich aufgrund von Alkoholsucht auf? Wie viele Menschen hier in der Region verursachen für uns alle durch ihre Fresssucht und damit einhergehende Fettleibigkeit tagtäglich hohe und unnötige Kosten? Wie viele Menschen erkranken durch ihre Lebensweise selbstverschuldet an Diabetes oder alkoholbedingte Krankheiten und kosten uns alle unnötig viel Geld? Und wie viele Menschen sind hier psychisch angeschlagen, weil ihre Hirne nur mit Hass und Hetze gefüttert werden?
Hallo Marita, auf diesen Einwand habe ich gewartet. Sie haben Recht. Das kostet eine Menge Geld. Sehe es aber hier genauso, auch wenn ich weiß, dass z.Bsp. Alkoholsucht eine Krankheit ist: es ging lediglich darum, dass ich es als Außenstehender ungerecht finde, dass die alles immer einfach so bezahlt bekommen und diejenigen, die nichts für ihre Erkrankung/Handicap können, nicht.
Was für ein Schwachsinn hier in manchen Kommentaren zu lesen ist. Nicht zu vergessen die ganzen Polizeieinsätze in nahezu allen Ligen des DFB wegen der ganzen Betrunkenen und randalierenden Ultras. Oder der Personaleinsatz auf allen Volksfesten der Republik, auf denen sich Volltrunkende reihenweise gegenseitig vermöbeln. Verkehrskontrollen wegen Prolls die meinen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind allenfalls ein nett gemeinter Hinweis. Dass wird alles nicht als Problem gesehen. Aber einmal im Jahr die Fusion, die in Relation zur Größe eher ein untergeordnetes Problem ist. Ja genau die sollte verboten werden! Hut ab vor dem Sachverstand mancher Kommentierender!
Oha Marita….was haben Sie denn eingenommen? TIefe Verbitterung und Einsamkeit ist aus Ihren Worten spürbar. Greifen Sie nicht hier die Journalistin an, die da spiegelt die Fakten….und Respekt bittschön vor den Rentnern – ohne die Sie gewiss nicht auf dieser Erde den Wohlstand, Ihren vernebelten Wohlstand, ausleben könnten.
Es gibt heutzutage geeignete Einrichtungen, wo man Menschen wie Ihnen hilft.Machen Sie den ersten Schritt un es geht Ihnen besser.
Interessante Meinungen, die zeigen wie sehr gespalten die Gesellschaft inzwischen ist und wie wenig Tolleranz ggü. Andersdenkenden vorhanden ist. Ich hoffe, das Fusion Festival hat allen Besuchern gefallen und bin mir sicher, dass das Ihr Jungen dann gerne die Rente für die Alten sichert ;-)
Die Welt ist ein Haufen Sch…..
Und ihr mit euren Kommentaren macht das es so ist.
Leben und Leben lassen