„Posträuber“ entschuldigt sich und gibt Raub-Geld zurück
War es vielleicht eine – zugegeben ziemlich dumme – Art von Wette oder Mutprobe? Die Polizei im Nordosten ist ja vieles gewohnt, aber ein Fall im Landkreis Rostock lässt die Beamten nun immer noch rätseln. Ein junger Mann – so jedenfalls der Verdacht – hat in Laage bei Rostock am helllichten Tag ein Ladengeschäft mit Post überfallen, aber das erbeutete Geld plötzlich wieder zurückgegeben und sich dafür sogar entschuldigt.
Der Fast-„Postraub“ ereignete sich am 3. Januar, nach dem „Täter“ wird noch immer gesucht, wie WsM jetzt von einem Polizeisprecher erfuhr. „Wir sind aber optimistisch, dass wir den Fall bald aufklären können“, sagte der Sprecher. Der etwa 1,70 Meter große „Räuber“, von schmächtiger Gestalt, war mit einem dunklen Parker samt fellbesetzter Kapuze bekleidet und trug ein schwarz-weißes Tuch, so dass vom Gesicht wenig zu sehen war. Er bedrohte eine Angestellte mit einem Gegenstand, der wie eine Pistole aussah, und forderte Bargeld.
Als er mehrere Hundert Euro bekam und in einem Beutel verstaut hatte, kam die erstaunliche Wende.
Der oder die Unbekannte (das dritte Geschlecht lassen wir hier mal außer acht) gab das Geld zurück, entschuldigte sich förmlich und flüchtete – diesmal aber durch die Hintertür. Da der Täter akzentfreies Deutsch sprach, wird nun nach einer Person gefahndet, die sich in der Region auskennt.
Die Poststelle befindet sich in einem Geschäft am Markt in Laage, das an der Bundesstraße 108 von Teterow nach Rostock liegt. Ob das Ganze wirklich als räuberische Erpressung bewertet wird, ist noch nicht klar. „Die genauen Hintergründe sowie die rechtliche Wertung des Geschehens sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, erklärte der Sprecher. Bisher sei es aber nicht zu weiteren Vorfällen dieser Art gekommen – auch im Internet sei noch kein Film darüber aufgetaucht.