Nach monatelangen Verhandlungen soll der Prozess gegen einen 49-Jährigen aus Kargow, dem sexueller und schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird, nun Anfang Dezember zu Ende gehen. Wie „Wir sind Müritzer“ beim Landgericht Neubrandenburg erfuhr, sind für kommenden Montag, 4. Dezember, zunächst hinter verschlossenen Türen die Schlussvorträge der Staatsanwältin und der Nebenkläger geplant. Danach sollen die beiden Verteidiger des Angeklagten zu Wort kommen. Wenn das alles abgeschlossen ist und die Kammer ihr Urteil beraten hat, soll noch am Vormittag ein Urteil – dann wieder öffentlich – verkündet und begründet werden.
Dem 49-jährigen Stephan R. wird vorgeworfen, zwei Jungen im Alter ab 11 Jahren aus dem privaten Umfeld mehr als 50 Mal zwischen 2018 und 2021 sexuell missbraucht zu haben. Der Mann hat nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ im Prozess zu den Vorwürfen geschwiegen und seinen Anwälten das Reden überlassen.
Gestern sollte der Prozess eigentlich schon abgeschlossen werden. Doch – wie schon in den Wochen zuvor – stellte die Verteidigung immer wieder neue Beweisanträge, über die die Kammer von Richterin Daniela Lieschke entscheiden muss, bevor die Beweisaufnahme geschlossen werden kann.
Die angeklagten Fälle sollen sich von 2018 bis 2021 im privaten Umfeld des Angeklagten ereignet haben. Der vermutlich Hauptgeschädigte war zum Tatzeitpunkt damals 11 und 12 Jahre alt.
Die Ermittlungen gegen Stephan R., der bis zum Bekanntwerden der Vorwürfe unter anderem Schwimmunterricht für Kinder gegeben hat und der nach wie vor ein Internet-Portal betreibt, begannen bereits im Frühjahr 2021.
Dem Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe.
Foto: Felix Gadewolz