Realsteuereinnahmen 2017 um 6,8 Prozent gestiegen

13. November 2018

Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, erhöhten sich die Einnahmen der Gemeinden aus den Realsteuern (Grundsteuer A und B sowie Gewerbesteuer) das achte Jahr in Folge und lagen bei 703 Millionen Euro.
Seit 2010 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr stetig an. Mit 509,7 Millionen EUR erzielten die Städte und Gemeinden im Jahr 2017  8,6 Prozent höhere Einnahmen als im Vorjahr (469,2 Millionen EUR). Der durchschnittlich gewogene Hebesatz betrug 377 Prozent und stieg um 8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016.

Nachdem im Vorjahr bereits 225 der 753 Kommunen ihren Gewerbesteuerhebesatz erhöhten, um ihre angespannte Haushaltslage zu verbessern, waren es im Jahr 2017  156 Kommunen. In den vergangenen vier Jahren sind somit in Summe 740 Hebesatzerhöhungen zu verzeichnen.

Während mit 465 Prozent erneut die Hansestadt Rostock den höchsten Hebesatz in Mecklenburg-Vorpommern auswies, hielten nur noch zwei Gemeinden am geringstmöglichen Satz von 200 Prozent fest (2016: 6).

Die Einnahmen der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe stiegen um 3,9 Prozent auf 17,2 Millionen EUR (2016: 16,5 Millionen EUR). 203 Gemeinden erhöhten ihren Hebesatz, sodass der durchschnittlich gewogene Hebesatz zum Vorjahr um 9 Prozentpunkte auf 316 Prozent anstieg. In den vergangenen vier Jahren wurden somit bereits 815 Hebesatzerhöhungen beschlossen.

Spitzenreiter waren mit 900 Prozent erneut die Gemeinden Pritzier, Warlitz, Kirch Jesar und Hülseburg aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie die Stadt Bad Sülze aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen. Im Gegensatz dazu wiesen im Jahr 2017 noch 18 Gemeinden einen Hebesatz von nur 200 Prozent aus (2016: 20).

Auch die Einnahmen aus der Grundsteuer B (für die übrigen bebauten und unbebauten Grundstücke) erhöhten sich im Jahr 2017 erneut. Sie beliefen sich auf 175,8 Millionen EUR (+ 2,1 Prozent). Der durchschnittlich gewogene Hebesatz betrug nach der Erhöhung der Hebesätze in 168 Städten und Gemeinden 424 Prozent (2016: 420 Prozent). Während in den vergangenen vier Jahren in Summe 768 Hebesatzerhöhungen beschlossen wurden, gab es noch 60 Gemeinden mit einem Hebesatz von 300 Prozent (2016: 68). Den höchsten Hebesatz verbuchte mit 700 Prozent erneut die Gemeinde Wackerow aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald, gefolgt von der Landeshauptstadt Schwerin mit 630 Prozent.

Detaillierte Informationen über Ist-Aufkommen, Hebesätze und Steuereinnahmekraft der Gemeinden Mecklenburg-Vorpommerns können im Statistischen Bericht „Realsteuervergleich 2017“ unter http://www.statistik-mv.de unter der Rubrik „Publikationen; Statistische Berichte; Öffentliche Finanzen, Personal, Steuern; Gemeindefinanzen“ eingesehen werden.

Die Hebesätze der Realsteuern (Grundsteuer A und B, Gewerbesteuer) für sämtliche Gemeinden Deutschlands im Jahr 2017 können unter der Rubrik „Realsteuervergleich“ unter https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/OeffentlicheFinanzenSteuern/Steuern/Steuerhaushalt/Steuerhaushalt.html abgerufen werden.


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