Diese Meldung der Polizei hat heute landesweit für Empörung gesorgt: In der Nacht zum Sonnabend haben bislang unbekannte Täter am Bahnhof in Neubrandenburg die Regenbogenflagge entwendet und dafür eine Hakenkreuzflagge gehisst. Die Flagge wurde durch die Polizeibeamten vom Fahnenmast entfernt und sichergestellt.
„Mit der öffentlichen Inszenierung von rechtsextremen Symbolen und Zeichen ist eine neue Dimension der Verherrlichung der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus in der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg erreicht. Dies ist kein Kavaliersdelikt oder Jugendstreich. Es ist eine Straftat, deren Verursacher mit aller gebotenen Härte des Gesetzes durch die Behörden zu ermitteln und zu bestrafen sind.Die Stadtverwaltung der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg verurteilt diese Straftat auf das Schärfste. Neubrandenburg lebt und fördert die Vielfalt der Kulturen. Dieser Angriff auf die Menschenwürde, Freiheit und Demokratie macht die Notwendigkeit der dauerhaften Präsenz der Regenbogenflagge nur umso deutlicher“, heißt es dazu aus der Stadtverwaltung.
Auch Landes-Innenminister Christian Pegel hat sich zu Wort gemeldet: „Das Hakenkreuz steht für die schlimmsten Verbrechen an der Menschlichkeit, die je von deutschem Boden ausgegangen sind – sie zu hissen ist nicht nur eine Straftat, sondern menschenverachtend und klar verfassungsfeindlich“, so der Minister. „Wer sie hisst, stellt sich außerhalb unserer Gesellschaft, will die freiheitlich-demokratische Grundordnung bekämpfen und verhöhnt in unerträglicher Weise die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ Die Polizei werde alles daransetzen, die Straftäter zu ermitteln.
Es war nicht der erste Diebstahl einer Regenbogenflagge in Neubrandenburg, aber das Hissen einer Hakenkreuzfahne ist noch einmal eine neue Dimension.