Röbeler Segler Marc Fichtner ist Deutscher Meister

4. August 2023

Erneut toller Erfolg für einen Röbeler Jugend-Piraten-Segler: Marc Fichtner vom Röbeler Segler-Verein wurde vor wenigen Tagen Deutscher Meister in der U20 Wertung. Nachdem der DSV im vergangenen Jahr die Altersstruktur der Deutschen Jugend-Meisterschaften geändert hat, wurde nun 2023 erstmalig eine Deutsche Juniorenmeisterschaft in der Piratenklasse durchgeführt. Dabei dürfen Segler und Seglerinnen unter 28 Jahren um den Titel Deutscher Junioren-Meister im Piraten kämpfen.

39 Mannschaften haben sich dazu auf dem Rursee beim Aachener Boots-Club getroffen. Für eine Jugend-Meisterschaftswertung wurde leider die erforderliche Meldezahl nicht ganz erreicht. Deshalb hier also die Wertung in der U20. Nach den beiden Jugendmeister-Titeln von Emma und Dascha 2020 und 2021 und dem 5. Platz von Marc und Dascha im vergangenen Jahr jetzt also der große Erfolg für Marc in einer Renngemeinschaft mit Marie-Luise Bark vom Wassersport-Verein-Güstrow.

Der Rursee in der Eifel stellte dabei alle Segler vor besondere Herausforderungen, da die Windbedingungen von den an der Müritz vorherrschenden deutlich abweichen. Die Piraten Teams aus Mecklenburg-Vorpommern konnten sich dabei sehr gut in Szene setzen. Sie segelten mit drei Teams unter die ersten 10 und erreichten weitere gute Platzierungen wie Platz 16 von Emma und Dascha vom Röbeler Segler-Verein.

Und hier noch ein Interview mit Marc Fichtner aus Röbel:

Wie lief die Saison bis jetzt?

Die Saison bisher war sehr erfolgreich. Besonders die deutsche Meisterschaft am Wannsee wo wir mit einem 19 Platz sehr gut mit dabei waren. Generell segeln wir auch bei den erfahreneren Seglern vorne mit.

Seit wann segelt Ihr jetzt Pirat, und seit wann in der Besetzung?

Ich segele den Piraten jetzt seit 2021 und Marie vom Wasserportverein Güstrow (WVG), mit der ich bei der „Deutschen Junioren Meisterschaft“ zusammen gesegelt bin, seit 2019. In dieser Konstellation war es unsere erste Regatta. Trotzdem haben wir natürlich in der Vorbereitung teilweise zusammen trainiert.

Wann habt Ihr mit dem Segeln angefangen?

Ich (Marc Fichtner) war von klein auf immer auf Regatten mit meinem Vater Michael Fichtner unterwegs und habe dann 2015 mit dem Optimisten-Segeln begonnen. Marie hat mit 11 Jahren die Leidenschaft zum Segeln entdeckt und hat ebenfalls im „Opti“ begonnen.

Mit welchen Erwartungen seid Ihr zum IDJM 2023 an den Rursee gefahren?

Weil wir eine Woche vorher bei der „großen“ Deutschen Meisterschaft in Berlin sehr gut mit dabei waren und bestes U20 Boot geworden sind, hatten wir schon eine große Erwartung. Also das Ziel war auf jeden Fall die Top 3.

Wie war die Veranstaltung?

Sehr gut, wir wurden am ersten Abend sehr nett vom Achener Boots-Club e.V. (ABC) in Empfang genommen und wurden jeden Tag mit sehr gutem Frühstück und Abendbrot versorgt. Ebenfalls gab es abends immer eine kleine Veranstaltung wie Kicker-Turnier, Bobycar-Rennen oder Cola-Kasten klettern. Der Meisterabend war ebenfalls ein voller Erfolg. Mit guter Musik von einer Band und guter Stimmung konnte man die Meisterschaft gut ausklingen.

Seid Ihr auf dem Revier schon einmal gesegelt?

Nein noch nie. Der Rursee war für uns eine ganz neue Herausforderung, da der See ein Stausee ist und der Wind durch die Berge an den Seiten sehr drehig ist. Ebenfalls konnte man teilweise die Luvtonne am Start nicht sehen, da man einen Berg umsegeln musste. Somit war es für uns jedoch auch für die Wettfahrtleitung eine große Herausforderung, gute Wettfahrten zu segeln und zu gestalten.

Wie lief der erste Tag?

Bestens, mit zwei richtig guten Läufen konnten wir uns gleich an die Spitze der U20 Wertung setzen. Leider haben wir an Land dann erfahren, dass gegen uns protestiert wurde. Dadurch haben wir bedauerlicherweise in einem Rennen ein DSQ bekommen.

Wie kamt Ihr mit dem Revier klar?

Überraschend gut. Obwohl das Revier von vielen Winddrehern gekennzeichnet ist, konnten wir uns immer wieder nach vorne kämpfen und gute Platzierungen fahren.

War es eine Überraschung für Euch, dass Ihr das Podium ins Visier nehmen konntet?

Nein nicht wirklich, nach der bisherigen Saison war uns klar, dass wir uns das Ziel Podium aufstellen können.

Mit welcher Zielstellung seid Ihr in den zweiten Tag gestartet?

Der Wind am zweiten Tag war bedauerlicherweise nicht sehr gut, so dass wir die Befürchtung hatten, dass wir nicht segeln können. Zu unserem Glück ging dann doch eine Wettfahrt durch, und wir konnten mit fünf gesegelten Wettfahrten, unseren DSQ streichen.

Wann wusstet Ihr, dass das Podium bei der Meisterschaft greifbar ist?

Nach dem ersten Tag hatten wir schon sehr große Erwartungen, die mich und Marie auch ein wenig nervös gemacht haben. Auch durch die Protestverhandlung am ersten Tag waren wir sehr unruhig und aufgeregt, aber wir konnten trotzdem gut segeln.

Am dritten Tag hatten wir vor der letzten Wettfahrt zu den Zweitplatzierten in der U20-Wertung einen Abstand von elf Punkten, den wir in der letzten Wettfahrt aber noch einmal ausbauen konnten. Dann war es uns klar – wir sind Deutscher Meister U20 und die Freude war groß.

Wie geht es weiter mit Euch, was sind die nächsten Ziele und Planungen?

Die nächste Regatta ist die Landesmeisterschaft MV in Ribnitz-Damgarten, bei der wir ebenfalls vorne mit dabei sein möchten.

Was schätzt Ihr besonders an der Bootsklasse Pirat?

Am meisten an der Klasse schätzen wir die Gemeinschaft. Alle gehen fair miteinander um, man immer nett aufgenommen und in die Gemeinschaft integriert.

Ein großer Dank geht an den ABC für die Ausrichtung und an unseren Landestrainer auf MV Andreas Ebel, der uns auf der Regattabahn betreut hat.

Fotos: M. Frische


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