Schmuckräuber nach jahrelanger Flucht gefasst – Komplizen haben Strafen schon verbüßt

25. Mai 2019

„Ehrlich währt am längsten“, heißt ein geflügeltes Wort. Und wenn man  mal mit dem Gesetz in Konflikt kommt – dann wohl doch lieber „Augen zu und durch“ also: Geständnis und Strafe verbüßen. Das dürfte sich gerade ein 32 Jahre alter Mann aus Armenien sagen. Der Räuber war acht Jahre lang von der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns gesucht worden, weil er am 6. Januar 2011 mit zwei Komplizen einen Juwelier überfallen und beraubt hatte. Nun klickten die Handschellen: „Aufgrund des lange andauernden und offensichtlich zermürbenden Fahndungsdruckes stellte sich der Beschuldigte in Armenien den Behörden und wurde von Zielfahndern des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern festgenommen“, sagte eine Sprecherin des LKA gegenüber „Wir sind Müritzer“. Vor wenigen Tagen wurde der 32-Jährige nach Deutschland überführt und muss nun mit einem Prozess rechnen.

Dabei könnte er wieder seinen damaligen Komplizen begegnen. Die beiden Männer – damals 20 und 21 Jahre alt – haben ihre Strafen nämlich schon verbüßt, jedenfalls fast. Das Trio hatte den Juwelier in Bad Doberan 2011 damals skrupellos niedergeschlagen, mit einer Schreckschusswaffe bedroht und ausgeraubt. Die beiden Komplizen wurde kurz danach gefasst und erhielten im Dezember 2011 wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung je sechs Jahre Haft. Der 32-Jährige hatte sich in die Heimat abgesetzt und blieb verschwunden.

Die Verurteilten kamen allerdings nach etwa vier Jahren Haft 2015 wieder auf Bewährung, vier Jahre Bewährung, frei. Der Jüngere hat auch die Bewährungszeit schon straflos hinter sich gebracht, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Der damals 21-Jährige, also heute 29, hat sich in seiner Bewährungszeit noch einmal mit Drogenhandel befasst – und sitzt wieder in U-Haft, wo er auf seinen Prozess wartet.

Beide dürften auch noch einmal vor Gericht Zeugen werden, wenn der Prozess gegen den 32-Jährigen am Landgericht Rostock wegen schweren Raubes beginnt. Der nun in Armenien gefasste Räuber wird wohl mit einer ähnlich hohen Strafe rechnen müssen. Nur die Beute, Schmuck und Geld im Wert von mehr als 20 000 Euro, wurde noch nicht entdeckt.


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