Sexueller Missbrauch: Prozessbeginn gegen 47 Jahre alten Kargower erst im Frühsommer 2023

10. Dezember 2022

Nach umfangreichen und sehr aufwändigen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg im April Anklage gegen einen inzwischen 47 Jahre alten Mann aus Kargow erhoben. Ihm wird in einer Mehrzahl von Fällen sexueller Missbrauch von Kindern sowie schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen (WsM berichtete). Bis zum Start des Prozesses wird es aber wohl noch eine Weile dauern.
Wie Christian Weidlich, Richter am Landgericht Neubrandenburg, jetzt auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte, ist mit einem Prozessbeginn nicht vor dem Frühsommer 2023 zu rechnen. Der Prozess wird an der Jugendkammer des Landgerichtes Neubrandenburg stattfinden. Die Ermittlungen gegen den Kargower begannen bereits vor mehr als eineinhalb Jahren.

Der 47-Jährige, der unter anderem auch für das DRK Mecklenburgische Seenplatte Schwimmkurse für Kinder gegeben hat und für die Wasserwacht tätig war, soll nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ verschiedene Jungen im privaten Umfeld mehrfach und über Jahre sexuell missbraucht haben. Die Polizei hat im Zuge der umfangreichen Ermittlungen deshalb auch zahlreiche Schwimmkurse der vergangenen Jahre überprüft. Die betroffenen Kinder wurden von Spezialisten der Kriminalpolizei verhört und erhalten auch psychologische Hilfe. Das DRK hat die Zusammenarbeit nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend beendet.

Die Staatsanwaltschaft klagt den Mann, der in der Region ein Nachrichtenportal betreibt, wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern nach § 176 Strafgesetzbuch sowie wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kinder nach § 176c an. Dem Kargower droht bei einer Verurteilung wegen schweren sexuellen Missbrauchs eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren.

Wie Richter Christian Weidlich erklärte, liegen die nötigen und in Auftrag gegebenen Gutachten noch nicht vollständig vor, so dass mit einem Prozessbeginn nicht vor dem Frühsommer 2023 zu rechnen ist

Eine Anfrage nach einer Stellungnahme von „Wir sind Müritzer“ über Anwälte ließ der Beschuldigte in der Vergangenheit unbeantwortet.

„Wir sind Müritzer“ wird den Prozess begleiten.


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