Spenden für Karl-Marx-Denkmal-Reparatur zusammen
Am Ende ging es schnell und Neubrandenburgs Stadtvertreter waren sich nach etlichem Streit vorher bei dem Thema sogar einig: Das von Unbekannten beschädigte Karl-Marx-Denkmal in Neubrandenburg kann repariert werden. Die Kosten von rund 6500 Euro sind bereits durch Spenden zusammengekommen, wie Oberbürgermeister Silvio Witt gegenüber „Wir sind Müritzer“ sagte. Nun wird die rund 2,20 Meter hohe Statue demnächst abgebaut. Sie soll nach Berlin zu einem Fachmann gebracht werden, der den abgetrennten Unterarm (WsM berichtete) so exakt wie möglich ersetzen soll.
Die Parlamentarier beschlossen auf ihrer Sitzung in dieser Woche zwei Vorlagen unter dem Titel: „Beschluss über die Annahme einer Spende durch die Stadtvertretung – Geldzuwendung für die Reparatur des Karl-Marx-Denkmals am Friedrich-Engels-Ring“ – beides ohne Gegenstimme.
Das Ganze war im Februar passiert. Die Gründe sind weiterhin unklar, nach den Tätern wird gefahndet, auch der abgetrennte rechte Unterarm samt Hand ist noch immer verschwunden. Bei der Suche nach Spenden hat den Neubrandenburgern ein Bürger aus Berlin besonders geholfen: Er spendete gleich 5000 Euro, als er von dem Kunstvandalismus hörte.
Die Marx-Statue des Berliner Bildhauers Gerhard Thieme (1928-2018) war 1969 als Auftragskunst nach Neubrandenburg gekommen, als die Stadt noch DDR-Bezirksstadt war. Sie steht nach umfangreichen Diskussionen über den Umgang mit DDR-Kunst seit wenigen Jahren in dem kleinen Park am Schwanenteich, der am Friedrich-Engels-Ring liegt.
Die Reparatur soll möglichst bis Ende des Jahres 2022 abgeschlossen und die Figur wieder aufgestellt sein, hieß es von der Stadt. Die Polizei hofft weiter auf Hinweise, um den oder die Täter doch noch zu finden.