Stadt Penzlin baut Haus in Erinnerung an ihren bekanntesten Sohn

23. Mai 2016

Voss1Fast jeder Deutsche hat die sagenhaften Abenteuer der Griechen um den Helden Odysseus gelesen. Was die wenigsten wissen: Für die Übersetzung sorgte der Dichter Johann Heinrich Voß (1751-1826), der in Penzlin aufgewachsen ist. Um ihrem bekanntesten Sohn eine Heimstatt zu geben, bringt Penzlin nun ein seit Jahren geplantes Projekt auf den Weg. Im alten Rektor-Haus am Markt, wo Voß auch zur Schule ging, wird ein Dichter-Museum mit Touristinformation, Archiv, Mehrzweckräumen – unter anderem für Schulklassen – und die Bibliothek eingerichtet.

Baubeginn soll am 22. Juli sein, berichtet erfreut Penzlins Bürgermeister Sven Flechner (parteilos). Das neue Haus soll möglichst 2018 fertig sein, auch auf die anderen Sehenswürdigkeiten in der Region hinweisen und dafür sorgen, dass mehr Touristen, die die Alte Burg besuchen, auch noch in die Stadt gelangen. Auch wichtig: Bei Konzerten in der Marienkirche gleich nebenan fehlten bisher oft auch die nötigen sanitären Einrichtungen.

Der in Sommerstorf bei Waren geborene Voß wurde vor allem mit Übersetzungen der „Odyssee“ und der „Ilias“ von Homer bekannt. Seine Übersetzungen sollen auch den Archäologen Heinrich Schliemann(1822-1890), der später nicht weit entfernt in Ankershagen aufwuchs, zu seinen Trojaausgrabungen inspiriert haben.

Voß kam weit herum, arbeitete als Privatgelehrter in Jena, Heidelberg und in Otterndorf (Niedersachsen), der Partnerstadt Penzlins. Zu Lebzeiten war er sehr bekannt, später geriet er leider in Vergessenheit, erklärte Flechner.

Bei der Ausstellung zu Voß arbeitet die Stadt mit Experten der Universität Halle für die Zeit der Aufklärung – Voß war auch Dichter – zusammen. Die Kosten des Ausbaus werden auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt. Hilfe kommt unter anderem von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

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