Stadtvertreter spricht Müritzern aus dem Herzen

27. August 2018

Es war eigentlich nur eine Anmerkung unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ im Umweltausschuss, doch der CDU-Stadtvertreter Matthias Kumpf hat mit seiner Meinung vielen Müritzern aus dem Herzen gesprochen und offenbar auch zum Nachdenken angeregt: „Wir leben von der Müritz, aber wir grenzen uns von ihr ab“, brachte er es auf den Punkt und meint: Vom Volksbad bis zur Kuhtränke gibt es keine Möglichkeit, einfach mal in diesen tollen See zu steigen.

„Ich war vor kurzem in München. Da ist es ganz normal, dass die Einwohner und Urlauber mitten in der Stadt in die Isar springen oder auch auf den Wiesen am Fluss ein Picknick machen und grillen. Warum sollte so etwas in Waren nicht möglich sein“, fragt Matthias Kumpf und weiß damit viele Warener auf seiner Seite.

Es ist zwar nicht generell verboten, beispielsweise am Kietz oder am Weg Zur Steinmole in die Müritz zu steigen, aber nach ein zwei Schritten geben es die Mutigen ob der vielen spitzen Steine dann auch wieder auf.

„Wir ziehen die Leute aus der Stadt heraus. Warum gibt es nicht die Möglichkeit, dass Kanuten oder SUP-Paddler an der Steinmole oder in der Nähe des Hafens Halt machen und vielleicht ein Eis essen können. Nein, sie müssen zum Volksbad oder zur Kuhtränke oder sogar noch weiter“, so Matthias Kumpf im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“.
Dabei hat der Stadtvertrter nicht nur die Urlauber im Blick. Es gebe auch viele Einheimische, die beispielsweise in der Innenstadt wohnen und mal fix ins die Müritz springen wollen. Auch sie müssen weit laufen, obwohl die Müritz eigentlich vor der Tür liegt.

Die Warener Kulinale zeigt, dass es auch auch anders geht: Während dieses Events lädt beispielsweise das „Kleine Meer“ auf der Wiese an der Steinmole zum Schlemmen ein. „Ein toller Platz zum Verweilen“, meinen viele Teilnehmer, doch das ist bislang nur einmal im Jahr zu genießen. „Wagen“ es Urlauber, mal ein Picknick auf dem Rasen zu machen, werden sie vor allem von Einheimischen mitunter ziemlich schräg angeschaut.

Ebenfalls in der Kritik: Der Wanderweg vom Seeufer nach Ecktannen ist zwar aufwändig saniert worden, doch von der Müritz sieht man beim Spazierengehen nicht sonderlich viel. Bäume müssen nicht fallen, um das zu ändern, ein bisschen Gestrüpp weniger würde schon helfen. Was nützt ein Wanderweg an der Müritz, wenn man den größten Binnensee Deutschlands nur erahnen kann?

Die Anmerkung unter „Sonstiges“ sollte nach Meinung vieler Warener in keiner Verwaltungs-Schublage verschwinden, sondern ganz weit oben auf dem Schreibtisch am Amtsbrink liegen. Da geht noch was…


4 Antworten zu “Stadtvertreter spricht Müritzern aus dem Herzen”

  1. Felix sagt:

    Wird auch Zeit das, das mal jemand anspricht
    Das müritz Ufer ist zugewuchert und es wird sich um nichts gekümmert schade Drumm.
    Wäre ja schön wenn das mal jemand in die Hand nimmt

  2. BM sagt:

    Gute Idee, wird hoffentlich bald drüber gesprochen und umgesetzt….Daumen hoch…

  3. W sagt:

    Das Müritzufer ist nicht zugewuchert. Schilfgürtel und Erlen, die sich gern als Gestrüpp ausbreiten, gehören dort hin, außerhalb der Stadt. Um mehr zu sehen, gibt es die Aussichtsstände. Das Problem ist eher, dass das Ufer in den Stadtgrenzen immer weiter, hofiert von unserem Bau- und Umweltamt privat mit Hotels zugebaut wird. Die Stadtvertreter sekundieren ergebenst, ob der monetären Verlockungen, auch für örtliche Firmen. So ist klar, dass die Stadt nichts tut, um dem Trend entgegen zu wirken. Der Plan eines Uferwanderwegs vor den Grundstücken zwischen Kietz und Volksbad wird mit verständnisvollem Blick auf die Grundstückseigentümer Gerhard-Hauptmann-Allee verschleppt. Stattdessen wurde dieses Jahr Geld in die ach so schlechte Goethestraße gepumpt.

    Wir verzeichnen einen Besucherrückgang. Es muss am Wetter in dieser Saison gelegen haben.

    Tipps, damit sich die Stadtkasse ohne viel Aufwand wieder füllt:
    1. An der Kuhtränke dürfen nur Kühe saufen. Baden wird bestraft und
    2. Das Volksbad kriegt endlich, wo am Drehkreuz bei Nacht und Nebel ein Schloss angebaut wurde, die Kasse im Durchgang. Stadtvertreter und größere Hoteliers bekommen Dauerkarten für ihre Gäste. Heißt ja Volksbad.

  4. oscar sagt:

    Endlich spricht mal jemand das aus, was viele von uns seit Jahren nicht begreifen können. Weder die Herren in der Führung der Stadtverwaltung, noch die Masse der Stadtvertreter haben begriffen, dass Erholung für alle an unserer schönen Müritz einfach umsetzbar ist. Aber leider ist es schon an Stellen in Waren zu spät, da man den Herren „Westinvestoren“ förmlich in das gewisse Teil gekrochen ist und noch kriecht. Auf die Bürgermeinung hören- sicherlich seit Jahren ein Fremdwort in der Verwaltung. Es bleibt zu hoffen, dass sich bald etwas ändert und ein Umdenken einsetzt.