Nach der Veröffentlichung zu den Wohnungseinbrüchen in Gotthun haben sich bei der Polizei weitere Menschen gemeldet, die ebenfalls einen Mann in ihrem Haus überraschten. Die Personenbeschreibung war ähnlich. Deshalb warnt die Polizei jetzt eindringlich vor einem noch unbekannten Mann, der in Häuser und Wohnungen geht, die am Tage nicht verschlossen sind. Trifft er auf Bewohner, fragt er nach einem Hotel oder einer Pension.
Nach Angaben von Hausbewohnern in Vipperow hat sich am 12. Juli um die Mittagszeit sowie an einem Tag vor zwei Wochen ein unbekannter Mann Zutritt zu dem Wohnhaus des Ehepaares verschafft. Dies ist ihm ohne Gewalteinwirkung gelungen, da in beiden Fällen der Schlüssel von außen steckte.
Vor zwei Wochen befand sich das Ehepaar auf dem Grundstück, als sie im Anbau ihres Hauses eine männliche Person gesehen haben. Das Ehepaar ging sofort zum Haus und sprach den Mann im Haus an, was er in diesem zu suchen habe. Der Unbekannte äußerte mit einem Akzent gleich mehrfach die Worte „Hotel, Pension“. Der Ehemann gab dem Unbekannten zu verstehen, dass es in Vipperow keine Pension und kein Hotel gäbe und dass er aus dem Haus und vom Grundstück verschwinden soll. Dieser Aufforderung kam die Person sofort nach und er begab sich in Richtung Parkplatz, wo sich der Blitzer befindet. Ob er da in ein Fahrzeug gestiegen ist, konnte nicht mehr beobachtet werden.
Am 12. Juli befand sich das Ehepaar zur Mittagszeit in verschiedenen Räumen im Haus, als der Ehemann plötzlich diesem Unbekannten im Vorflur gegenüber stand. Der Ehemann fragte den Mann, was er wieder im Haus machen würde. Der Unbekannte grüßte mit „Salam aleikum“ und fragte sogleich nach einer Pension oder einem Hotel. Diese Worte wurden hierbei mehrfach wiederholt. Weiter sagte der Tatverdächtige aber nichts. Der Ehemann sagte zu dem Mann, dass er das Grundstück verlassen soll und dass es kein Hotel in Vipperow gäbe. Dieser Aufforderung kam er nach und verließ das Grundstück wieder in Richtung Parkplatz. Auch diesmal kann nicht gesagt werden, wie bzw. womit er den weiteren Weg fortgesetzt hat.
Nach Angaben des Ehepaares hat es sich beide Male um die gleiche Person gehandelt. Der unbekannte Tatverdächtige kann wie folgt beschrieben werden: ca. 25 Jahre alt, südländisches Aussehen, sehr schlank, schwarze kurze Haare, sehr gepflegtes Äußeres, schwarze Hose und enges schwarzes T-Shirt. Besonders auffällig war, dass er sich beim Gehen mit beiden Händen seitlich an die Schenkel klopfte. Dies hat er wohl bei der Ankunft und beim Verlassen des Grundstückes getan. Ob das ein Tick oder auch ein Zeichen an mögliche Mittäter war, kann derzeit nicht gesagt werden.
Schlüssel bleiben oft stecken
„Wir wollen auf diese Masche aufmerksam machen und die Bevölkerung warnen. Insbesondere in den ländlichen Regionen lassen die Bewohner aus Gewohnheit gerne die Türen auf oder auch den Schlüssel stecken, um sich so den Alltag zu erleichtern. Personen, wie die oben beschriebene, nutzen das aber aus, um Möglichkeiten zu finden, ohne Aufwand ein Haus betreten zu können, um dieses nach Bargeld, Schmuck oder wertvollen Gegenständen durchsuchen zu können. Wenn sie dann doch erwischt werden, tun die Tatverdächtigen dann so unschuldig, als würden sie nach einer Unterkunft suchen“, heißt es von der Polizei.
Die Ermittlungen in den bisher bekannten Fällen des versuchten und des einen vollendeten Wohnungseinbruchs führt die Kripo Röbel. Die Polizei geht davon aus, dass es sich nicht um einen Einzeltäter handelt. Bisher sind aber keine weiteren Personen und auch keine Fahrzeuge bekannt. In Gotthun wurde am 12. Juli ein Fahrzeug mit einem schwedischen Kennzeichen gesehen. Ob dies im Zusammenhang mit den Einbrüchen steht, wird derzeit im Rahmen der Ermittlungen geklärt.
Die Polizei sucht weitere Zeugen. Gibt es weitere Geschädigte? Wer kann Hinweise zu dem Tatverdächtigen oder einem möglichen Tatfahrzeug geben? Hinweise nimmt die Polizei in Röbel unter 039931-848 224 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Natürlich können Hinweise auf elektronische Weise unter www.polizei.mvnet.de weitergegeben werden.
Und: „Bitte seien Sie aufmerksam! Achten Sie auf Ihr Umfeld in der Nachbarschaft. Wenn Sie jemanden bemerkten, der sich ungewöhnlich verhält oder augenscheinlich nicht dorthin gehört, sprechen Sie ihn an oder informieren Sie im Zweifel die 110.“