Teamarbeit: Bärenwald kooperiert mit der Diakonie Massow

6. März 2024

Pappmasken werden im Bärenwald Müritz täglich an die Besucher vergeben. Die Augenmasken sind wichtiger Bestandteil eines besonderen Mitmach-Exponates. Und obwohl es so banal klingt: Die Fertigstellung einer Maske ist zeitaufwendig und erfordert Fingerspitzengefühl. Lange hatte der Bärenwald nach einem Partner gesucht, der das Anbringen des dünnen Gummibandes an die Augenmaske leisten kann. Bei der Nachsorgeeinrichtung in Massow passte es dann.
Gleich zu Beginn des Rundganges durch den Bärenwald können die Besucher einen „Rollentauschtunnel“ erleben. Hier tauschen Gäste in ihren Gedanken ihr Leben mit dem eines Bären in Gefangenschaft. Die Augenmaske sorgt dafür, dass alle Sinne geschärft sind für das, was kommt: In dem dunklen Tunnel taucht man ein in eine imaginäre Hör-Welt. Man hört, wie ein Bär gequält wird, man tastet sich durch unebenes Gelände, hört rasselnde Ketten – es ist die Welt, aus der Bären gerettet wurden, um in Stuer ein artgemäßes Leben führen zu können. 

„Erst durch unseren Rollentauschtunnel wird vielen Besuchern bewusst, dass sie keinen Zoo oder Tierpark besuchen, sondern eine Tierschutzeinrichtung, die wir in erster Linie sind. Das Erlebnis in diesem Tunnel ist sehr eindringlich und für viele unvergesslich. Aber ohne diese Pappmasken funktioniert es nicht“, sagt Petra Konermann, Head of Visitor Operations und Pressesprecherin im Bärenwald.

Über 100.000 Masken gibt die Einrichtung jährlich an seine Besucher aus. Nachdem der ursprüngliche Hersteller das Anbringen des Gummibandes nicht mehr leisten konnte, war mit einer Diakonie-Einrichtung in Massow schnell der richtige Partner gefunden. Aufgabe der Einrichtung ist es, rund 50 Menschen mit Suchterkrankungen auf ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben außerhalb von Kliniken und Reha-Einrichtungen vorzubereiten. „Dazu gehört es, dem Alltag Struktur und Sinn zu geben. Für unsere Bewohner ist es wichtig, dass diese Arbeit sinnvoll und auch mit Spaß und Freude verbunden ist“, erklärt Christin Watzke, Leiterin der Nachsorgeeinrichtung der Diakonie Güstrow in Massow.

Schon schnell nach dem Probedurchlauf war klar, dass hier zwei regionale Partner zusammengefunden haben: In kürzester Zeit hatten die Bewohner sich in die Arbeit des „Masken-Baus“ hineingefunden, in nur fünf Wochen schafften sie es, rund 30.000 Masken fertigzustellen. „Unsere Bewohner sind mit Feuereifer dabei, auch weil sie wissen, dass ihre Arbeit gebraucht wird“, sagt Christin Watzke.

Das Bärenewald-Team freut sich über diese Zusammenarbeit. Die Bewohner der Nachsorge-Einrichtung können sich, wann immer sie wollen, selbst von dem Sinn ihrer Arbeit überzeugen und die Masken ausprobieren. Der Bärenwald hat sich für ihre Arbeit mit Jahreseintrittskarten bedankt.

Derzeit leben in der weiträumigen Anlage 13 Braunbären, die von VIER PFOTEN  aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet wurden. Auf dem 16 Hektar großen Gelände in einem naturbelassenen Wald finden sie hier einen Lebensraum, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht, können ihr natürliches Verhalten wiederentdecken und einfach Bär sein. 

Foto: In diesem Jahr ist Braunbär Rocco als erster aus der Winterruhe erwacht.

© VIER PFOTEN I BÄRENWALD Müritz I Marie und Riccardo Maywald


Eine Antwort zu “Teamarbeit: Bärenwald kooperiert mit der Diakonie Massow”

  1. Ann Komorniczyk sagt:

    Eine tolle und sinnvolle Sache. Der Bärenwald, den ich seit seiner Eröffnung regelmäßig besuche und in den ich bereits unzählige Freunde und Verwandte begleitet habe gehört zu meinen Lieblingsausflugszielen in MV.
    schön das den ungerecht behandelten Tieren dieser Lebensraum geboten wird. Über die Jahre habe ich feststellen können welch positive Entwicklung die Bären genommenen haben. Weiterhin große Erfolge !!!