
Auch wenn die Kosten seit der ersten Planung enorm gestiegen sind: Warens Stadtvertreter haben sich vor wenigen Tagen mit großer Mehrheit für den Ausbau der Warener Steinmole entschieden. Vor rund einem Jahr nickten die Stadtvertreter das Projekt mit geschätzten Kosten von 6,9 Millionen Euro ab, jetzt werden es mindestens 8,2 Millionen Euro. Hinzu kommen dann noch einmal 940 000 Euro für den Kauf der Wasserfläche.
Vor etwa sechs Jahren stand der Ausbau der Steinmole das erste Mal auf dem Programm, damals noch gemeinsam mit der Hafenerweiterung. Doch als der Hafen schließlich teurer und teurer und teurer wurde, ließ man die Steinmole zunächst unangetastet. Damals sollte der Ausbau der Steinmole 2,65 Millionen Euro kosten, eine erneute Berechnung – auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen bei den Hafenarbeiten – ergab im November 2016 eine Summe von 4,9 Millionen Euro. Vor einem Jahr ging man von 6,9 Millionen Euro aus, und jetzt schon von mindestens 8,2 Millionen Euro.
Und das hat seinen Grund. Denn die von den Stadtvertretern vor einem Jahr favorisierte Variante lässt sich in dieser Form nicht umsetzen. So hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Bedenken wegen der Wassertiefe angemeldet, eine Vertiefung sei nötig. Außerdem können die Stadt bei der gewählten Ausbauvariante die Wasserfläche nicht kaufen, was zur Folge hätte, das die avisierte 90prozentige Förderung nicht fließt.
Nötig seien zudem viele neue Tonnen, und auch eine Stahlspundwand müsse ersetzt werden.
Bleibe also nur die Variante B, bei der die so genannte „Dampferkuhle“ – da steht heute das Fischboot – bleiben können und eine zusätzliche Ostmole gebaut werden müsse.
Die Verwaltung argumentiert, dass die Stadt die nicht mehr sanierungsfähige Stahlspundwand ohnehin erneuern müsse, der Schutz größer sei und durch die zusätzliche Ostmole weitere Anlegemöglichkeiten entstünden.
Erhalte die Stadt die von ihr angestrebten Fördermittel in Höhe von 90 Prozent, müsse sie bei der neuen Variante lediglich 1,111 Millionen Euro aus eigener Tasche bezahlen. Zuzüglich des Kaufpreises für die Wasserfläche – summa summarum 1,248 Millionen Euro.
Ziel der Maßnahme: Die Fahrgastschiffe sollen zum größten Teil aus dem Hafen verschwinden und bekommen an der Steinmole moderne Ver-und Entsorgungseinrichtungen. Platz ist für sechs Dauerliegeplätze. Lediglich drei Anlegestellen sollen im Hafen bleiben. Aber auch nur fürs Ein- und Aussteigen.
Der Baubeginn ist für den Herbst 2020 geplant. Voraussichtliche Bauzeit: Gut zwei Jahre.










Ich muss da noch einmal nachfragen.
Im Stadthafen wird es in der Zukunft dann 3 Liegeplätze geben, die aber „nur“ für das Ein- und Aussteigen benutzt werden.
Das bedeutet doch, dass dann 3 Schiffe weiterhin im Sommer von morgens (10 Uhr) bis nachmittags (17 Uhr) dort liegen werden.
Was für eine große Veränderung ist das denn?
Meiner Meinung nach keine große!
In der großen Planung des Stadthafens war immer die Rede davon, dass man die Fahrgastschiffe aus den Stadthafen raus haben möchte und dafür mehr Anliegeplätze für Sportboote erhält.
Mehr Anliegeplätze deshalb, weil man so die ernome Investition in den Stadthafen finanzieren wollte.
Es ist wie immer, es werden große Versprechen und Ankündigungen gemacht und dann scheibchenweise immer Stück für Stück von diesen Ankündigungen abgerückt.
Erst wird es teurer und damit auch immer schwieriger refinanzierbar (und damit auch immer unwirtschaftlicher), dann werden einige Eckpunkte herausgestrichen und am Ende hat man eigentlich eine Lösung die fast so ist wie vorher, dafür aber Millionen Euro Steuergelder ausgegeben.
Ich habe ja kein Problem im Allgemeinen mit Fahrgastschiffen im Stadthafen.
Aber man hat nun mal damals bei der Planung etwas anderes vorgestellt und uns etwas anderes versprochen als jetzt umgesetzt wird.
Wenn ich reich wäre…
würde ich auf keinen Fall irgendwelche ufernahen Wasserflächen kaufen, oder gar dort Sachen bauen für die man das Wasser unbedingt braucht. Weil es da vielleicht in ein paar Jahrzehnten gar kein Wasser mehr gibt. So geschehen schon in anderen Teilen der Welt. Heute für uns unvorstellbar, aber wenn der letzte Sommer uns seine Brüder schickt, dann kann es hier ganz schön trocken werden. Wir brauchen nicht zu glauben, dass so etwas nur den anderen passiert.