Urlauber-Gemeinde Klink verärgert Einwohner mit Parkregelung

26. April 2025

In Klink knirscht es gerade mächtig. Es geht ums Parken. Das ist in der Urlaubergemeinde seit langem ein großes Problem. Es gibt einfach zu wenige Stellflächen, denn Klink ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern auch bei Bewohner der Region, die gerne einen Ausflug in den Müritz-Ort machen. Nun hat die Gemeinde neue Regeln eingeführt. Die kosten und sind richtig modern, sprich digital. Das kommt nicht bei jedem gut an. Vor allem Einwohner fühlen sich übergangen und haben einen offenen Brief an Bürgermeister Thomas Beckmann veröffentlicht. Sie empfinden die neuen Regeln weder als praktikabel noch als rechtskonform. Der Bürgermeister hält dagegen: Um die schwierige Parkplatzsituation, die auch immer wieder zu Kritik geführt habe,  zu entschärfen, hätten sich die Gemeindevertreter nach langen Beratungen auf die nun gültige Regelung geeinigt. Nichtsdestotrotz seien Nachbesserungen möglich.
Und so sieht’s momentan aus:

In Klink und im Ortsteil Sembzin sind jetzt alle öffentlichen Parkplätze kostenpflichtig, und zwar rund um die Uhr. Die Zahlung, so Daniela Hager aus Klink, sei ausschließlich per App möglich, zwei Automaten, an denen man mit Karte bezahlen könne, stehen zwischen 300 bis 800 Meter entfernt von den Plätzen. Lange Wege also für die Autofahrer, die ihre Wagen abstellen. Zudem würden Angaben zur Gebührenhöhe, Zeiträumen und Zahlungsmodalitäten fehlen. Auch auf der Internet-Seite der Gemeinde finde man keine entsprechende Satzung. Für unverhältnismäßig hoch halte man auch die Gebühren, so unter anderem die Tagesgebühr von 12 Euro in einem Wohngebiet, kassiert werde, anders als im benachbarten Waren, rund um die Uhr.

Kritisch sei zudem die Situation im Strandbereich Kölpinsee, an dem nun auch gelöhnt werden müsse. Dort gebe es weder eine entsprechende Beschilderung mit Tarifen, noch Parkscheinautomaten und Infrastruktur. „Wir stellen infrage, ob es sich dabei überhaupt um eine öffentlich gewidmete Verkehrsfläche im Sinne des Straßenrechts handelt“, heißt es in dem offenen Brief, in dem die Einwohner aufgerufen werden, am 5. Mai ab 18 Uhr in die Sprechstunde von Bürgermeister Thomas Beckmann zu kommen.

Der kann die Aufregung zwar verstehen, versucht aber zu beschwichtigen und zu erklären. Und er stellt auch Änderungen in Aussicht. „In Sachen Parkplätze ist es wirklich sehr schwierig in Klink. Deshalb beschäftigen sich die Gemeindevertreten schon seit langem mit dem Thema und haben die neue Regelung beschlossen.“ Für eine Stunde werden in Klink nunmehr 1,20 Euro fällig, am Tag 12 Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Besucher, die mehr als drei Tage im Ort verweilen, können eine Parkkarte für 36 Euro im Monat kaufen. Und auch für Einwohner gibt es ein Angebot: 120 Euro im Jahr, also 33 Cent am Tag, wie Thomas Beckmann vorrechnet. Mit dieser Karte könnte man im gesamten Gemeindegebiet parken. Das hätte in den vergangenen Wochen schon dazu geführt, dass Einwohner, die ihre Autos auf öffentlichen Flächen parkten, ihre Wagen nun auf ihren Grundstücken abstellen. Eine Entlastung.

Im Herbst dieses Jahres wolle man die ersten Erfahrungen auswerten und eventuell nachjustieren. Unter anderem auch die Parkzeit, die bezahlt werden müsse. „Ich denke, da kann man sich an Waren orientieren, also von 7 bis 19 Uhr“, so Thomas Beckmann, der seit einem Jahr Bürgermeister in Klink ist. Dass man fürs Parken zumeist eine APP nutzen müsse, sei zwar gewöhnungsbedürftig, aber eben fortschrittlich. Zudem gebe es zwei Parkautomaten, an denen man mit Karte bezahlen könne, also für alle jene, die kein Smartphone besitzen. Die ersten Erfahrungen würden zeigen, dass diese „Digitalisierung“ ganz gut klappe, es gebe kaum Abbrüche. Die Automaten seien so ausgelegt, dass man dort künftig auch die fällige Tages-Kurabgabe entrichten könne. 

Und was den Strand am Kölpinsee angehe, kündigte der Bürgermeister an, dass es dort – vorbehaltlich des Haushaltsbeschlusses – einige Veränderungen geben soll. Unter anderem Toiletten, die dringend nötig seien. 

Die Kritik der Einwohner, so Thomas Beckmann, nehme er sehr ernst und will auch gemeinsam mit ihnen nach einer für alle zufrieden stellenden Lösung suchen.


10 Antworten zu “Urlauber-Gemeinde Klink verärgert Einwohner mit Parkregelung”

  1. ILONA sagt:

    es trifft immer am meisten die Einheimischen, die für die überfüllte Gegend auch noch löhnen müssen. An Waren anpassen? Na Einwohner dann haltet Euch fest, was die Jahresparkgebühr angeht. statt Lösungen, kassieren, was besonders am Strand Freude macht, nur nicht einnicken, kann teuer werden….ein vernünftige Einfahrt mit Schranke, wo man bezahlt wenn man wieder kommt, kostet ja Geld…

  2. Anwohner und Besucher sagt:

    In der Umsetzung nicht optimal aber aus meiner Sicht grundsätzlich alternativlos, die Parkflächen kurzfristig in Klink durch Gebühren zu regulieren.

    Wir sind in der Familie Anwohner und Besucher gleichzeitig und befürworten den Ansatz.

    Wir mussten in den letzten Jahren feststellen, dass viele Mitmenschen in Klink viel zu wenig Stellflächen auf dem eigenen Hof haben (die die rechtlich aber nachweisen müssten) und öffentliche Stellplätze mit bis zu zwei Fahrzeugen dauerhaft belegen.

    Jetzt ist es auch hier so, wie es immer ist: ein Appell an die Bewohner hat nicht geholfen, weil doch jeder erst an sich denkt (ich nehme mich nicht aus) und nicht an die Gemeinschaft. Deshalb müssen Regeln her, die auch bereits seit circa 1 Jahr öffentlich und im Gemeinderat diskutiert wurden. Deshalb verstehe ich die überraschende Reaktion im öffentlichen Brief nicht ganz.

    Natürlich gibt es zu wenig Parkplätze in Klink: ein Missstand der in den letzten 10 Jahren verursacht wurde, weil einfach nichts gebaut wurde und die Hotelparkplätze dauerhaft als öffentlich zugänglich angenommen wurden.

    Jetzt muss der neue Gemeinderat eine kurzfristige Lösung über Gebühren finden. Darf das erstellen neuer Parkflächen aber nicht vergessen.

  3. Sven sagt:

    Ich gehe davon aus, das es rechtswidrig ist, nur per App und per Karte Parkgebühren zahlen zu können !
    Für mich persönlich kommen beide Zahlungen nicht in Frage, da ich nirgends weder mit Karte noch per App Zahlungen vornehme !! Meiner Meinung nach muß es überall möglich sein, mit Bargeld zahlen zu können, das ist ein Grundrecht in Deutschland !!!
    Niemand kann & darf gezwungen werden, nur mit Karte und per App irgendetwas zu bezahlen !
    Deshalb empfehle ich – sich hiergegen rechtlich zu wehren !
    Sven aus Boizenburg

  4. Chris sagt:

    Dann gibt’s eben kein Besuch mehr in Klink! Damit man einmal auf den Spielplatz geht und sich 3 Eis mit den Kids am Hafenrestaurant holt 1.20 zu blechen auf nem Parkplatz mit 30 Bäumen und Büschen aus denen die Vögel scheissen, nee danke… dazu bekommt man nen Steg auf den man seit einem Jahr nicht drauf darf, ganz schön abgehoben Herr Bürgermeister!! Parken wir eben am Kletterwald und maschieren zum Stadtstrand, ist für lau und gibt Eis, Steg und Spielplatz!!!

  5. Pollin sagt:

    Werter Herr Beckmann, sie unterstützen die Abschaffung des Bargeldes.
    Sie wollen Kosten sparen und gleichzeitig erhöhen Sie die Gebühren.
    Sie gehören nicht auf diesen Posten und Ihre Gemeindevertreter sollten ihre Entscheidung überdenken. Ein BM sollte auch an die älteren Bürger denken.

  6. Jessy sagt:

    Es ist echt unglaublich, dass selbst Einwohner zahlen sollen…das ist echt unverschämt….😱
    Und zusätzlich könnte es noch Ärger geben mit der Gestaltung der Schildes von mobilen….ich ahnung es gesehen und vorher nicht gelesen worum es ging und dachte Kimderschokolde macht Werbung!!! Hoffe die Farbauswahl und Gestaltung wurden vorher geklärt

  7. Leon sagt:

    Wir haben gerade eine Veranstaltung mit vielen Teilnehmern abgesagt. Die betroffenen Gastronomen waren verständlicherweise nicht begeistert.
    Vielleicht wollen ja die Klinker künftig unter sich bleiben.

  8. Nicht mit mir sagt:

    Ich bin sauer. Nicht wegen der Gebühr. Nein, wegen der Verweigerung von Bargeld. Mein Nokia 5130 kann keine App. Und das soll auch so bleiben. Nun denn, ich lasse es drauf ankommen. Im Zweifel werde ich das Knöllchen mit einem Sack einzelner Cents bezahlen, die kippe ich dem Bürgermeister gern persönlich in seine Amtsstube.

  9. Willy sagt:

    Bürgermeister und Gemeinderäte im Einjkang mit Politikern,die das Bargeld abschaffen wollen. Wenn ich ich in ,sagen wir mal 20 Städte fahre, brauche ich im ungünstigsten Fall 20 verschiedene Apps. Beim Tippen auf die falsche App habe ich dann auch noch das Nachsehen. So werde ich von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen.

    Über Risiken und Nebewirkungen fragen Sie die Gemeinderäte oder den Bürgermeister. Note 6 setzen!

  10. HP sagt:

    Die Leute haben doch jetzt schon keinen Bock mehr nach Klink zu fahren, was bildet diese Gemeinde sich ein?! Und dieser Bürgermeister? Der hat nur Dollarzeichen in den Augen, erstmal abkassieren wo es geht. Und warum denn eigentlich? Weil die Gemeinde Einnahmen braucht? Aber als erstes nach Amtsantritt sich erstmal selber die Taschen voll machen mit einer Verdopplung der eigenen Aufwandsentschädigung. Klar muss das jemand bezahlen. Dazu sage ich: Pfui!