Verdacht der Brandstiftung mit Todesfolge in Jarmen

25. Juni 2023

Dieser Fall mit zwei Toten am Wochenende in Jarmen erinnert in Vielem an die Explosion in einem Haus in Priborn im Jahr 2021. In der Folge des Priborner Ereignisses war vor einem Jahr im August 2022 ein 66-jähriger Mann aus dem Dorf am Landgericht Neubrandenburg wegen versuchten Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden (WsM berichtete ). Er hatte gestanden, zuerst seine Frau getötet und dann eine Gasexplosion in Priborn herbeigeführt zu haben. Der 66-Jährige hatte sich dabei ebenfalls töten wollen.
In Jarmen haben Feuerwehr und Polizei seit Samstag einen ähnlichen Fall zu klären. Dort brannte es nachts gegen 3 Uhr  in einem Wohnhaus im Bungalowstil, das erst 2019 gebaut wurde. Nach dem Löschen des  Feuers fanden Einsatzkräfte im Haus die Leichen zweier Menschen.

Nach den bisherigen Ermittlungen wird vermutet, dass es sich um den 60 Jahre alten Hausbesitzer und dessen ein Jahr jüngere Frau handelt. Nun wurde Obduktion angeordnet, um die Identitäten, die Brandumstände und die Todesursachen möglichst genau zu klären.

Ein Brandexperte hat die Ruine bereits in Augenschein genommen und Hinweise gefunden, dass es im Haus eine Manipulation an einer technischen Anlage – vermutlich für die Heizung – gegeben haben könnte. Unklar ist aber noch, ob einer der gefundenen Toten für die Manipulation verantwortlich war oder ob beide davon gewusst hatten und aus freiem Willen aus dem Leben scheiden wollten.

Nachbarn hatten nachts nur lautes Knallen gehört, Feuer gesehen und die Feuerwehr gerufen. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts der Brandstiftung mit Todesfolge, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen. Weitere Details wolle man „aus ermittlungstaktischen Gründen“ aber noch nicht preisgeben. 

Der Sachschaden wird  auf etwa 250 000 Euro geschätzt.


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