
Große Aufregung vor wenigen Tagen am Warener Richard-Wossidlo-Gymnasium: Wie ein Lauffeuer hatte es sich herumgesprochen, dass der Schule für Klassenfahrten im kommenden Jahr deutlich weniger Geld zur Verfügung stehen soll, von Einschnitten um die 90 Prozent war die Rede. Befeuert wurde der Ärger bei Eltern durch den Brief eines Lehrers, der ihnen schreibt, dass man vom Schulamt das Klassenfahrten-Budget für das kommende Schuljahr mitgeteilt bekommen habe – und das mit einer Senkung von 93 Prozent. Dabei gehe es um den Betrag für die Pädagogen. Mit drastischen Konsequenzen für das Wossidlo-Gymnasium, wie der Lehrer schreibt. Die meisten Fahrten müssten ausfallen. Der Lehrer endet mit: „Herzliche Grüße und in tiefer Trauer“.
„Wir sind Müritzer“ hat nachgefragt – und siehe da. Es ist doch alles ganz anders.
Zunächst die Nachfrage bei Schulleiter Kai Behrns. Der bestätigte die Kürzung, wollte sich aber weiter nicht äußern und verwies an das zuständige Bildungsministerium. Die Pressestelle hat auf die WsM-Anfrage umfassend geantwortet.
Zunächst die Erklärung, worum es geht: „Schulfahrten und Schulwanderungen waren, sind und bleiben fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit und der Schulkultur an unseren Schulen. Das Genehmigungsverfahren für Klassenfahrten wird seit mehr als einem Jahrzehnt in der Verwaltungsvorschrift „Durchführung von Schulwanderungen und Schulfahrten an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ geregelt. Weder an der Anzahl der durchzuführenden Klassenfahrten noch an der Art der Genehmigung hat sich in den vergangenen acht Jahren etwas verändert. Bei den Zuschüssen für Klassenfahrten nach dieser Verwaltungsvorschrift handelt es sich um Reisekostenzuschüsse für Lehrkräfte, die auch weiterhin zur Verfügung stehen“, so Henning Lipski als Sprecher des Ministeriums
Und nun zu dem Punkt, der für große Aufregung gesorgt hat: „Das Staatliche Schulamt Neubrandenburg hatte in der vergangenen Woche den Schulen per Schreiben das im Haushaltsjahr 2026 zur Verfügung stehende Finanzbudget für die Erstattung von Reisekosten im Rahmen von Schulwanderungen und Schulfahrten bekannt gegeben, wenn alle Klassen gleichmäßig berücksichtigt würden. Hierbei handelte es sich um eine falsche Berechnungsgrundlage. Der Schulamtsleiter des Staatlichen Schulamtes hat die Schulen jetzt schriftlich informiert, dass Wandertage und Klassenfahrten weiterhin nach den geltenden Regelungen der oben erwähnten Verwaltungsvorschrift durchgeführt werden können. Es ist in dieser Angelegenheit keine Änderung vorgesehen.“
Das Staatliche Schulamt Neubrandenburg habe die Schulen aufgefordert, bis Mitte Oktober eine entsprechende Planung einzureichen. Auf dieser Grundlage erfolge dann die Zuweisung des Budgets an die einzelnen Schulen.
Die Eltern, die vor wenigen Tagen von dem Lehrer des Warener Gymnasiums über die angebliche Kürzung in dem drastischen Schreiben informiert wurden, sind bis gestern Abend allerdings noch nicht über den Fehler in der Berechnung in Kenntnis gesetzt worden.








Alter Hut, – der Fehler in den Berechnungen des Ministeriums ist doch seit Monaten bekannt. Das hat die Schule bisher nicht mitbekommen? Da macht man sich so seine Gedanken…