Warener Kanuten bei der 74. Rendsburger Herbstregatta

2. Oktober 2023

Vor wenigen Tagen nahmen die Warener Kanuten an der Herbstregatta in Rendsburg teil. Gegen Sportler aus 14 Vereinen, davon drei aus Dänemark, gab es viele spannende Rennen. Leider waren nicht alle Rennen voll besetzt, denn durch eine Termin-Verschiebung gab es viele Absagen. Außerdem fehlt in Schleswig-Holstein der Nachwuchs. Darüber können sich die Verantwortlichen beim Müritzsportclub in Waren glücklicherweise nicht beklagen. Mit 16 Sportlern reiste der Verein nach Rendsburg, um dort direkt neben der Regattastrecke zu zelten.

Die ersten Rennen fanden über die lange Strecke statt, alle Kinder mussten 2000 Meter fahren, die älteren Sportler dagegen gingen über 6000 Meter an den Start. In diesem Jahr boten die Warener Sportler einige Neuigkeiten. So fuhren Leonard Reich und Moritz Wendorf im K2 zwar als erstes Boot in das Ziel, hatten aber nur ein Paddel dabei, weil Leonard seines kurz vor dem Ziel verloren hatte. Das war aber regelkonform, denn laut Wettkampfbestimmung müssen beide Sportler im Boot sitzend die Ziellinie überqueren. Glück gehabt, denn das Paddel wurde auch noch gefunden.

Bei den Mädchen lief es auch gut: Lillie Werman und Annabell Schwartz gewannen den Zweier über 2000 Meter, Emily Duwe und Ella Haug belegten den dritten Rang. Bei den jüngeren Schülerinnen gewannen Neah Radtke und Polly Meier vor Lillie Grademann und Anneliese Meinel. Über 6000 Meter wurde Ronald Schmidt Dritter, Janina Koch gewann auf derselben Strecke bei den Damen.

Im Anschluss an die Langstrecke wurden die Rennen über 500 Meter gestartet. Hier holte sich Emily Duwe überraschend Gold, ebenso wie Neah Radtke und Lillie in ihren Altersklassen. Ronald Schmidt gewann über die 500-Meter-Strecke bei den Senioren, genauso wie Kay Werman, der einzige Canadier-Fahrer aus Waren. Leonard und Moritz mussten sich über 500 Meter mit zwei Paddeln mit dem fünften Platz begnügen. Dagegen gewann Janina Koch in ihrer Altersklasse.

Ein Höhepunkt war dann das Rennen der Herren in der Leistungsklasse, denn hier hatten die Warener kurzfristig noch zwei Boote nachgemeldet. Die Betreuer und Übungsleiter Martin Maas, Oliver Götz und Aric Rettig meldeten mit Ronald Schmidt kurzfristig noch zwei Zweier über die 500-Meter-Strecke nach. Der Lohn waren Silber und Gold – und die Jungs fuhren nicht schlecht. Neah und Polly gewannen auch den Zweier über die 500 Meter, dagegen mussten sich Lillie Werman und Annabell mit dem zweiten Rang zufriedengeben, knapp vor Emily und Ella. Die Rennen im K4 waren sehr spannend, es fuhren zwei Altersklassen zusammen in einem Rennen, und Lillie Werman konnte mit Annabell, Emily und Ella bei den A-Schülerinnen gewinnen, während Neah mit Polly, Lillie Gardemann und Annelie bei den B-Schülerinnen siegte. Bei den Männern gewannen die Warener Recken Martin Maas, Ronald Schmidt, Oliver Götz und Aric Rettig Gold.

Ähnlich verliefen die Rennen über die Strecke von 200 Metern am Sonntag. Höhepunkt der Regatta war aber wohl das letzte Rennen im K4 der Herren. Hier legten Martin, Ronald, Aric und Oliver als Schlagmann einen beeindruckenden Endspurt hin und hatten das Pech, zehn Meter vor dem Ziel zu kentern. Wer jetzt aber dachte, das Rennen wäre zu Ende, hatte nicht mit dem Ehrgeiz unserer Männer gerechnet. Tatsächlich saßen Oliver und Aric innerhalb von Sekunden wieder im Boot, während sich Ronald und Martin daran klammerten. Gemeinsam fuhren sie über die Ziellinie und das Wettkampfgericht würdigte diese wirklich außergewöhnliche Leistung als Zieleinlauf – eigentlich hätten alle vier im Boot sitzen müssen, aber für diese Show hatten sich die Jungs die Goldmedaille verdient.

Wie gut, dass zum Training in Waren immer auch ein Sicherheitstraining gehört und dabei geübt wird, mitten auf dem Tiefwarensee ohne Hilfe wieder ins Boot einzusteigen. Diese Regatta wird den Beteiligten bestimmt lange in Erinnerung bleiben.

Im nächsten Jahr soll dann schon die 75. Rendsburger Herbstregatta starten.


Kommentare sind geschlossen.