
Da ist er wieder – frisch „geliftet“ und irgendwie farblich auch ein bisschen freundlicher: Der Seeadler, der seit 13 Jahren am Ufer der Müritz zwischen Steinmole und Hafen andächtig übers Wassers schaut, gehört zweifellos zu den beliebtesten Fotomotiven und Kletter-Attraktionen in Waren. Nach einer umfangreichen Sanierung im Stadtbauhof steht er seit gestern wieder an seinem angestammten Platz. Anfang des Jahres verschwand er plötzlich und wurde sowohl von Einheimischen als auch Urlaubern schmerzlich vermisst. Doch die Restauration duldete keinen Aufschub, denn Warens Seeadler war in die Jahre gekommen.
Warum er überhaupt am Ufer der Müritz steht, war gar nicht so leicht herauszufinden. Aber die Chefin der Warener Stadtführer, Petra Hakert, ließ nicht locker, telefonierte sich die Finger wund, und kann jetzt erzählen, wie der Holzadler an den größten Binnensee Deutschlands kam.
„In der Stadtverwaltung gab es damals schon lange Pläne eine bespielbare Figur im Bereich des Weges an der Steinmole zu installieren. Aber man konnte sich wohl nicht einigen. Da hat der damalige Ordnungsamtsleiter Dietmar Henkel Nägel mit Köpfen gemacht. Er konnte bis zu einer Summe von 30 000 Euro selbst entscheiden und nahm Kontakt zu dem Holzkünstler Günther Schumann aus Woserin auf. So entstand die Idee, einen Adler mit Klettermöglichkeit ans Ufer zu stellen“, berichtet Petra Hakert im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“.
Der „Vogel“ entwickelte sich schnell zu einem beliebten Fotomotiv – entweder, weil Kinder ihn eroberten oder weil die Sonne in seinem Blickfeld in der Müritz versank. Doch ein paar Jahre später, 2019, gefiel er nicht mehr allen, denn es stellte sich heraus, dass es sich dem Aussehen nach um einen Weißkopfadler (Foto links) handelte, und den gibt’s in der Müritz-Region nicht, sondern in Amerika. Eine junge Dame, die seinerzeit ein Freiwilliges MOffenbar mit Erfolg: Durch einen neuen Anstrich ist das beliebte Fotomotiv zu einem einheimischen Seeadler geworden.
Anfang dieses Jahres ergab eine Überprüfung, dass der Seeadler dringend zur Kur muss – er bröckelte hier und da, die Rillen war so groß, dass sie eine Gefahr für kleine Kinderfingerchen darstellten. Also ab mit ihm in die Stadtbauhof-Klinik. Beim Auseinandernehmen zeigte sich dann, wie wichtig die Entscheidung war – im Inneren fanden die Mitarbeiter viel morsches Holz.
Nun ist der Seeadler wieder fit und leuchtet mit frischen Farben am Ufer der Müritz. „Ich freue mich sehr, dass er wieder da ist, er gehört einfach zu Waren. Bei unseren Stadtführungen machen wir dort häufig Station“, so Petra Hakert.
















Tolle Geschichte – freue mich, dass er wieder da ist. Und auf natürliche Art gealtert ist er auch – nun hat er einen weißen Stoß (auffällige weiße Schwanzfederung) wie die erwachsenen Seeadler. Klasse.
Schön zu höhren, dass er wieder da ist. Auch wir haben ihn bei einem Besuch am Ufer vermisst. Vielen Dank an die Stadt, dass er zurück ist.
Oh,wie schön, wir haben ihn schon vermisst als wir ,wie jedes Jahr im Urlaub einen Abstecher nach Waren gemacht haben. Es ist nur zu hoffen, dass er so schick bleibt. Wir kommen wieder und werden ihn uns anschauen LG Fam Ilgner
Toll. Auch dass er jetzt den einheimischen Seeadlern ein Denkmal setzt.
Werde ihn bald mal besuchen….
Schön, dass WSM solche schönen Lokalgeschichten immerwieder bringt!!!
Das schafft ein „Zu-Hause-Gefühl“.
Eine schöne Nachricht. Ein kleines Stückchen vertraute Heimatstadt ist wieder da, rechtzeitig zur MüritzSail.
Er sieht jetzt ein bisschen aus, wie aus einem Ü-Ei. Aber dafür ist er zu groß und nach einer Saison zeichen ihn auch wieder Alterungsspuren, die erkennen lassen, dass er aus natürlichem Material besteht. So ist das mit Objekten aus Holz. Mit etwas Alterung ist sie meistens schöner, als in frischem Lack verhüllt. Doch damit wird an ihr Ende erinnert. Das lässt sich etwas aufschieben. Bei solchen, gewollt recht groben Objekten, ist das beim Stadtbauhof wahrlich in Ordnung und zeigt, was man dort kann, zudem bestimmt einigermaßen günstig. Vielleicht ist nun ein WLAN-Hotspot verbaut? Holzadler statt Holzpavollion!