Warens Strom wird teurer, bleibt aber trotzdem günstiger

16. November 2023

Verbraucher haben’s derzeit nicht leicht. Insbesondere, wenn’s um die Strom- und Gaspreise geht. Zahlreiche Versorger kündigen ziemlich werbewirksam eine Preissenkung an. Doch ein genauerer Blick ist wichtig, denn häufig sinkt zwar der Arbeitspreis, der Grundpreis aber steigt. So beispielsweise bei den Malchower und bei den Neubrandenburger Stadtwerken. Bei den Warener Stadtwerken läuft es aber anders, wie eine Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ ergab. Das städtische Unternehmen erhöht zum 1. Januar 2024 den Arbeitspreis pro Kilowattstunde Strom, lässt den Grundpreis dagegen unverändert. Unterm Strich fahren Warener Kunden damit nach wie vor günstiger.

Die Einkaufs- und Preisstrategie, die von den Warener Stadtwerken bevorzugt wird, bezeichnet der Versorger selbst als konservativ. Damit habe man in der Krise die Preise im Vergleich zu anderen Lieferanten auf einem günstigen Niveau halten und die Belastung der Kunden gering halten können. Nämlich bei 32,40 Cent je Kilowattstunde. Andere Anbieter lagen da bei mindestes 50 Cent je Kilowattstunde. 

Die Warener Stadtwerke können dieses Niveau aufgrund gestiegener Einkaufspreise nicht mehr halten und erhöhen zum 1. Januar von 32,40 auf 36,57 Cent je Kilowattstunde brutto in der Grundversorgung. Der „MüritzStrom“ sei günstiger. Und der Grundpreis von 92,82 Euro im Jahr bleibe unverändert. Die Kunden werden in Kürze informiert. 

Laut Homepage der Neubrandenburger Stadtwerke liegt der Brutto-Arbeitspreis jetzt bei 50,21 Cent je Kilowattstunden, also deutlich über dem Warener Preis, der Grundpreis, den man jetzt erhöhen wolle, bei 89 Euro im Jahr. Somit dürften die Warener Kunden auch nach der angekündigten Preissenkung der Neubrandenburger Stadtwerke weiterhin deutlich weniger zahlen als die Neubrandenburger.

Der Bruttoarbeitspreis in Malchow soll auf 39,78 Cent pro Kilowattstunde sinken. Allerdings steigt der Grundpreis gleichzeitig auf 119,04 Euro im Jahr. Also auch die Inselstädter zahlen selbst nach der Erhöhung der Warener Stadtwerke mehr als die Warener.

Am Gaspreis wollen die Stadtwerke Waren nicht drehen. „Auch hier liegen wir deutlich unter den Preisen anderer Lieferanten“, so Geschäftsführer Michael Hübner. Und: „Als regional verwurzeltes Unternehmen arbeiten wir ständig daran, unsere Kunden auch in schwierigen Zeiten preiswert und sicher mit Energie zu versorgen.“


4 Antworten zu “Warens Strom wird teurer, bleibt aber trotzdem günstiger”

  1. Pfennigfuchs sagt:

    Schön gerechnet . Schliesslich bestimmt ja auch der Verbrauch die Jahresrechnung . So kann ein höheren Grundpreis bei geringerem Preis pro KW/h im Jahr weniger Gesamtkosten verursachen . Da ist jeder andere Anbieter günstiger , lasst euch nicht veralbern !

  2. Woyke sagt:

    Überall liest man, dass Strom-u. Gaspreise gesenkt werden.
    Schaut man sich jedoch die Preise hier in MV an, sind diese bundesweit mit die Höchsten. Dieser Aspekt wurde schon in anderen Artikeln gründlich erörtert und recherchiert.
    Nun frage ich mich, wie und in welcher Form die Preisvorteile an die Kunden weitergegeben werden, wo der Strom-Einkaufspreis bei teils weniger als 1 ct/kWh im laufenden Jahr 2023 lag…
    Bekommen die Kunden dann am Jahresende eine Gutschrift?
    Ich bezweifele das… es zählt immer nur der Profit…
    In MV wird soviel Strom produziert, der dann auch z. T. extrem günstig ins Nachbarland exportiert wird… warum erhalten die hiesigen Verbraucher nicht solche günstigen Preise? Es kann doch nicht angehen, dass nach Bayern geleiteter Strom ebenfalls günstiger ist…?
    Diesbzgl. kann man nur jedem Hauseigentümer/Vermieter raten, sich alternativen Energiequellen zuzuwenden… , um dieses Desaster endlich zu beenden

  3. aufmerksamer Leser sagt:

    Hallo Pfennigfuchs.
    Eine sehr einfache, aber inhaltlich absolut leere und unpassende Aussage von Ihnen.

    Ihren letzten Satz: „Da ist jeder andere Anbieter günstiger , lasst euch nicht veralbern !“ in diesem Kommentar unter dem Artikel, der „Warens Strom wird teurer, bleibt aber trotzdem günstiger“ heißt, fasse ich mal so auf, dass sie damit aussagen wollen, dass „jeder andere Anbieter“ günstiger ist als die genannten Stadtwerke Waren.

    In dem Artikel auf dem Sie Bezug nehmen, sind aber schon mal 2 andere genannt, die NICHT günstiger sind. Also dann wohl doch nicht „jeder“.

    Des Weiteren scheinen Sie ja nun überhaupt nicht gerechnet zu haben, bevor Sie diese Aussage getroffen haben.
    Aber kein Problem, ich habe mal ein wenig gerechnet und hier einen niedrigen und einen hohen Verbrauch bei den einzelnen Stadtwerken (auf Basis der Angaben im Artikel) mal gegenübergestellt:

    Waren:
    bei 1000 kWh: 1000×0,3657 Euro + 92,82 Euro = 458,52 Euro
    bei 9000 kWh: 9000×0,3657 Euro + 92,82 Euro = 3.384,12 Euro

    Neubrandenburg:
    bei 1000 kWh: 1000×0,5021 Euro + 89,00 Euro = 591,10 Euro
    bei 9000 kWh: 9000×0,5021 Euro + 89,00 Euro = 4.607,90 Euro

    Malchow:
    bei 1000 kWh: 1000×0,3978 Euro + 119,04 Euro = 516,84 Euro
    bei 9000 kWh: 9000×0,3978 Euro + 119,04 Euro = 3.699,24 Euro

    Also ich kann daraus nicht erkennen, dass Neubrandenburg oder Malchow zu den „jeder andere Anbieter günstiger“ zählt.
    Und wenn Sie online-Vergleichsportale nutzen, dann sollten SIe dort außerdem nicht mit der Grundversorgung der örtlichen Anbieter, sondern mit den (ein wenig) günstigeren Sonderverträgen vergleichen, bei denen SIe sich ein Jahr binden.
    Dies ist ja auch bei den meisten der dort aufgeführten Anbietern der Fall. Und wir wollen ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
    Zudem erreichen viele dieser Anbieter nur so „schön gerechnete“ Preise, weil sie Neukunden-Rabatte oder Sonderzahlungen anbieten, die ab dem 2. Jahr aber nicht mehr greifen.

    Also vergleichen ist auf jeden Fall gut, aber dann auch mit offenen Augen und gründlichem Lesen.

  4. Nachdenklicher sagt:

    Letztenendes stehen wir vor dem, was Finanzexperten seit ein paar Jahren angekündigt haben: die systematische Abwertung des Euro! Das betrifft auch die Energiepreise. Da wirtschaften die Stadtwerke Waren aber immer noch hervorragend im Sinne des Kunden. Für den, der rechnet und das langfristiger verfolgt, eindeutig.