Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern klärt auf. Selbstgezogene Kürbisgewächse, wie Zucchini, können Cucurbitacine enthalten. Diese giftigen Bitterstoffe können Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall hervorrufen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. In Speisesorten der Kürbisgewächse im Supermarkt sind diese Bitterstoffe durch spezielle Züchtungen kaum enthalten. Beim Anbau im eigenen Garten kann das schon anders aussehen.
Cucurbitacine schützen die Pflanze vor Fressfeinden und Insekten. „In Speisekürbissen und Zucchini sind diese Bitterstoffe durch Züchtungen nur noch in sehr geringen Mengen vorhanden“, sagt Antje Degner von Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Zierkürbisse enthalten jedoch sehr viele Cucurbitacine und sind deshalb nicht essbar.
Wie entstehen die Cucurbitacine in selbstgezogenen Zucchini?
Wer im Garten Zucchini und Zierkürbisse anbaut, riskiert, dass die Zucchini von den Zierkürbissen bestäubt werden. Die Folge der Fremdbestäubung: Das Saatgut, das aus den geernteten Zucchini gewonnen wird, kann bei der Aussaat Früchte tragen, die die gefährlichen Bitterstoffe enthalten.
Für alle Zucchinipflanzen gilt: Bei Hitze und Trockenheit werden die Giftstoffe vermehrt gebildet. Der Bitterstoffgehalt nimmt zu, je reifer die Frucht wird. Deshalb sollte man Zucchini generell jung ernten.
Woran erkennt man Zucchini mit Cucurbitacinen?
Äußerlich unterscheiden sich giftige Zucchini nicht von ungiftigen. Cucurbitacine schmecken sehr bitter. „Bevor man ein ganzes Gericht mit Zucchini aus dem Garten zubereitet, sollte man ein kleines Stück des rohen Fruchtfleisches probieren“, rät Antje Degner. Schmeckt dieses bitter, sollte die Zucchini nicht verwendet werden. Cucurbitacine werden auch beim Kochen nicht zerstört.
Welche Wirkungen haben die Giftstoffe im Körper?
Isst man zu viel davon, können diese Stoffe zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. In sehr seltenen Fällen und beim Verzehr großer Mengen kann es zu Vergiftungen mit tödlichem Verlauf kommen.
Fazit: Wer Zucchini im eigenen Garten anbauen möchte, sollte auf Saatgut aus dem Handel zurückgreifen. Besonders in heißen Sommern sollte man die Pflanzen ausreichend wässern und die Zucchinis möglichst jung ernten. Bittere Zucchini sollte man nicht essen.
Also die geschenkten Zucchini aus Nachbars Garten, die auch noch sehr groß sind und der Stolz aller Kleingärtner sind, lieber nicht verzehren ?
Elf, die rasche Größenzunahme sagt etwas darüber, dass die Gewächse genug Wasser bekamen und damit verhältnismäßig wenig Bitterstoffe, wenn überhaupt, entwickeln konnten. Wenn zertifiziertes Saatgut verwendet wurde und sie deshalb überhaupt nicht bitter sind, sind sie so unbedenklich, wie kleine. Also Geschmack testen! Die wegen Trockenheit klein gebliebenen mit etwas mehr Vorsicht verwenden! Dass sie meistens klein geerntet werden, hat nur den Grund darin, dass das Aroma unter der Schale am Intensivsten ist und sie noch nicht so wässrig sind. Es lohnt trotzdem, da sie bei früher Ernte immer wieder neue Früchte bilden. Das regt man übrigens an, wenn man die erste weibliche Blüte (die der „Pilotfrucht“) abknipst. Einen Zeppelin lassen wir immer dran, nur so zum Spaß. Aber die Pflanze bildet keine weiteren Früchte. Er hat dann zwar auch viele reife Samen, aber leider sollten die, wie geschrieben, besser nicht zum Wiederaussäen genommen werden, weil sich irgendwas Fremdes einkreuzen kann. Seufz, es sind bei uns dann immer die teuren aus dem Handel. Dasselbe bei Patisson und Speisekürbissen (Butternuss + Hokaido sind die Favoriten). Übrigens schmecken die grünen Zucchini und die weißen Patisson besser, als jeweils die gelben. Viel Spaß