Weitere „Gnadenfrist“ für den Investor des Aqua-Regia-Parks

11. Dezember 2018

Noch kann er sich auf das Wohlwollen der Mehrheit der Warener Stadtvertreter verlassen. Aber wahrscheinlich auch nur aus Mangel an Alternativen: Investor Gregor Schmidt, der auf dem Nesselberg seit dreieinhalb Jahren den Aqua Regia Park mit Tauchturm für mehr als 90 Millionen Euro plant, hat heute Abend bei den Stadtvertretern um Verständnis dafür geworben, dass noch nicht alle nötigen Vorbereitungen erfüllt seien. Mehr oder weniger zähneknirschend stimmten sie zu, wollen aber endlich die Finanzierung auf ihrem Tisch haben. Und zwar bis zur Sondersitzung Mitte Januar.

Zur Erinnerung: Gregor Schmidt hat bereits mehrfach Fristverlängerungen bekommen, um die Finanzierung nachzuweisen. Bis dahin soll die Stadt ihm das nötige Grundstück zur Verfügung halten, und zwar mit einem so genannten Optionsvertrag. Der läuft allerdings Ende dieses Jahres aus und soll – so der in einer Auszeit gefundene Kompromiss – im Januar bis Ende April verlängert werden – vorausgesetzt, die Zahlen stimmen.

Die Zahlen, also die Finanzierung des Mega-Projektes, will Gregor Schmidt Warens Bürgermeister Norbert Möller in der kommenden Woche vorlegen. „Wir hatten schon einmal eine Finanzierung, die aber leider Anfang des Jahres geplatzt ist. Uns ist es aber gelungen, eine neue Finanzierung auf die Beine zu stellen und wir halten nach wie vor an diesem Projekt fest. Alleine um diese neue Finanzierung hinzubekommen, haben wir mehr als 10 000 Flugstunden auf uns genommen, mehrere 100 000 Euro investiert  und 3700 Stunden gearbeitet. Und wir sind nach wie vor voller Elan dabei“, sagte Gregor Schmidt heute Abend vor den Warener Stadtvertretern.

Die neue Finanzierung werde in der kommenden Woche nicht nur Warens Bürgermeister vorgelegt, sondern auch beim Landesförderinstitut eingereicht.Dort muss er nämlich einen neuen Förderantrag für sein Projekt einreichen, weil sein erster Antrag wegen fehlender Unterlagen nicht weiter bearbeitet werden konnte (WsM berichtete).

„Mich überrascht Ihre Aussage hier gar nicht“ und „Die Stadtvertretung hat Ihnen schon viel zu viel Fristen verlängert.“, waren nur zwei Aussagen von Stadtvertreter Toralf Schnur (FDP), der sich zunächst gar nicht mit einer weiteren Fristverlängerung für den Investor anfreunden konnte und der keinen Hehl daraus macht, dass er sowohl dem Investor als auch dem Projekt sehr skeptisch gegenüber steht.
Ralf Spohr (CDU) pflichtete ihm teilweise bei, während beispielsweise Volker Seemann (SPD) meinte, dass man die Frist durchaus verlängern könne, da es gegenwärtig auch keine weiteren Bewerber für das Grundstück gebe.

Auch Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) warb um erneute Verlängerung und betonte, dass sich seine Haltung zum Aqua Regia Park nicht geändert habe.

Nach einer Auszeit, in der sich die Fraktionsvorsitzenden, Bürgermeister und Investor verständigten, dann der Kompromiss, dass Schmidt die stehende Finanzierung in der kommenden Woche bei Norbert Möller „vorbei bringt“ und sich die Stadtvertreter am 16. Januar dann erneut mit dem Vorhaben beschäftigen. Auf einer Sondersitzung.

 


6 Antworten zu “Weitere „Gnadenfrist“ für den Investor des Aqua-Regia-Parks”

  1. Klaus sagt:

    So wird man mit einem Ring durch die Nase vorgeführt. Schildbürger-Stadtrat. Eine Lachnummer, wäre es nicht so traurig.

  2. AA sagt:

    Der verar…. doch alle.

  3. Hermann W. sagt:

    10 000 Flugstunden bedeutet, dass 10 Personen über 40 Tage lang Tag und Nacht im Flugzeug saßen, nur um so einen „Aqua-Park“ zu planen. Ist doch lächerlich. Sollte der „Investor“ das wirklich so gesagt haben, dann muß man unbedingt den Stadtvertretern sagen, dass es den Osterhasen und den Weihnachtsmann nicht wirklich gibt.

  4. Norbert Bluhm sagt:

    „Mehr als 10.000 Flugstunden“? 416,666 Tage nur im Flugzeug? ????
    Schöne Weihnachtsgeschichte.
    Schade, dass der „Investor“ nochmals eine Fristverlängerung bekam.
    Radolfzell hat ihn fixer abserviert.

  5. Schulz sagt:

    An den gleichen Abend wurde auch der Investor nochmals zu Rede gebeten um Klarheit über sein Vorhaben dazu stellen.
    Das der Möller sich daran festhält ist in meinen Augen mal wieder typisch.
    Da muss ich den von der FDP Herrn Toralf Schnur mal ein Hoch anrechnen, er war der am Abend deutlich gesagt hat ,, wie lange soll das noch so weitergehen! Auch die von der NPD Frau Zutt hat ein deutliches Signal abgegeben!

    Dieser Investor hält die Stadtvertreter zum Narren!
    Indessen hätte schon längst ein anderer Investor vielleicht mehr was draus gemacht..

  6. Simo sagt:

    Wenn sich einer „Investor“ nennt, dann muß er das Geld doch HABEN, und nicht 10 000 Flugstunden investieren, um es zu bekommen. Wer soll das glauben? Und fliegt er von den Bonusmeilen dann immer in den Urlaub? Er sollte fliegen – RAUS AUS DEM MÜRITZGEBIET !!! Es gibt keine Pflicht, hier jedes Stückchen Boden unter Beton zu begraben.