Wenn der Chef den Kita-Platz besorgt: Ideen gegen den Fachkräftemangel

6. November 2016

Mit einer neuen Workshop-Reihe für Arbeitgeber starten verschiedene Partner jetzt eine Initiative gegen den zunehmenden Fachkräftemangel an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die erste Veranstaltung findet am 15. November im Jobcenter in Waren statt.

Immer mehr Unternehmen an der Mecklenburgischen Seenplatte beklagen, dass sich auf ausgeschriebene Stellen zu wenig passende Bewerber melden. Für Thomas Besse, Chef der Agentur für Arbeit im Landkreis, kommen diese Klagen nicht überraschend: „Längst sind nicht nur Pflegekräfte, Köche und Restaurantfachkräfte knapp. Im September waren bei uns rund 2.300 freie Arbeitsplätze gemeldet. Die größte Nachfrage gab es aus den Bereichen Callcenter und Zeitarbeit mit 682 freien Stellen, gefolgt von Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung mit 322 Stellen. Allein das verarbeitende Gewerbe hat mehr als 300 Arbeitsplätze zu vergeben.“

Working at homeUm einem drohenden Engpass entgegenzuwirken, greifen pfiffige Unternehmen bereits zu kreativen Maßnahmen. Das rechnet sich: Arbeitgeber mit attraktiven Angeboten sind beliebt bei Fachkräften und Schulabgängern.

Damit diese Beispiele Schule machen, planen die Organisatoren eine breit angelegte Informationstour durch den Landkreis. Vielfältigen Themen wie beispielsweise „Azubis finden, Familienfreundlichkeit, Gesundheitsvorsorge, Migrantenbeschäftigung, ältere Arbeitnehmer, Förderung der Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten“, sind in Vorbereitung. „Ziel ist, Arbeitgebern Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie und wodurch sie für Bewerber und Mitarbeiter attraktiver werden können“, sagt Sabine Lauffer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH.

Die Veranstaltungsreihe „Workshop Attraktiver Arbeitgeber“ startet am 15. November in Waren. Als einer der Vortragenden wird Thomas Besse von der Arbeitsagentur einen interessanten Ein- und Ausblick über die Arbeitskräftesituation im Landkreis geben.
Die Mitarbeiterbeauftragte Saskia Gipp der AHG Klinik Waren – Preisträger des Wettbewerbs „Attraktiver Arbeitgeber 2016“ – berichtet aus dem Unternehmensalltag. Interessante Einblicke, wie ein Unternehmen nicht nur zum attraktiven Arbeitgeber sondern auch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor seines Standortes wird, liefert Dieter Gelzer, Werksleiter der Cargill Deutschland GmbH in Malchin.
Nach den Praxisberichten ist ausreichend Zeit zum Austausch, für Fragen und Gespräche mit allen Beteiligten.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Da die Raumkapazitäten beschränkt sind, wird dringend um Anmeldung gebeten unter: Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH, Telefon: 0395 – 57087 4850, E-Mail: info@wirtschaft-seenplatte,de

Veranstaltungsort:
Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte-Nord
Zum Amtsbrink 2 / Raum 2.01
17192 Waren (Müritz)


4 Antworten zu “Wenn der Chef den Kita-Platz besorgt: Ideen gegen den Fachkräftemangel”

  1. Egal sagt:

    Was sind passende Bewerber? Bei den offenen Stellen für Callcenter und Zeitarbeit sind doch viele freie Stellen frei erfunden oder mehrere Arbeitgeber suche für eine gemeldete Stelle. 6 Stunden Arbeitszeit mit Mindestlohn in einem Flächenland wie MSE, wo man ein KFZ unterhalten muss, um die Beschäftigung auszuüben, da ist Hartz IV nicht besser?

    Unpassende Bewerber, dazu zähle ich wohl, bleiben unversorgt mit Arbeit oder Beschäftigung, weil niemand bereit ist, Einstellungshemmnisse abzubauen.

    Warum gibt es keinen Sprachkurs Englisch für mich?

    Leider bin ich immer der Bittsteller, obwohl ich der Bewerber bin. Wie soll das zusammen passen.

    Ich stehe auf dem Abstellgleis der Agentur für Arbeit. Damit muss ich mich abfinden.

    Übrigens bewerbe ich mich regelmäßig bei diesen genannten Unternehmen, wenn sich jemand überhaupt tel. meldet, ist das schon ein Erfolg.

  2. Dietmar Remus sagt:

    Schafft die Zeitarbeiterfirmen ab , bezahlt uns Arbeitnehmer anständig, Mecklenburg Vorpommern ist die Nr 1 in der Touristenbranche , verdienen ein Vermögen die Arbeitgeber, bezahlen aber die Leute 8,50€ eine Schande
    Bitte kein Jahresvertrag anbieten, bitte mir was richtiges an , Arbeitsvertrag mit kurzer Probe versteht man

  3. Andreas Petzold sagt:

    Es sind doch tausende Fachkräfte im Land angekommen. Zumindestens wurde dies dem Bürger von den Systemmedien permanent suggeriert. Die DAX Unternehmen in Deutschland haben ja immerhin schon 56 Arbeitsplätze mit „Flüchtlingen“ besetzt. Wird schon.