Wie leistungsfähig ist die Volkswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern?

25. Oktober 2023

Was hat sich seit 1991 in der Volkswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns getan? Die jetzt veröffentlichte Broschüre „Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in M-V 1991 bis 2022“ zeigt in grafischer und tabellarischer Form aus statistischer Sicht Antworten auf. Hier ein paar Schlaglichter: 

Das Bruttoinlandsprodukt, der umfassende Indikator für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung eines regional abgegrenzten Gebietes, umfasste im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 53 440 Millionen EUR. Das ist knapp das 4fache des Niveaus von 1991. Zum Vergleich: Im deutschen Durchschnitt ist es das 2½fache. Jeder Erwerbstätige im Land erwirtschaftete dabei 1991 im Durchschnitt 17 115 EUR an Bruttoinlandsprodukt, 2022 sind es mit 70 146 EUR etwas mehr als das 4fache; im deutschen Durchschnitt ist es das 2fache von 1991. 

1991 hatte eine in Mecklenburg-Vorpommern arbeitende Arbeitnehmerin bzw. ein im Land arbeitender Arbeitnehmer im Durchschnitt einen Bruttolohn von 11 059 EUR, im Jahr 2022 sind es mit 34 026 EUR etwas mehr als das 3fache davon; im deutschen Durchschnitt ist es das 2fache von 1991. 

1991 verfügte jede Einwohnerin bzw. jeder Einwohner des Landes über ein Einkommen von nur 6 729 EUR, das für Konsum und Sparen genutzt werden konnte. 2021 waren das mit 21 880 EUR mehr als das 3fache von 1991 (im deutschen Durchschnitt das 2fache). Konnten die Einwohnerinnen und Einwohner 1991 im Durchschnitt nur 421 EUR sparen, war das 2021 knapp das 6fache davon (2 430 EUR), im deutschen Durchschnitt rund das 2,3fache. 

Die Lohnquote (der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen) betrug in Mecklenburg-Vorpommern 1991 rund 87,7 Prozent. 2021 hatte das Volkseinkommen ein Niveau von 39 637 Millionen EUR, der Anteil der Arbeitnehmerentgelte betrug nur noch 71,8 Prozent. Es werden also zunehmend auch mehr Unternehmens- und Vermögenseinkommen im Land erzielt. In Deutschland zum Vergleich betrugen die Lohnquoten 1991 rund 69,5 Prozent bzw. 2021 rund 69,9 Prozent. 

Im Jahr 2020 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 12 080 Millionen EUR des erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts als Bruttoanlageinvestitionen in der Volkswirtschaft verwendet, d.h. je Erwerbstätigen wurden Investitionen in Höhe von 15 980 EUR getätigt, das war fast genau so viel wie im deutschen Durchschnitt (16 390 EUR). 

Fazit: Seit 1991 hat sich die Volkswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt positiv entwickelt, auch wenn bei einigen Pro-Kopf-Kennzahlen der Vergleich zum Bundesdurchschnitt noch deutliche Abweichungen aufzeigt. Zum prägenden Sektor der Wirtschaft bei uns im Land hat sich der Dienstleistungsbereich (Anteil 1991: 65 Prozent, 2022: 72 Prozent) entwickelt, während die Bedeutung der Landwirtschaft und des Produzierenden Gewerbes innerhalb der Volkswirtschaft abgenommen hat. 


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