Das Eingangstor ist geschlossen, Touristen schauen neugierig durch die Gitter. Neue Eigentümer – neue Pläne ?, lautet die Frage im geschichtsträchtigen Alt Rehse am Tollensesee. Zehn Jahre nach dem Beginn des letzten Projektes – damals der „Tollense-Lebenspark“ – ist in dem Dorf eine neue Etappe eingeleitet worden. Wie der bisherige Eigentümer des Parks, Gerd Preissing, bestätigte, ist das Gelände an zwei Investoren verkauft worden. Die Verträge sollen bereits notariell unter Dach und Fach sein.
Nun sind die Alt Rehser und auch alle, die das denkmalgeschützte Dorf mit Park kennen, natürlich neugierig. Pläne gibt es, heißt es in der Stadtverwaltung von Penzlin, und sie laufen auf eine touristische Nutzung hinaus. Konkreteres gebe es aber noch nicht. Nur soviel: Der Zugang zum Schiffsanleger, den die Gemeinde einmal hat bauen lassen und der an der Badestelle liegt, soll wieder gewährleistet werden. Das war in den letzten Monaten, wohl aus Furcht um Randalierer, nicht der Fall.
Alt Rehse war ab 1935 zu einem nationalsozialistischen Musterdorf mit reetgedeckten Backstein-Fachwerkhäusern neu erbaut worden. Dies ist vor allem an den Namen der Häuser zu erkennen, die in den Balken stehen und in der DDR abgedeckt werden mussten. Zuletzt hatte der Ort vor allem dadurch Schlagzeilen gemacht, dass eine Gruppe von Leuten dort in einer Art solidarischer Kommune als „Alternative zur kapitalistischen Gesellschaft“ leben wollte. Das scheiterte aber 2011 und der Organisator wurde 2015 rechtskräftig wegen gefälschter Unterschriften zu einer Geldstrafe verurteilt.
Im Ort erinnert auch ein Verein an die Geschichte der ehemaligen „Führerschule der Ärzteschaft“
Informationen zum Verein Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse: http://ebb-alt-rehse.de/files/geschichte.htm
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