Wo bleiben die Babys? – Einwohnerzahl in Waren wieder gesunken

22. Januar 2019

Der demografische Wandel lässt grüßen: Wie „Wir sind Müritzer“ bei den größeren Städten an der Mecklenburgischen Seenplatte erfuhr, sind nach einigen Jahren leichten Anstiegs die Einwohnerzahlen in Waren und in Neubrandenburg 2018 wieder gesunken.

Nach Angaben von Bürgermeister Norbert Möller (SPD) wohnten zu Jahresbeginn 21 211 Frauen, Männer und Kinder im Heilbad an der Müritz, das sind 118 Bewohner weniger als vor zwölf Monaten.

Die grundsätzlichen Ursachen sind bekannt: Aufgrund der ungünstigen Alterspyramide – also weil es viel mehr ältere Bewohner gibt als beispielsweise junge Leute, die Familien gründen – sterben in fast allen Kommnunen in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Ostdeutschland deutlich mehr Menschen als geboren werden. Das konnte die Müritz-Metropole in den vergangenen Jahre durch einen deutlich höheren Zuzug von Menschen mehr als ausgleichen, diesmal aber nicht.

Das wird unter anderem auch in Neubrandenburg deutlich. In der jetzigen Kreisstadt gab es 2018 mehr als 500 neugeborene „Viertorestädter“, aber 783 Sterbefälle – also fast 280 Einwohner weniger. Die Zahl der Bewohner sank im gleichen Zeitraum aber nur um 160 Neubrandenburger, ein Teil des Rückgangs wurde also durch Zuzug ausgeglichen. Insgesamt leben derzeit 65 015 Menschen in Neubrandenburg.

In Neustrelitz freuen sich die Stadtväter und -mütter dagegen über weiteren „Zuwachs“. Dort leben 20 664 Neu- und Altstrelitzer, also knapp 20 Menschen mehr als ein Jahr vorher. Damit wird auch der Trend bestätigt, das vor allem Menschen im reiferen Alter vom Land in die Städte ziehen, weil dort unter anderem die medizinische Betreuung besser ist.

1990 hatte Neubrandenburg übrigens mehr als 90 000 Einwohner, Neustrelitz hatte „offiziell“ – also ohne die geheimen russischen Militärangehörigen – 26 580 Einwohner und Waren knapp 24 400 „Müritzer“.  Röbel hat derzeit rund 5000 Einwohner, Malchow etwa 6500 Bewohner.


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