WsM-Leserin stellt Öffnungszeiten von Märkten zur Diskussion

7. Oktober 2022

Die Energiekrise und alles, was dazu gehört, bestimmt derzeit viele Diskussionen, Demonstrationen und Gespräche in der Familie. Das ist auch bei unserer Leserin Doreen nicht anders. Sie hat einen kleinen Vorschlag und interessiert sich, wie die Leser von „Wir sind Müritzer“ dazu stehen:
„Wir in Deutschland haben ja eigentlich ein hohes Lebensniveau – was den Einkauf betrifft. Wir können eigentlich rund um die Uhr irgendwo einkaufen. Nicht nur um Energie zu sparen, sondern auch, um die Verkäufer und Unternehmen mit Personalmangel zu entlasten könnte man doch mal wieder zu vernünftigen Einkaufszeiten zurückkehren. Was meint Ihr?
Wir haben früher auch nur von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 8 bis 12 Uhr einkaufen können. Ging doch.
Damit würde man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Energie sparen, Personalmangel ausgleichen und Angestellte entlasten.
Liege ich mit dieser Ansicht so falsch?“


13 Antworten zu “WsM-Leserin stellt Öffnungszeiten von Märkten zur Diskussion”

  1. Anna sagt:

    Wir haben 2022 und nicht 1945.

  2. Stefan-Fan sagt:

    Hallo Doreen,
    finde kürzere Öffnungszeiten auch akzeptabel z.B. Samstags bis 16 Uhr, aber befürchte dass mehr „Not“Einkäufer dann in Tankstellen ausweichen. Ob die Kapazitäten dort reichen..fraglich.

  3. FP1234 sagt:

    Hallo, sehr geehrter Frau?

    Ich finde Ihrem Vorschlag für legitim und gerechtfertigt. Bin der gleichen Meinung. Der sogenannte übertriebene Konsum wird ja von Jahr zu Jahr immer schlimmer und geht für die Angestellten der Konsumtempel an die Substanz ihrer körperlichen, geistigen und privaten Verfassung. Es sollten mal diese von unserem Gesetzgeber festgelegten unmenschlichen Öffnungszeiten überdacht werden.
    Wie bei sehr vielen aktuellen Sachen und etc. Okay, jetzt werden bestimmt wieder die Meinungen verschieden auseinander gehen. Zum Beispiel, denkt doch bitte mal an die Schichtarbeiter und und…

    Arbeite in 3-Schichtsystem und könnte es einrichten. Es ist alles eine Sache der Gewöhnung.

    Ich wünsche mir jetzt keine Beleidigungen oder andere unseriöse Kommentare.

    Wünsche allen Lesern und Fans von WsM ein schönes Wochenende und alles Gute. Gruß FP.

  4. DirkNB sagt:

    Eine richtig tolle Idee! Ich arbeite werktäglich bis 18:30 Uhr und habe meinen Tagesablauf im klassischen Modell darum gereiht, heißt, dass ich zwischen dem morgendlichen Aufstehen und dem Arbeitsbeginn straff durchorganisiert bin und demzufolge dort nicht ohne Beeinträchtigungen auch noch mein Einkaufen zwischenschieben kann, weil es den zeitlichen Aufwand immerhin um die Zeit zwischen Supermarkt und heimischem Herd unnötig verlängert, eben den Weg, den ich beim nachfeierabendlichen Einkaufen, den Heimweg nutzend, nicht habe. Wenn schon verkürzte Öffnungszeiten, dann bitte also 11 bis 21 Uhr Mo-Fr und 13-17 Uhr am Sonnabend. Da wäre ich mit dabei.

  5. ABC sagt:

    Bin sehr froh und dankbar, wenn länger offen ist. Möchte nicht zurück in die gefühlte Steinzeit.

  6. Emil sagt:

    Das ist mal wieder so kurzsichtig gedacht.

    Man kann immer wieder die selben Gründe angeben, um die ach so schlimmen Öffnungszeiten von Supermärkten in Frage zu stellen:

    – das arme Personal
    – die Stromkosten
    – der ausufernde Konsum

    Aber jetzt mal ganz ehrlich:
    Das Personal lebt in der glücklichen Situation, dass es aktuell einen Personalmangel in ALLEN Arbeitsbereichen und Branchen gibt.
    Wenn die Arbeitszeiten so ein großes Problem für die Mitarbeiter wären, dann gäbe es schon seit mindestens 5 Jahren massenweise Kündigungen.
    Komischerweise freuen sich aber nicht wenige Mitarbeiter auch auf ausgedehnte Öffnungszeiten, denn die haben nicht nur Nachteile!
    Eine 8 Stunden-Spätschicht im Supermarkt beginnt auch erst um 12 oder 14 Uhr. Wenn man zuhause ankommt, geht es sofort ins Bett und morgens kann man im Haushalt und für den Haushalt alles erledigen, Sport machen etc.
    Auch haben Familienmitglieder auch oft Schichten und wenn der Arbeitgeber mitspielt, liegen die Schichten gleich.

    Die eingesparten Stromkosten sind ein Bruchteil der gesamten Stromkosten, denn die Kassensysteme und die Beleuchtung sind relativ energiesparend.
    Die Kühlungen müssen aber immer laufen, auch wenn der Markt geschlossen ist. Mit Ausnahme von Frischetheken, aber die haben auch nur größere Supermärkte. Das sind die Energiefresser.
    Die Heizung in den Märkten kann dann ein bisschen früher in Energiesparmodus fahren, aber das macht nicht so viel aus, wie viele vielleicht glauben. Denn ein Supermarkt ist im Winter sowieso nicht auf 25 Grad beheizt und der Gebäudekern muss dann auch früher am Morgen wieder beheizt werden.

    Das Konsumverhalten der Menschen kann man nicht durch Öffnungszeiten lenken!
    Es würde dann folgendes passieren:
    Der Konsument weicht entweder auf andere Supermärkte mit längeren Öffnungszeiten aus oder schlimmer, der Konsument lässt es sich liefern.
    Damit ist dann aber der örtlichen Beschäftigung im Einzelhandel überhaupt nicht geholfen und der steuerzahlende Supermarkt ist dann weg und nur die Logistikzentrale irgendwo an der Autobahn zahlt dann Steuern. (Beispiele gibt es doch leider in anderen Einzelhandelsbranchen genügend)
    Aber vielleicht haben dann auch ein paar Zustelldienste (Post, Hermes etc.) mehr Arbeit zu geringen Lohn.
    Ganz toll.

    Und mal ganz einfach vorgerechnet:
    Wenn die Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr wären, könnte ich nur mit Gehetze oder auch überhaupt nicht einkaufen oder immer nur am Wochenende.
    Morgens kann ich schlecht auf dem Weg zur Arbeit tiefgekühlte Waren ins Auto laden und abends komme ich gerade so noch in den Supermarkt oder müsste am Arbeitsort einkaufen und hätte dann noch den Weg nach Hause vor mir. Auch nicht so geil für die gekühlten Waren.
    Am Samstag von 8 bis 12 Uhr würden also sehr sehr viele einkaufen fahren und der Tag ist im Vergleich zu heute dann sogar verkürzt.
    Da kann man ja mal Verkäufer/innen fragen wie geil anstrengend dann die Samstage sind.
    Ich kenne noch die Samstage im Famila, wo die Kassenschlangen bis zur Kühlung reichten.

    Auch der Hinweis mit dem 3-Schicht-System und dem „könnte es einrichten“ ist nicht zielführend.
    Viele können es aus den unterschiedlichsten Gründen eben nicht einrichten. Kinder, Sportverein, Ehrenamtstätigkeit, Familienzeiten (Oma etc.) kommen zu der Arbeit noch dazu und manchmal hat man dann eben nur Samstag 17 Uhr Zeit um den Großeinkauf zu machen oder Mittwoch 19:30 Uhr.

  7. Ife sagt:

    Guten Abend.
    an Doreen: bin ganz ihrer Meinung.
    Öffnungszeiten ab 8.00 bis 18.00 Uhr.
    „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“…
    Keinen würde es Schaden….

  8. N.Tup. sagt:

    Wenn man einige Kommentare liest da kann ich nur sagen dieses System in der BRD hat die Menschen zu willenlosen Konsum Zombies gemacht. Fehlt noch die Mitternacht Öffnung und die Feiertage .Und der Mensch braucht auch 100 Sorten Bier, Wackelpudding in Plaste usw. Mehr brauch man über diesen Schwachsinn nicht schreiben. Aber der ach so tolle Mensch will so die Welt retten, ist ja zum piepen.

  9. Stefan sagt:

    Wir sprechen hier von Öffnungszeiten zu Zeiten, in denen es keine Vielzahl an Supermärkten, mit einem entsprechend breiten und tiefen Warensortiment, gab und die Arbeitswege der Kunden meist mit dem Fahrrad, wenigstens aber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu bewältigen war.

  10. Lenchen sagt:

    Samstag und Sonntag muss kein Supermarkt geöffnet haben. Denn ich denke jeder schafft es in der Woche mal für eine halbe Stunde einkaufen zu gehen. Und wenn man richtig plant, fehlt einem am Sonntag auch keine Tüte Mehl oder eine Flasche Milch. Ich gehe Freitag- Sonntag niemals einkaufen.

  11. toberg sagt:

    Solche Öffnungszeiten gibt es hier bei uns nur noch in den Geschäften in der historischen Altstadt. Und eben diese Geschäfte machen nur noch Umsätze an Touristen. Diese Öffnungszeiten entsprechen längst nicht mehr der Lebensrealtät der meisten arbeitenden Menschen. Die Einzelhandesgeschäfte, die Umsatz machen, sind in den Shoppingcentern mit Öffnungszeiten bis mind. 20 Uhr. Supermärkte und Discounter 8-13 und 15-18 Uhr??? Wo lebt die Vorschlaggeberin denn und vor allem: Wo und wie arbeitet Sie? Solche Vorschläge sind Nonsens. Zumal die laufenden Kassen und das LED Licht während der Öffnungszeiten nicht die Stromfresser sind. Die Kühltruhen und Kühlanlagen laufen sowieso 24h. Ob der Supermarkt nun auf oder zu ist.

  12. toberg sagt:

    @Ife8. Oktober 2022 um 21:01 Uhr
    >“Öffnungszeiten ab 8.00 bis 18.00 Uhr. “Der Mensch ist ein Gewohnheitstier”… Keinen würde es Schaden….“
    Doch! Denen, die genau in dieser Zeit auch arbeiten und erst ab 18 Uhr nach der Arbeit was einkaufen können.

    @N.Tup.9. Oktober 2022 um 07:12 Uhr
    Ihre Weltenrettung in allen Ehren… auch wenn ich nur eine Sorte Bier, keinen Wackelpudding, nur eine Sorte Käse brauche… ich kann eben alle für mein Leben notwendigen und gewünschten Lebensmittel und andere Dinge erst nach Feierabend einkaufen. Und der ist nach 18 Uhr. Wie erstaunlicher Weise viele andere Menschen auch, wenn ich das so zu meiner Zeit im Supermarkt oder Discounter sehe. Da sind z.B. viele Mütter bei, die nach der Arbeit ihre Kinder nach Hause gebracht haben und eben auch erst um diese Zeit schnell mal für ne Dreiviertel Stunde was einkaufen können.

  13. Simon Simson sagt:

    Angebot und Nachfrage. Alternativ dazu wären Festpreise und leere Regale. Der Markt wird es richten. Wenn es um knappe Ressourcen geht, gerade ist das Energie, bzw. deren Träger, gilt das auch. Die Subventionen durch Umverteilung von Steuereinnahmen sollen nur den Übergang abfedern. Das ist gut und richtig. Jedoch sollte die Regierung nur Regeln erlassen, von denen die wirklich hart betroffenen profitieren, sonst wird, dank der Verbilligung verschwendet, anstatt gespart. Wie der Supermarkt mit den Energiekosten umgeht, sollte Sache des Unternehmers bleiben, denn kein System ist so effizient, was die Umwandlung von Rohstoffen und Energie in nachgefragte Produkte betrifft, wie das kapitalistische. Was nicht heißt, dass es keine Auswüchse gibt, die wir kritisieren können. Aber lieber solche Sinnlosigkeiten, als Mangelwirtschaft – nicht nur bei Energie, sondern in allen Lebensbereichen. Wobei wir bei den Lieferengpässen wären. Die sind nur entstanden, weil sich die Unternehmer nicht trauen, die Preise anzupassen. Aber die Anpassung ist nötig, damit weitere Akteure den Markt betreten, was wiederum die Alteingesessenen nicht toll fänden. Die Autobranche macht es vor. Lieferngpässe bei Neuwagen–> höhere Preise bei neuen und Gebrauchten–>die Leute fahren die ganz alten länger und lassen sie reparieren–>Entspannung des Marktes. Aber mangelhaftes Geschäftsgebahren, so wie wir das bei den Handwerkern hier erleben, wird sich auf diese Art rächen. Früher oder später. Die Handelsketten für den täglichen Bedarf stehen in gnadenlosem Wettbewerb. Keiner wird auch nur einen Verbrauchermarkt nur 5 Minuten länger offen halten, als es sich insgesamt entsprechend der Firmenphilosophie rechnet.