Wünschewagen: Warener Hospiz-Besucherin will nach Hause

22. April 2023

Noch einmal nach Hause… Es ist wieder ein Beispiel dafür, dass die Mitarbeiter des Warener Hospizes nicht einfach „nur“ einen Job machen, sondern sich auch darüber hinaus engagieren. In dieser Woche fuhr der ASB-Wünschewagen vor das Hospiz „Müritzpark“. Seit kurzem betreut das 19-köpfige Team um Claudia Bajorat eine 54 Jahre alte Frau, die eigentlich aus Rostock stammt. Ihr „Einzug“ ins Hospiz“ ging ziemlich hau ruck. Sie äußerte nebenher den Wunsch, doch noch einmal nach Hause zu wollen. Die Mitarbeiter haben’s „aufgeschnappt“ und sich gekümmert.

Doch der Gesundheitszustand der Rostockerin ließ keine normale Fahrt zu. Also kontaktierten die Warener Hospiz-Engel die Ehrenamtlichen des Wünschewagens. Und die sagten sofort zu und standen in dieser Woche vor der Tür. Mit der 54-Jährigen ging’s im Wünschewagen liegend in ihre Wohnung nach Rostock, wo sie zum einen noch ein paar persönliche Sachen einpacken, zum anderen aber auch die eigenen Wände einige Stunden genießen konnte. Zwischendurch gab’s auch noch Pizza zur Stärkung. Die Fahrt begleitet hat der Warener Ehrenamtler „Horsti“.

Nach ein paar Stunden in Rostock ging’s für die schwerkranke Frau auch schon wieder zurück – kaputt, aber glücklich. „Sie war natürlich völlig erschöpft, auch noch am nächsten Tag, aber sehr froh, noch einmal in ihrer eigenen Wohnung gewesen zu sein“, berichtete Hospiz-Mitarbeiter Michael Ellert.

Der Wünschewagen ist ein Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes in Deutschland. Es umfasst den Einsatz von speziell dafür konstruierten Krankentransportwagen zur Erfüllung letzter, meist langgehegter Wünsche von Sterbenskranken. Die unheilbar kranken, oft bereits in Hospizen oder in Palliativstationen von Kliniken betreuten Menschen äußern an die Betreiber ihre Wünsche. Diese organisieren Fahrten, Ausflüge und Besuche von Kulturveranstaltungen oder Sehenswürdigkeiten für die Kranken, meist zusammen mit deren nächsten Verwandten. Die Fahrten sind kostenfrei, der Wünschewagen „lebt“ von Spenden und den engagierten Ehrenamtlichen.

Die Fahrt der 54-Jährigen aus dem Warener Hospiz kling für gesunde Menschen völlig normal, war für die schwerkranke Rostockerin aber alles andere als selbstverständlich und wäre ohne den Einsatz der Hospiz-Mitarbeiter und des ASB-Wünschewagens gar nicht möglich gewesen.


16 Antworten zu “Wünschewagen: Warener Hospiz-Besucherin will nach Hause”

  1. M.Hesse sagt:

    das ist eine super Idee ! hat mich sehr berührt ❤️ so viel menschlichkeit, weiter so👍dem team viel kraft und ein großes lob …. LG M.H.

  2. Kruspe Bernhard sagt:

    Respekt und Anerkennung für diese Arbeit…

  3. Roswitha Conradi sagt:

    Es ist eine ganz tolle Sache was da geleistet wirt macht weiter so

  4. Maria Richling sagt:

    Wenn ich könnte, würde ich gerne für die lieben Menschen im Hospiz und den wunscheerfüllern eine Spende abgegeben.

  5. Petra Feddersen sagt:

    Ich finde Ihren Verein sehr gut. Bin selber seit gut 40 Jahre in der Pflege tätig. Mit sterbenden hatte ich viel zutun und habe denen immer versucht so gut wie möglich die letzten Stunden und Tage alles zu organisieren was die Sterbende noch für Wünsche hatten, jetzt bin ich selber ganz schön krank.

  6. A. K sagt:

    Ihr macht eine ganz ganz tolle Arbeit und so viele Menschen glücklich. Respekt und weiter so

  7. Hans Jürgen Rummel sagt:

    ich bin selber RS und habe schon viele Palliativ Patienten gefahren .Der Wünschewagen ist das allergrößte was Menschlichkeit und Herzwärme anbelangt .Danke an alle Piloten der Fahrzeuge für Euren Einsatz und anstatt Frau Merkel mit Orden zu Pflastern Herr Bundespräsident ….Diese Menschen haben den Orden “ verdient “ ..wenn Sie Herr Bundespräsident einmal was Richtig machen wollen ..dann jetzt !!!

  8. Anita Manz sagt:

    So toll, einfach nur klasse. Ihr seid die, die Menschlichkeit und Würde in dieser Zeit zeigen!
    Leider ist von diesem Staat , von dieser ,, grünen“ Regierung nichts davon zu erwarten…Ihr zeigt uns, dass es noch Menschen gibt, die einfach ihre Menschlichkeit behalten habt. Ich sage einfach nur ,,Danke“. Auch wir haben meine Mama noch für 6 Monate nach dem Hospiz Zuhause haben dürfen. Unser größtes Geschenk gewesen.
    Danke, danke an euch, herzlichst umarmt….

  9. Ingolf sagt:

    Mein tiefster Respekt!!! Gibt es jemanden, der mir sagen kann, wohin Spenden eingehen können? Vielleicht wäre es für einige Leser auch interessant. Vielen Dank schon mal.

  10. Thomas Splitt sagt:

    Traurig das die prall gefüllten Geldbeutel der Krankenkassen für diese Menschen nichts hergeben. Umso ehrenvoller ist das Arrangement vieler Spender und Helfer anzusehen. Allein dafür müsste es Auszeichnungen und Orden regnen. Klasse Aktion. Respekt und Anerkennung.

  11. Dörte sagt:

    Ich bin eine der ehrenamtlichen Begleiterinnen des Wünschewagens. Wir freuen uns über Spenden unter http://www.wuenschewagen-mv.de/spenden.html

  12. Thomas Drutschmann sagt:

    Moin !
    Große Klasse was diese Leute leisten !
    Für Alle möglichern Menschen werden hier in ,, unseren Land ,, Milliarden Euro locker gemacht ,
    Aber für diese tolle Einrichtung ist kein Geld da ,
    Unsere sogenannten ,, Politiker ,, sollten sich schämen !!!!!

  13. Birgit sagt:

    Es kann so einfach sein: Macht es wie ich, werdet Mitglied beim ASB. So unterstützt ihr die Arbeit des Wünschewagens automatisch. Und kommt mir nicht mit der Ausrede ich habe dafür kein Geld übrig. Meist reicht es doch auch für Zigaretten und Alkohol. Denkt dran dass ihr den Wünschewagen vielleicht auch mal in Anspruch nehmen wollt! Danke!

  14. Barbara S. sagt:

    Mir laufen die Tränen,wenn ich das lese,einfach toll,was diese Menschen für Schwersterkrankte machen,meine Hochachtung…..ich denke an meine Tochter…im Jahr 2022 an ALS verstorben mit 51Jahren.Durch den „Wünschewagen“ und viele viele Helfer konnte man ihr im Sommer 2022 noch einmal ihre Ostsee erleben lassen und ein Konzert mit A.Bosse.Es war für meine Tochter noch einmal ein so tolles Erlebnis….ich danke hier und jetzt noch einmal Allen,die es meiner Monique ermöglicht haben…Danke an alle ehrenamtlichen Helfer….Im November 2022 mussten wir unser einzigstes Kind beerdigen……Auf diesem Weg bedanke ich mich nochmals bei allen Menschen,die so so viel für Menschen ermöglichen,die am Ende ihres Lebens sind…DANKE….

  15. Norbert Beule sagt:

    Ich selber bin als Hospiz-/Sterbebegleiter ehrenamtlich seit Jahren tätig. Bin im Hospiz tätig gewesen und betreue sterbenskranke Menschen zu Hause. Ich möchte diesen Menschen in ihren letzten Monaten/Wochen/Tagen das Leben noch so angenehm wie möglich gestalten. Ihre Wünsche erfüllen, soweit es möglich ist. Es ist eine wundervolle ARBEIT, Menschen noch mit bescheidenen Wünschen (zu erfüllen) glücklich zu sehen. Trotz meines gesunden Rentenalters möchte ich noch möglichst lange diese Tätigkeit ausüben.

  16. Harald Heyer sagt:

    Moin,
    habe aus beruflichen Gründen 16 Jahre lang in der Region Rostock gearbeitet und gelebt und deshalb diese Reportage mit großem Interesse gelesen.
    Inzwischen bin ich wieder in meine alte Heimat zurückgekehrt und seit drei Jahren ehrenamtlicher Wunscherfüller beim Wünschewagen Allgäu-Schwaben.

    Nach 26 Fahrten, die ich in dieser Zeit begleiten durfte und dabei schwerste menschliche Schicksale sah, kann ich sagen, dass diese Tätigkeit zwar physisch schwer, noch viel mehr aber bereichernd ist und uns gesunden Menschen eine Demut verleiht, die alle vermeintlichen großen Probleme klein werden lässt.

    Für alle die Interesse haben mehr über das ASB – Projekt “Wünschewagen, letzte Wünsche wagen“ zu erfahren, empfehle ich den Link
    https://wuenschewagen.de/
    oder auch Beiträge auf Facebook zu lesen.

    Wer uns unterstützen will findet dort Hinweise zu aktiver Mitarbeit im Team und eine Kontoverbindung zu finanzieller Unterstützung.

    Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass das Projekt Wünschewagen keinen kommerziellen Hintergrund hat und ausschließlich ehrenamtlich und spendenbasierend geführt wird.

    Danke für das Lesen!